Obst und Gemüse bei Histaminunverträglichkeit
Wer an einer Histaminintoleranz leidet, wird sich über kurz oder lang eine Liste mit verträglichen Lebensmitteln und weniger gut verträglichen Lebensmitteln anlegen. Sie kann helfen, die Produkte kenntlich zu machen, die per se histaminreich sind oder Histamin im Körper freisetzen. Dieser Beitrag soll eine Aufstellung dazu beisteuern, was beim Konsum von Obst und Gemüse und der Diagnose Histaminintoleranz zu beachten ist.
Liegt ein Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) vor, kann die Aktivität dieses Enzyms beeinträchtigt sein. Histaminreiche Speisen und Getränke werden dann schlecht toleriert und verursachen Beschwerden. Viele Betroffene haben deshalb das Bedürfnis, ihre Versorgung mit diesen Nährstoffen täglich sicherzustellen. Das Präparat Betadianin Kapseln wurde speziell zu diesem Zweck entwickelt und unterstützt die tägliche Ernährung mit diesen essenziellen Nährstoffen auf bequeme und sichere Weise. Mehr Info… (gesponsert)
Eine Histaminintoleranz ist keine allergische Reaktion
Die Diagnose, unter Histaminintoleranz zu leiden, ist für viele Betroffenen sehr ungriffig. Histamin ist kein bestimmtes Lebensmittel, das gemieden werden muss, um beschwerdefrei leben zu können. Stattdessen ist Histamin ein Gewebehormon, das sowohl im Menschen, im Tier und sogar in Pflanzen vorkommt. Zu Symptomen einer Histaminintoleranz kommt es dann, wenn histaminreiche Lebensmittel konsumiert werden, die das System überlasten, weil das Histamin nicht abgebaut werden kann. Darüber hinaus gibt es Lebensmittel, die Histamine quasi „freisetzen“. Im Fachjargon ist dabei die Rede von sogenannten Histaminliberatoren. Wird Histamin aus den Mastzellen freigesetzt, kommt es zu einer Reaktion, die häufig als allergische Reaktion verkannt wird.
Obst ist gesund – doch welche Obstsorten sind bei einer Histaminintoleranz erlaubt?
Die Liste an Obst, die für Menschen mit Histaminintoleranz kurz nach der Diagnose als wichtiges Nachschlagewerk dienen kann, ist dreigeteilt und nach dem Ampelprinzip aufgebaut:
Rot sind die folgenden Obstsorten, weil sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Reaktion auslösen. Diese Obstsorten sind per se histaminreich oder können Histamine freisetzen.
Avocados
Clementinen
Erdbeeren
Grapefruits
Kiwis
Kokosnüsse
Limetten
Mandarinen
Orangen
Pampelmuse
Pomelos
Satsumas
Zitronen
Gelb gekennzeichnet sind die Obstsorten, die auf ihre Wirkung hin ausgetestet werden sollten.
♦ Ananas
♦ Birnen
♦ Banane
♦ Birne
♦ Himbeere
♦ Papaya
♦ Pflaumen
♦ Rhabarber
♦ Wassermelone
♦ Weintrauben
♦ Zwetschgen
Steht die Obst-Ampel auf Grün, dürfen eben diese Obstsorten nach Belieben genascht werden:
Acerola
Apfel
Aprikose
Brombeeren
Cataloupe-Melone
Datteln
Feigen
Granatapfel
Guave
Hagebutten
Heidelbeere
Holunderbeeren
Johannisbeeren
Kakis
Kaktusfeige
Kirschen
Litschis
Mandarinen
Mango
Sie gelten weder selbst als histaminreich noch fallen sie in die Kategorie der Histaminliberatoren.
Maracuja
Mirabelle
Mispeln
Moosbeere
Nektarine
Passionsfrucht
Pfirsisch
Physalis
Preiselbeere
Quitte
Sanddornbeere
Sauerkirschen
Stachelbeere
Sternfrucht
Süßkirschen
Vogelbeere
Fazit
Eine logische Ableitung ist oft kaum möglich. So lässt sich beispielsweise nur schwer verstehen, warum Erdbeeren bei Histaminintoleranz tabu sind, Johannisbeeren hingegen erlaubt. Die Birne ist bedingt genießbar, die Quitte ist bei Histaminintoleranz erlaubt. Die Wirkung von Rhabarber bei Histaminintoleranz muss ausgetestet werden. Zitronen sind bei Histaminintoleranz tabu. Auch Zitronensaft kann zu unerwünschten Reaktionen führen. Darüber hinaus entscheidet bei einigen Obstsorten die Zubereitungsart: Weintrauben sind bedingt erlaubt; die geschwefelte Form, also Rosinen, sind bei Histaminintoleranz tabu.
Gemüse liefert wichtige Ballaststoffe – doch welche Gemüsearten lassen sich beschwerdefrei genießen?
Auch mit Blick auf das Gemüse soll eine praktische Liste nach dem Ampelprinzip dabei helfen, sich möglichst histaminarm zu ernähren bzw. Histaminliberatoren vom Speiseplan zu streichen.
Rot sind die folgenden Gemüsesorten, Salatarten und eingelegten Produkte, weil sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Reaktion auslösen. Sie sind entweder per se histaminreich oder können Histamin freisetzen:
Auberginen, Austernpilze, Brennnesseln, Cocktail-Cornichons, Gewürzgurken, Mixed Pickles, Morcheln, Oliven, Peperoni, Rucola, Sauerkraut und Weinsauerkraut, Senfgurken und Silberzwiebel in Essig, Sojabohnen, Spinat, Spreewälder Gurken, Steinpilze und Tomaten.
Orange gekennzeichnet sind die Gemüsesorten, die auf ihre Wirkung hin ausgetestet werden sollten. Darunter fallen:
Bohnen (Chinabohnen, Dicke Bohnen, Mungobohnen, Prinzessbohnen, Stangenbohnen, Strauchbohnen, Wachsbohnen), diverse Kohlarten (Chinakohl, Grünkohl, Rosenkohl, Rotkohl, Weißkohl, Wirsingkohl, Spitzkohl), Champignons, Chicorée, Erbsen, Essiggurken, Ingwer, Kaiserschoten, Kichererbsen, Kohlrabi, Kohlrüben, Lauch, Linsen, Meerrettich, Petersilienwurzeln, Porree, Rettich und Zwiebeln (Schalotten, Frühlingszwiebel).
Die Empfehlung lautet auch hier, die orange gekennzeichneten Gemüsesorten nur bedingt und in Maßen zu konsumieren.
Steht die Gemüse-Ampel auf Grün, dürfen eben diese Gemüsesorten nach Belieben gegessen werden:
Artischocken, Bambussprossen, diverse Salatarten (Bataviasalat, Eichblattsalat, Eisbergsalat, Endivie, Feldsalat, Kopfsalat, Löwenzahn, Mini-Romanasalat, Radicchio), Brokkoli, Fenchel, Gurken, Karotten, Keimsprossen, Knoblauch, Knollensellerie, Kräuterseitling, Kürbis, Lungenseitling, Mairübchen, Mais, Mangold, Möhren, Oliven, Paprika, Pastinaken, Pfifferlinge, Pimpinelle, Radieschen, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Shiitakepilze, Spargel, Stängelkohl, Staudensellerie, Steckrüben, Süßkartoffeln, Topinambur, Zucchini und Zuckerschoten.
Sie gelten weder selbst als histaminreich noch fallen sie in die Kategorie der Histaminliberatoren.
Fazit
Auch an dieser Stelle empfehlen wir diese Liste oder diesen Einkaufsratgeber parat zu haben, um das Gemüse auszuwählen, das Grün gekennzeichnet ist und so signalisiert, dass es auch bei Histaminintoleranz auf den Tisch kommen darf. Warum der Blick in die Liste durchaus sinnvoll ist, lässt sich am Beispiel der Pilze verständlich aufzeigen: Champignons sind bei Histaminintoleranz nur bedingt zu empfehlen. Morcheln und Steinpilze stehen sogar auf Rot. Erlaubt sind hingegen der Kräuterseitling, Shiitakepilze und Pfifferlinge. Bei Zwiebeln und einer Histaminintoleranz ist es hingegen stimmiger: Sowohl Zwiebeln als auch Schalotten und Frühlingszwiebeln sind nur in Maßen genießbar. Ableitungen zu treffen, ist im Übrigen bedingt erlaubt: Oliven sind bei einer Histaminintoleranz erlaubt, dementsprechend sorgt auch Olivenöl für keine Reaktion einer Histaminintoleranz.
Und was gilt für Gewürze bei einer Histaminintoleranz?
Die meisten Gewürze, vor allem die in reiner Form, sind bei einer Histaminintoleranz erlaubt. Ausnahmen sind Mix-Produkte, wie etwa der Chili-Mix von Brech sowie die Gemüsebrühe und die Rinderbouillon von Alnatura. Mit Blick auf den Einsatz von Gewürzen bei einer Histaminintoleranz gilt: Gewürze wie Anis, Curry, Fenchel, Koriander, Kümmel, Muskatnuss, Nelken, Oregano, Pfeffer, Zimt und andere Gewürze bei einer Histaminintoleranz zum Würzen zu verwenden, ist eine gute Idee. Gewürzmischungen, fertige Dips und Saucen bergen hingegen eher die Gefahr, unverträglich zu sein.
Bildquelle: (c) Adobe Stock, Kühlschrank voller Obst und Gemüse, von photoschmidt
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Histaminintoleranz
GEPOSTED AM
04. Februar 2022
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