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Studie: Mikrobielle Darmbesiedelung hilft bei Depressionen

Von |2021-07-21T00:52:36+02:00Juli 15th, 2020|Kategorien: Mikrobiom|Tags: , , , , |

Zustand der Darmflora beeinflusst Gehirn und Nerven

Einem Bericht der Brighton & Sussex Medical School (www.bsms.ac.uk) zufolge haben Pro- und Präbiotika einen positiven Einfluss auf die Darm-Hirn-Achse (Gut-brain-axis), über die Reize und Informationen aus dem Bauchraum an das Gehirn und vom Gehirn zurück an den Darm übertragen werden. Der Zustand des Mikrobioms und seine Besiedelung durch Mikroorganismen habe dadurch einen wesentlichen Einfluss auf den Gemütszustand des Menschen, wie die Autoren feststellen.

Linderung durch fermentierte Speisen

Zur Linderung von Depressionen eignet sich den Wissenschaftlern zufolge eine Kombination von Probiotika und Präbiotika, die in fermentierten Lebensmitteln wie Kimchi und Chicorée sowie in probiotischen Nahrungsergänzungen in größerer Anzahl enthalten sind. Gehirn und Darm kommunizieren ständig miteinander und beeinflussen sich wechselseitig. Jüngsten Studien zufolge stellt die Therapie der Darmflora (Mikrobiom) einen wesentlichen Ansatz in der Behandlung von Depressionen und depressiven Verstimmungen dar. Probiotische Darmbakterien und deren Nahrungsgrundlage, die präbiotischen Ballaststoffe, üben demnach einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Gemütszustand bei psychischen Erkrankungen und Störungen aus.

Probiotisch mikrobielle Darmbesiedelung

Signifikante Wirkung von Lactobazillen und Bifidobakterien

Für ihren Bericht haben die Forscher sieben Studien der vergangenen 15 Jahre analysiert. Dabei stellten sie fest, dass insbesondere die Kombination von Lactobazillen und Bifidobakterien mit präbiotischen Ballaststoffen wie Inulin eine signifikante Wirkung bei der Behandlung von Depressionen hat. Die alleinige Gabe von Präbiotika ohne bakterielle Lebendkulturen hätte hingegen keinerlei therapeutische Wirkung.

Die Wissenschaftler der Brighton & Sussex Medical School ziehen daraus den Schluss, dass die Wiederherstellung einer gesunden Symbiose von Darmbakterien und Ballaststoffen in der zukünftigen Behandlung von Depressionen eine großen Stellenwert haben könne, insbesondere wenn das Krankheitsbild mit einem Reizdarmsyndrom assoziiert ist.



Abbildung

Fermentiertes Gemüse, Kimchi und Kohl in Glasgläsern: Natürliche Probiotika und Teil einer gesunden Ernährung.

Fotonachweis
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AUTOR

Thilo Schleip

KATEGORIE

Mikrobiom

GEPOSTED AM

15. Juli 2020

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