So lässt sich die HIT mit dem veganen Lebensstil vereinen
Was bei einer Histaminintoleranz erlaubt ist oder auch nicht, finden Betroffene nach und nach heraus. Als Faustregel folgen Sie dem Prinzip: Je frischer die Lebensmittel sind, desto weniger Histamin kann sich anreichern. Hinzu kommt das Wissen um Histaminliberatoren, die erst im Körper Histamin freisetzen. Was jedoch passiert, wenn ein vegan lebender Mensch die Diagnose „Histaminintoleranz“ erhält? Dann ist es an der Zeit zu prüfen, wie die vegane Ernährung zur Histaminintoleranz passt.
Liegt ein Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) vor, kann die Aktivität dieses Enzyms beeinträchtigt sein. Histaminreiche Speisen und Getränke werden dann schlecht toleriert und verursachen Beschwerden. Viele Betroffene haben deshalb das Bedürfnis, ihre Versorgung mit diesen Nährstoffen täglich sicherzustellen. Das Präparat Betadianin Kapseln wurde speziell zu diesem Zweck entwickelt und unterstützt die tägliche Ernährung mit diesen essenziellen Nährstoffen auf bequeme und sichere Weise. Mehr Info… (gesponsert)
Wie sieht die vegane Ernährung ohne Histaminintoleranz aus?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) liefert detaillierte Informationen zu den verschiedensten Ernährungsformen. Neben der vegetarischen, also fleischlosen Ernährung, gibt es mittlerweile zahlreiche Varianten des Vegetarismus, wie etwa Pesco-Vegetarier, Ovo-Lacto-Vegetarier, Lacto-Vegetarier, Ovo-Vegetarier, sowie den Veganismus. Wer streng vegan lebt, meidet alle tierischen Produkte – sowohl Produkte, die Tiere produzieren, also beispielsweise Milch, Eier und Honig, also auch tierische Produkte in Form von Wurst und Fleisch.
Die DGE informiert auch über mögliche Mangelerscheinungen, beispielsweise an Proteinen, langkettigen Fettsäuren, Vitamin D, Riboflavin, Vitamin B12, Calcium, Eisen, Jod, Zink und Selen. Wer sich vegan ernährt, muss ggf. Nahrungsergänzungsmittel zuführen, um den Bedarf zu decken. Wichtig sei dies laut der DGE, um Störungen und Schädigungen zu vermeiden. So weit. So vegan.
Bei einem Veganer könnte der Speiseplan also so aussehen:
- Zum Frühstück gibt es einen Smoothie oder Porridge. Statt Milch wird Hafermilch zugesetzt. Der Smoothie könnte mit Kokoswasser angerührt werden.
- Als Brotzeit für unterwegs könnten Dinkel-Vollkornbrötchen oder Sauerteigbrötchen verzehrt werden. Auf Brot oder Brötchen gibt es anstatt Wurst und Käse beispielsweise Bärlauch-Hummus – ein beliebter, veganer Aufstrich mit Kichererbsen. Auch Salate „to-go“ liegen bei Veganern hoch im Kurs.
- An warmen Mahlzeiten ließen sich beispielsweise Suppen servieren – mit Linsen und Erbsen, Zucchini, Blumenkohl oder Pastinaken und jeglichen Arten von Gemüse. Wenn die Hauptspeise richtig satt machen soll, kommt Reis oder Pasta mit Gemüse auf den Tisch.
Eine üppige Sammlung mit zahlreichen veganen Rezepten hat die Redaktion von EatSmarter zusammengestellt. Doch was davon ist eigentlich mit der Diagnose Histaminintoleranz essbar?
Vegan leben mit Histaminintoleranz – das sind die Knackpunkte auf dem Speiseplan
Da Fleisch, Wurst und Fisch für einen Veganer ohnehin tabu sind, erübrigt sich an dieser Stelle der Hinweis, dass vornehmlich frische Wurst und frisches Fleisch oder alternativ Tiefkühlfisch bei Histaminintoleranz auf den Tisch kommen sollte.
Wer nun glaubt, dass der gemeinsame Nenner für eine vegane Lebensweise mit Histaminintoleranz „Obst und Gemüse“ lautet, der denkt ansatzweise richtig, muss aber einiges beachten – nicht wegen der veganen Lebensweise, sondern vielmehr wegen der Eigenschaft einiger Obst- und Gemüsearten, Histamin im Körper freizusetzen.
- Per se histaminreich sind Tomaten (sowie tomatenhaltige Produkte, wie etwa Saucen und Ketchup), Auberginen, Spinat und Avocados. Schwierig ist das für vegan lebende Menschen, da beispielsweise Spinat gerne als Eisenlieferant verspeist wird. Auch die Avocado, die als histaminreich deklariert wird, muss vom veganen Menüplan gestrichen werden – als Zutat für Vitamin-D-reichen Brotaufstrich und im Salat. Vorsicht geboten ist auch bei Grapefruits, Papayas, Pflaumen, Ananas, Himbeeren und Bananen, die für Veganer unbedenklich erscheinen, aber für Menschen mit Histaminintoleranz auf der roten Liste stehen – ebenso wie Sauerkraut und Essiggurken übrigens.
- Auch sojahaltige Produkte sind der Knackpunkt, der Veganern mit Histaminintoleranz das Leben schwer machen könnte. Sojahaltige Lebensmittel – beispielsweise Milch, Sauce oder auch Tofu – können die unangenehmen Nebenwirkungen einer Histaminintoleranz heraufbeschwören, obgleich gerade Veganer diese Produkte gerne konsumieren. Der Grund: Sojaprodukte haben viele biogene Amine, beinhalten also die Stoffe, die Histamine im Körper freisetzen.
- Vegane Schokolade wird an Menschen mit Histaminintoleranz nach dem Verzehr ebenfalls nicht spurlos vorbeigehen. Beim Fermentieren der Kakaobohnen wird nämlich Eiweiß abgebaut und der Histaminliberator Tyramin wird freigesetzt.
- Zusätzlich bitter kann die Empfehlung sein, sich von Fertiggerichten und Fast-Food zu verabschieden – um dem Glutamat auszuweichen, das sicherlich für unangenehme Symptome bei einer Histaminintoleranz sorgen wird. Alternativ wird die Zutatenliste explizit nach Glutamat bzw. den E-Nummer 620-625 abgesucht. Veganer sind diese Recherchearbeit ohnehin gewohnt, denn sie prüfen ihrerseits, ob wirklich keine tierischen Produkte in Fertiggerichten enthalten sind. Dabei auf einen Nenner zu kommen, ist wahrlich schwierig, da für Veganer mögliche Fertigprodukte, die Peta Zwei online vorstellt, für Menschen mit Histaminintoleranz gänzlich ungeeignet sind. Beispiel gefällig? Die Gemüse-Ravioli liegen in Tomatensauce, die Kichererbsen im Kokos-Eintopf sind recht histaminreich, Tofu-Tortelloni sind sojahaltig und Chili sin Carne setzt auf Schärfe, die bei einer Histaminintoleranz ebenfalls kontraproduktiv ist.
Fotonachweis: (c) adobe media, Vegan bei Histaminintoleranz, vegan word on wood background and vegetable – food. Von minoandriani
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Histaminintoleranz
GEPOSTED AM
15. April 2022
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