Corona und die Fruchtzucker-Unverträglichkeit
Langsam manifestiert sich bei Virologen die Annahme, dass das Coronavirus nicht so schnell verschwinden wird, wie es gekommen ist, sondern dauerhafter Bestandteil unseres Lebens bleibt. Was quasi co-existiert sollte dementsprechend auch in den Alltag integriert werden. Doch was bedeutet das Virus eigentlich für Menschen mit Fructoseintoleranz?
Sind Menschen mit Fructoseintoleranz Corona-Risikopatienten?
Nein. Menschen mit einer Fructoseintoleranz leiden darunter, dass Fructose in ihrem Körper nicht richtig verdaut werden kann. Damit handelt es sich um eine Unverträglichkeit, aber weder um eine klassische Allergie noch um eine Immunkrankheit. Es kann jedoch durchaus Fälle geben, in denen Menschen mit Fructoseintoleranz zum Corona-Risikopatient werden. Das ist immer dann der Fall, wenn eine zweite Erkrankung vorliegt, die in der Kategorie der Risikofaktoren zu finden ist. Wer beispielsweise in Folge einer Fructoseintoleranz an depressiven Verstimmungen leidet (weil der Tryptophan-Mangel die Bildung des „Glückshormons“ Serotonin einschränkt), könnte deswegen zum Corona-Risikopatienten erklärt werden.
Wie wirkt sich die Corona-Impfung auf Menschen mit Fructoseintoleranz aus?
Ungeklärt ist aktuell noch der Zusammenhang zwischen einer Corona-Impfung und Erkrankungen wie etwa der Mastozytose, dem Mastzellaktivierungssyndrom oder erhöhten Tryptasewerten. Wer unter einer Mastozytose leidet, hat zu viele Mastzellen im Körper. Eigentlich sind Mastzellen wichtig, um Krankheiten abzuwehren und das Immunsystem zu aktivieren. Eine übermäßige Reaktion auf eine Corona-Impfung ist so jedoch nicht ausgeschlossen, denn manche Menschen mit Fructoseintoleranz leiden auch an einer Mastozytose oder an einer Histaminintoleranz. Auch wer am Mastzellaktivierungssyndrom leidet, hat ein höheres Risiko auf eine Impfung zu reagieren, wenn eine Histaminintoleranz vorliegt, denn Histamin ist ein Botenstoff, der auf diesem Weg freigesetzt wird.
Gibt es trotz Corona die Möglichkeit, eine Fructoseintoleranz feststellen zu lassen?
Der Wasserstoff-Atemtest ist der gängigste Weg, um eine Fructoseintoleranz feststellen zu können. Doch nicht in allen Praxen konnte während der Corona-Pandemie dieser H2-Atemtest durchgeführt werden. Eine Alternative könnte die Messung des Blutzucker- und/oder Fructosespiegels sein. Experten raten nicht grundsätzlich dazu, einen H2-Atemtest durchzuführen. Bei einer hereditären Fructoseintoleranz könnte die Provokation schwerwiegende Folge nach sich ziehen.
Bildquelle: Adobe Stock: Impfstoff Corona Covid-19, Sars-Cov-2 Impfzentrum, Impfung Biontech Pfitzer, Modena, Johnson & Johnson
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Fructoseintoleranz
GEPOSTED AM
01. Oktober 2021
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