• Auswärts essen bei Histamin- und Fructoseintoleranz

Unterwegs mit Nahrungsmittelintoleranz

Von |2021-07-21T14:27:01+02:00Januar 15th, 2021|Kategorien: Fructoseintoleranz, Histaminintoleranz|Tags: , , , |

Auswärtsessen bei Histaminintoleranz und Fructoseintoleranz

In Zeiten von Corona müssen Restaurants vielfach schließen und Einladungen von Freunden bleiben aus. Dennoch möchten wir das Thema «Auswärts essen» in weiser Voraussicht auf normalere Zeiten mit einem Beitrag behandeln. Denn wer unter Nahrungsmittelintoleranz oder – allergien leidet, für den stellen Restaurantbesuche und Auswärts essen echte Herausforderungen dar. Nicht immer sind einzelne Inhaltsstoffe gekennzeichnet und häufig muss man dem Servicepersonal erklären, welche Speisen man verträgt und welche nicht. Schwierig wird es auch bei Einladungen zum Essen durch Freunde und Verwandte. Da erscheint das Kochen zuhause schneller, sicherer und weniger umständlich.

Wenn Geschäftsessen oder Essen mit Kollegen und Freunden anstehen, dann sind Restaurantbesuche allerdings oft unvermeidbar. Außerdem lässt man sich auch gern einmal bedienen und möchte als Betroffener von Histamin- oder Fructoseintoleranz nicht immer auf die Inanspruchnahme gastronomischer Serviceleistungen verzichten. Im Restaurant ist die Gefahr allerdings hoch, dass sich Histamin oder Fructose in Speisen befinden, ohne dass man davon weiß. In der Regel fällt die Wahl daher auf Restaurants, die individuelle Bedürfnisse und Wünsche ganz sicher berücksichtigen.

Entspannt Auswärtsessen mit Histamin- und Fructoseintoleranz

Beim Auswärtsessen mit Fructose- oder Histaminintoleranz sind Zeit und Geduld gefragt, da man dem Koch erklären muss, was er bei der Zubereitung des Essens beachten muss. Dennoch müssen Restaurantbesuche nicht zur Strapaze werden. Bestimmte Restaurants kennzeichnen die Inhaltsstoffe mit einem Symbol, so haben die Personen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten es leichter, ein verträgliches Gericht auszuwählen. Häufig sind allerdings nur Gluten, Laktose und vegane Speisen auf diese Weise gekennzeichnet. Besonders praktisch bei Histamin- oder Fructoseintoleranz sind Büffets im Restaurant, denn hierbei ist es möglich, sich individuell verträgliche Speisen selbst zusammenzustellen.

Andere, die nicht vertragen werden, kann man einfach weglassen. Steht ein Geschäftsessen im Restaurant mit einem Kunden an, dann empfiehlt es sich, die Speisekarte schon vorher online einzusehen. Alternativ kann man beim Restaurant vorher anrufen und fragen, welche Gerichte der Koch bei Histamin- oder Fructoseintoleranz zusammenstellen kann. Wem es unangenehm ist, am Tisch vor Kunden oder Freunden in allen Einzelheiten seine Ernährungsanforderungen zu erklären, der kann schon vor dem Essen diskret mit dem Servicepersonal oder dem Koch sprechen.

Essen gehen mit Fructoseintoleranz

Bei Fructoseintoleranz ist das Auswärtsessen häufig komplizierter als bei anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Denn Fructose muss im Gegensatz zu Inhaltsstoffen wie Lactose nicht zwangsläufig extra ausgewiesen werden. Bei Restaurants in Großstädten finden sich jedoch oftmals fructosearme und fructosefreie Gerichte auf der Speisekarte. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich, vor der Bestellung mit dem Koch zu sprechen. Auf Suppen sollte man verzichten, oder nur solche ohne Zwiebeln und Knoblauch verzehren. Soßen gilt es ebenso zu meiden, in diesen können sich zahlreiche unverträgliche Zutaten verstecken.

Gut geeignete Speisen im Restaurant bei Fructoseintoleranz sind beispielweise:

  • Nudeln mit Käsesauce
  • Fleisch- und Fischgerichte
  • Käsespätzle
  • Selbstgebackene Brotsorten
  • Fischcurry mit Kartoffeln, Kokosmilch und Ingwer
  • Blattgemüse, Zucchini und Avocado
  • Obst nach Verträglichkeit

Speisen mit Zwiebeln oder Knoblauch sind bei Fructoseintoleranz ungeeignet. Alkohol und Softdrinks sollten man am besten meiden. Essig ist erlaubt, Balsamico jedoch nicht. Stilles Wasser ist besonders gut verträglich, aber auch Grün- und Schwarztee, sowie Kaffee. Ideal und unkompliziert bei Fructoseintoleranz sind Brunch und Büffets im Restaurant. Findet sich auf der Speisekarte nichts Passendes in den Hauptgerichten, kann man sich ein Gericht aus verträglichen Beilagen oder Vorspeisen zusammenstellen. Besonders gut sind Paleo-Restaurants bei Nahrungsmittelunverträglichkeit wie Fructoseintoleranz geeignet, denn diese Restaurants achten verstärkt auf eine hohe Transparenz. Zur Paleo-Ernährung zählen alle nährstoffreichen und unverarbeiteten Lebensmittel. Man setzt auf frisches Gemüse, Obst, Nüsse und Samen, Eier, Fleisch, Fisch und gesunde Fette. Künstliche Zusätze, Zucker, verarbeitete Fette, Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte werden hingegen ausgeschlossen.

Essen gehen mit Histaminintoleranz

Auch für Betroffene von Histaminintoleranz ist es wichtig, beim Auswärtsessen auf qualitativ hochwertige Speisen zu achten. Die Lebensmittel sollten möglichst wenig oder besser gar keine Farb- und Konservierungsstoffe beinhalten und frisch zubereitetet werden. Speisen, die eingelegt, gelagert, gereift oder anderweitig haltbar gemacht werden sind bei Histaminintoleranz zu meiden.

Gut geeignete Speisen im Restaurant bei Histaminintoleranz sind beispielsweise:

  • Frischfleisch vom Grill mit Pommes oder Kartoffeln und Salat
  • Frischer Fisch nur in ausgewählten Fischrestaurants
  • Gegrilltes Gemüse
  • Salat mit Hühnchen oder Fetakäse ohne Dressing
  • Gnocchi mit Pilzen
  • Salat mit Huhn
  • Bratkartoffeln, Kartoffelbrei, veganer Kartoffelsalat
  • Reis mit Gemüse
  • Rohkostsalate

Auf Fertiggerichte, Konserven, geräucherten Fisch oder geräuchertes Fleisch, Hartkäse, Fast Food und Alkohol gilt es zu verzichten. Wer stark auf Gewürze reagiert, sollte bei der Bestellung bitten, dass die Speisen nur gesalzen werden. Gegebenenfalls kann man sich für Salate auch eine eigene Öl-Essig-Soße mitbringen. Restaurants wie Steakhäuser eignen sich bei Histaminintoleranz gut, denn man kann sein Essen inklusive Beilagen selbst zusammenstellen – es ist kein umständliches Abbestellen notwendig.

Delicardo Foodcard – Auswärtsessen ohne lange Erklärungen

Nicht immer wissen Köche und Kellner welche Inhaltsstoffe in bestimmten Lebensmitteln enthalten sind. Außerdem sind Betroffene von Nahrungsmittelunverträglichkeiten es manchmal einfach leid, ihre Unverträglichkeiten immer wieder zu erklären. Eine DELICARDO Foodcard soll das Auswärtsessen erleichtern, denn auf dieser Karte kann man alle unverträglichen Lebensmittel listen. Mit einem Konfigurator lässt sich die individuelle Foodcard erstellen, darauf stehen alle Nahrungsmittel, die nicht vertragen werden. Hierfür gibt es bereits vorgegebene Texte, die jedoch auch individuell verändert werden können. Die Karte lässt sich zudem in unterschiedliche Sprachen übersetzen und kann auch im Urlaub und im Ausland genutzt werden.

Auf der DELICARDO Foodcard wird genau vermerkt, welche Inhaltsstoffe vom Betroffenen nicht gegessen werden dürfen, in welchen Lebensmitteln diese vorkommen und welche Speisen erlaubt sind. Auch Restaurant, die Convenience Food nutzen, können anhand der Karte genau erkennen, welche Lebensmittel sie bei der Zubereitung der Speisen verwenden dürfen. Im Restaurant kann die Karte diskret dem Kellner und dem Koch überreicht werden. Mit ihrem kleinen Format passt die Karte gut ins Portemonnaie. Sie eignet sich überdies auch für Personen, die Trennkost, veganes, vegetarisches Essen oder eine kohlenhydratarme Ernährung bevorzugen. Gut geeignet sind die Kärtchen auch für Kinder mit Nahrungsmittelunverträglichkeit im Kindergarten und bei Schulausflügen.

Snacks für unterwegs bei Histaminintoleranz und bei Fructoseintoleranz

Eine histaminarme und fructosearme Ernährung lässt sich zuhause mit etwas Zeit leicht umsetzen. Auch bei Ausflügen ins Grüne oder langen Arbeitszeiten müssen Personen mit Histamin- oder Fructoseintoleranz nicht mit knurrendem Magen nach Hause kommen.

Histaminarme Snacks

  • Frisches Gemüse, zum Beispiel Karottensticks, Paprika und Salatgurke
  • Frisches Obst, zum Beispiel Apfel, Johannisbeeren, Kirschen oder Mango
  • Selbstgebackenes Brot
  • Ungeschwefelte Trockenfrüchte wie Cranberrys oder Aprikosen
  • Apfelchips oder Kochbananenchips
  • Reiswaffeln oder Popcorn
  • Müsli mit Beerenjoghurt
  • Muffins, Butterkekse
  • Obst- und Gemüsesäfte, zum Beispiel Heidelbeersaft und Kirschsaft
  • Bio-Tee wie Apfeltee, Kräutertee, Hagebuttentee

Fructosearme Snacks

  • Knäckebrot, Zwieback
  • Käse- und Salamisticks, abgepackter Käse
  • Frisches Fleisch oder Fisch
  • Mais- und Reiswaffeln
  • Salatgurkenstücke, Feldsalat, Zucchini
  • Eier
  • Wenn individuell verträglich: Gemüse wie Karotten, Paprika und Radieschen 
  • Wenn individuell verträglich: Obst wie Bananen und Mandarinen
  • Kleine Mengen an Nüssen wie Walnüsse, Pekannüsse
  • Fructosefreie Gummibärchen
  • Butterkekse, geeignete Müsliriegel
  • Tee wie Schwarzer oder Grüner Tee, Fencheltee, Pfefferminztee, Kamillentee und Kräutertee
  • Kaffee und Mineralwasser

AUTORIN

Sara Puchelt

KATEGORIE

Fructoseintoleranz

GEPOSTED AM

15. Januar 2021

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