Histaminintoleranz und Alkohol – was ist erlaubt?
Alkohol bewirkt, dass der menschliche Organismus körpereigenes Histamin freisetzt. Er ist ein sogenannter Histaminliberator. Darüber hinaus wirkt er als Enzymblocker auf das am Histaminabbau wesentlich beteiligte Enzym Diaminoxidase (DAO). Wenn dieses Enzym blockiert wird, ist der Darm nicht dazu in der Lage das Histamin abzubauen. Die Folge davon ist, dass Histamin in den Blutkreislauf gelangt. Außerdem macht Alkohol die Darmschleimhaut durchlässiger. Dadurch gelangt noch mehr Histamin in den Blutkreislauf. Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung können auftreten.
Liegt ein Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) vor, kann die Aktivität dieses Enzyms beeinträchtigt sein. Histaminreiche Speisen und Getränke werden dann schlecht toleriert und verursachen Beschwerden. Viele Betroffene haben deshalb das Bedürfnis, ihre Versorgung mit diesen Nährstoffen täglich sicherzustellen. Das Präparat Betadianin Kapseln wurde speziell zu diesem Zweck entwickelt und unterstützt die tägliche Ernährung mit diesen essenziellen Nährstoffen auf bequeme und sichere Weise. Mehr Info… (gesponsert)
Weitere Inhaltsstoffe verstärken die Symptome
In Alkohol sind noch weitere Substanzen enthalten, auf die die von Histaminintoleranz Betroffenen empfindlich reagieren. Dazu gehören Hefen, Sulfite, Schwefel und Zusatzstoffe sowie Konservierungsmittel. Zudem kann der Körper Flüssigkeiten viel schneller aufnehmen als Feststoffe. Dadurch nimmt er das Histamin viel schneller auf. Alkohol wirkt gefäßerweiternd. Das kann die ohnehin auftretenden Symptome zusätzlich verstärken.
Welche Symptome kann Alkoholverzehr auslösen?
Zu den typischen Symptomen nach dem Alkoholkonsum gehören:
- Magen-Darm-Beschwerden,
- Übelkeit,
- Kopfschmerzen
- verstopfte oder laufende Nase
- Kreislaufbeschwerden
- Hautrötungen und
- Schweißausbrücke.
Da sich der Verzehr von Alkohol bei Menschen mit Histaminintoleranz negativ auf das Verdauungssystem auswirkt, ist es empfehlenswert, den Alkoholkonsum einzuschränken. Der Alkoholabbau belastet nicht nur den Magen-Darm-Trakt, sondern auch die Leber. Die Leber ist allerdings nicht nur am Abbau von Alkohol beteiligt, sondern auch am Abbau von Histamin. Denn in der Leber sitzt das Enzym Histamin-N-Methyltransferase, das am Histaminabbau beteiligt ist.
Ist es wirklich notwendig, vollständig auf Alkohol zu verzichten?
Jeder Körper hat eine unterschiedliche Toleranz gegenüber Histamin und Alkohol. Deshalb ist der absolute Alkoholverzicht kein Muss. Wer sich an ein paar grundlegende Tipps hält, kann gelegentlich Alkohol konsumieren.
- Unmittelbar vor und nach dem Konsum von Alkohol ist es wichtig, histaminarm zu essen.
- Da Histamin wasserlöslich ist, hilft es sehr, (noch) mehr Wasser zu trinken.
- Es ist wichtig, vor dem Konsum von Alkohol immer etwas zu essen.
- Wichtig ist auch eine gute Versorgung mit Nährstoffen.
- Alkohol am besten nur in kleinen Mengen konsumieren.
Welche alkoholischen Getränke sind histaminarm und welche sind Histaminbomben?
Unter den alkoholischen Getränken gibt es richtige Histaminbomben, die es zu meiden gilt. Besonders histaminreich sind:
- Rot- und Glühwein
- einige Weißweinsorten
- Champagner und Sekt
- Apfelwein
- alle Arten von Likör
- Weinbrand
- gereifte Spirituosen wie Whisky, Cognac oder Absinth
- Cocktails und Longdrinks
- obergäriges Bier, beispielsweise Ale, Malz-, Weizen- oder Altbier
Demgegenüber enthalten folgende Getränke wenig Histamin:
- klare Schnäpse, beispielsweise Obstbrände, Gin, Korn, weißer Rum oder Wodka,
- untergäriges Bier wie helles Pilsener und
- histaminarmer Sekt und Wein.
Einige Hersteller haben Sekt- und Weinsorten im Sortiment, die weniger Histamin enthalten. Verträglichkeit und Geschmack muss dabei jeder für sich selbst herausfinden, denn jeder Betroffene hat seine individuelle Toleranzgrenze. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es keinen histaminfreien Alkohol gibt, auch wenn einige Hersteller das glauben machen wollen.
Bildnachweis: (c) adobe media, Alkohol und Histaminintoleranz, Best friends drinking mojito, von G. Lombardo
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Histaminintoleranz
GEPOSTED AM
15. Juli 2022
Aktuelle Beiträge
Unterwegs mit Nahrungsmittelintoleranz
Auswärtsessen bei Histaminintoleranz und Fructoseintoleranz In Zeiten von Corona müssen Restaurants vielfach schließen und Einladungen von Freunden bleiben aus. Dennoch möchten wir das Thema «Auswärts essen» in weiser Voraussicht Mehr lesen!
Wahrheiten und Fehlannahmen über die Histaminintoleranz
Histaminintoleranz ist keine Frauenkrankheit Dieser falschen Annahme verwehrt sich Prof. Dr. Reinhart Jarisch in einem Interview mit der Redaktion der Kronenzeitung vehement und verweist stattdessen darauf, wie Histamin-Intoleranz entstehen Mehr lesen!
FODMAP-Diät und Reizdarmsyndrom
Wie wirken FODMAPs wirklich bei Reizdarm? Wer unter einem Reizdarm leidet, dem wird in der Regel die so genannte FODMAP Diät empfohlen. Sie soll für die Patienten besonders gut Mehr lesen!
Ernährungsberatung bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeit
Wie funktioniert eigentlich eine Ernährungsberatung? Hat der Hausarzt eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit festgestellt und die Empfehlung ausgesprochen, Weizen, Gluten, Fruktose, Histamin, Laktose oder sonstige Inhaltsstoffe zu meiden, dann ist man als Mehr lesen!
Kaffee, Tee & Co bei Histaminintoleranz
Diese Getränke eignen sich bei histaminarmer Kost Morgens den Tag mit einer Tasse duftendem Kaffee zu beginnen, ist für Menschen mit einer Histaminintoleranz gar nicht selbstverständlich. Auch beim Tee Mehr lesen!
Geeignete Speisen und Getränke bei Histaminintoleranz
Auf diese Lebensmittel sollten Sie bei HIT besonders achten Menschen, die an einer Histaminintoleranz (HIT) leiden, reagieren pseudoallergisch auf Histamin – eine Substanz, die in menschlichen Körperzellen und auch Mehr lesen!