Was haben Kopf und Darm miteinander zu tun?
Menschen mit Fructoseintoleranz kennen die gängigen Probleme, die damit verbunden sind: Blähungen, Verdauungsstörungen, Schmerzen. Neueren wissenschaftlichen Arbeiten zufolge gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Fructoseintoleranz und Psyche. Das Thema ist noch wenig erforscht. Aber schon die ersten Ansätze zeigen, dass sich Fructoseintoleranz dramatisch auf die Psyche auswirken kann. Sie bedingt Tryptophanmangel, der wiederum Auswirkungen im Gehirn hat. Was hat der Darm mit dem Kopf zu tun?
Aus Studien weiß man, dass die Fructoseintoleranz in vielen Fällen mit einem Mangel an Zink, Folsäure und Tryptophan einhergeht. Dies kann sich unter anderem durch Antriebslosigkeit, häufige Erkältungen und depressive Verstimmungen bemerkbar machen. Viele Betroffene haben daher das Bedürfnis, sich ausreichend mit diesen Nährstoffen zu versorgen. Das Apothekenprodukt Fructophan Kapseln wurde speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Fructoseintoleranz entwickelt und unterstützt den Körper dabei, diese wichtigen Nährstoffe täglich auf sichere und bequeme Weise zuzuführen. Mehr Info… (gesponsert)
Wozu braucht der Körper Tryptophan?
Tryptophan ist eine wichtige Aminosäure, die im menschlichen Körper an der Herstellung von Proteinen beteiligt ist. Zudem ist sie für die Bildung von Serotonin, dem Glückshormon, notwendig. Das Serotonin hat im menschlichen Körper viele Funktionen. Es wirkt beispielweise im Herz-Kreislauf-System, im Magen-Darm-Trakt und ist an der Blutgerinnung beteiligt. Es spielt zudem eine sehr wichtige Rolle im zentralen Nervensystem, wo es sich auf den Appetit, Schmerzen und den Schlaf-Wach-Rhythmus auswirkt. Kommt es zu einen Serotoninmangel, führt das leicht zu depressiven Verstimmungen und anderen Veränderungen der Psyche.
Wo ist der Zusammenhang mit Fructoseintoleranz?
Damit der Körper ausreichend Serotonin bereitstellen kann, benötigt er die Aminosäure Tryptophan. Die Versorgung ist normalerweise über die Ernährung sichergestellt. Bei gesunden Menschen kommt es sehr selten zu Tryptophanmangel. Während des Verdauungsprozesses reagiert das Tryptophan mit Fructose. Es entsteht eine Verbindung, die der Darm nicht absorbieren kann, sodass das Tryptophan auch nicht ins Blut gelangt. Bei einer schlechten Verwertung der Fructose verbleibt im Darm so viel davon, dass kaum noch Trptophan ins Blut gelangt, weil es mit der großen Menge an Fructose reagiert. Die Folge: Für die Serotoninproduktion ist kein Tryptophan verfügbar. Der Serotoninmangel kann schließlich zu verschiedenen Symptomen führen. Häufig haben Menschen mit Fructoseintoleranz Depressionen oder depressive Verstimmungen. Auch Stimmungsschwankungen und das Prämenstruelle Syndrom lassen sich häufig mit der Zufuhr von Tryptophan regulieren und verbessern. Und für weitere, unspezifische Symptome kann der Tryptophanmangel ebenfalls ursächlich sein.
Besonders gefährdet sind Menschen, deren Fructosemalabsorption noch nicht geklärt ist und die sich fructosereich ernähren. Manche Lebensmittel enthalten viel Fructose, ohne dass es extra deklariert ist, wenn beispielweise der Glucosesirup aus Fructose hergestellt ist, der als Süßungsmittel in zahlreichen Lebensmitteln enthalten ist. Fructose macht die Süßigkeiten noch süßer, weil sie eine viel stärkere Süßkraft als normaler Zucker hat.
Zu den psychischen Symptomen, über die viele von Fructoseintoleranz betroffene berichten gehören: Stimmungsschwankungen, Nervosität und innere Unruhe, Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit und Ähnliches.
Fructoseintoleranz verursacht nicht nur chemisch bedingte Symptome
Neben den chemischen Folgen, die der Tryptophanmangel nach sich zieht, kann Fructoseintoleranz weitere psychische Symptome verursachen. Die Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall können so stark sein, dass sie einfach die persönliche Toleranzgrenze der Betroffenen übersteigen. Sie beeinträchtigen teilweise sehr stark die Lebensqualität, weil sie den Alltag einschränken. Das fängt bei der Essensplanung und dem Einkaufen an, die mit einem erheblich höheren Aufwand verbunden sind. Das Arbeits- und Sozialleben wird davon belastet, Restaurantbesuche sind fast unmöglich, je nach Schwere der Erkrankung. Nicht wenige Betroffene trauen sich kaum noch aus dem Haus, weil sie Angst davor haben, zum Beispiel von Durchfall überrascht zu werden. Die körperlichen Beschwerden zusammen mit den psychischen Belastungen können zu schweren Depressionen führen.
Betroffene, die psychische Symptome bei sich feststellen, die unter depressiven Verstimmungen leiden, sollten mit ihrem Arzt sprechen und sich Hilfe holen.
Weitere Folgen von Fructoseintoleranz – das Roemheld-Syndrom
Starke Blähung sind lästig und vor allen Dingen sehr schmerzhaft. Sie können allerdings noch weitere Symptome hervorrufen. Die große Menge an Gasen kann den Bauch so stark aufblähen, dass sie das Zwerchfell belasten. Es schiebt sich schließlich nach oben, weil es dem Druck nicht mehr Stand halten kann. Das engt die Lunge und auch das Herz ein und es kommt zu Herz- und Atembeschwerden, Engegefühl in der Brust wie bei einem Angina-Pectoris-Anfall, Kurzatmigkeit bis hin zu angsteinflößender Atemnot, Herzrasen und Herzstolpern, Hitzewallungen, Schwindel und sogar Kreislaufzusammenbruch. Herz und Lunge sind dabei allerdings gesund. Das Syndrom ist nach seinem Entdecker Ludwig Roemheld benannt.
Fazit
Fructoseintoleranz ist für sich genommen bei schwerer Ausprägung schon eine sehr große körperliche und auch psychische Belastung. Folgeerkrankungen wie Depressionen, Panikattacken oder Nervosität führen dazu, dass die Betroffenen sich noch weiter zurückziehen, was das soziale Leben komplett zum Stillstand bringen kann. Deshalb ist es so wichtig, dass Betroffene mit diesen Symptomen frühzeitig mit ihrem Arzt sprechen, um etwas dagegen zu unternehmen und die Lebensqualität zu verbessern.
Fotonachweis: (c) adobe media, Psyche und Fructoseintoleranz. Spiritual sunny light von robsonphoto.
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Fructoseintoleranz
GEPOSTED AM
01. November 2022
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