• Ein Glas milch Laktosefrei

Wenn Milch krank macht

Von |2024-03-18T19:07:45+01:00Oktober 22nd, 2021|Kategorien: Mikrobiom|Tags: , , , |
Patientenbroschüre Fructose Histamin Reizdarm kostenlos bestellen

Welchen Effekt hat eine Laktoseintoleranz auf die Psyche?

Das Grundproblem einer Laktoseintoleranz ist schnell erklärt: Dem Körper fehlt ein bestimmtes Enzym, die Laktase. Dieses Enzym macht Milchzucker verdaubar, in dem es die Laktose in Glukose und Galaktose spaltet. Fehlt das Enzym im Körper, gelangt der Milchzucker unverdaut in den Darm und wird dort auf vergleichsweise schmerzhafte Weise vergoren. Durchfall und Bauchschmerzen sind als Folgeerscheinungen einer Laktoseintoleranz vielen bekannt. Doch wie wirkt sich die Unverträglichkeit eigentlich auf die Psyche aus?


Die Besiedlung des Darms mit nützlichen, probiotischen Bakterien ist von entscheidender Bedeutung für seine Gesunderhaltung. Die regelmäßige Zufuhr von “positiven” Darmbakterien unterstützt das harmonische Gleichgewicht der Bakterienstämme, denn pathogene Bakterien und Pilze werden von nützlichen Darmbakterien aus ihrem Lebensraum verdrängt. Abdigan Kapseln wurden speziell zu diesem Zweck entwickelt. Sie bieten ein großes Spektrum an hochdosierten Lebendkulturen, die in einer gesunden Darmflora vorkommen. Mit nur einer Kapsel pro Tag leisten Sie so einen entscheidenden Beitrag für Ihre Darmgesundheit. Mehr Info… (gesponsert)


Exkurs: Depressionen sind ein Symptom der Fructoseintoleranz

Bei der Fructoseintoleranz ist die Forschung bereits ein Stück weiter. Menschen, die mit einer veränderten Ernährung auf eine Fructoseintoleranz reagieren, weisen häufig einen Mangel an Folsäure, Zink und Tryptophan auf. Gerade Letzteres ist jedoch nötig, um Serotonin zu bilden. Serotonin ist bekannt als das Glückshormon im Körper; Noradrenalin ist der Kontrahent, das Stresshormon. Kommt es zu einem Ungleichgewicht von Serotonin und Noradrenalin, können Menschen mit einer Fructoseintoleranz an einer Depression erkranken.

Eine bedingt repräsentative Studie kam bereits zu dem Ergebnis, dass laktoseintolerante Menschen sich nicht nur nervös und rastlos fühlen, sondern häufig sogar eine attestierte Angststörung haben. Auch latente oder gar generalisierte Angststörungen, die sich bis hin zum Gefühl der Ohnmacht steigern könnten, sind Menschen mit Laktoseintoleranz nicht fremd. Häufig ließ sich die Kombination psychischer und physischer Symptome beobachten, wie etwa Angst in Kombination mit Magenschmerzen oder Angst in Kombination mit Beschwerden im Darm.

Als bedingt repräsentativ wird die Studie deswegen beschrieben, weil Zusammenhänge mit dem Reizdarmsyndrom ausgeblendet wurden und die Laktoseintoleranz auf Milch und Milchprodukte beschränkt wurde. Auch eine mögliche Pilzinfektion im Darm sowie eine Übersäuerung des Körpers wurden nicht thematisiert.

Die psychischen Folgen einer Laktoseintoleranz sind vielseitig

Doch auch wenn noch keine wissenschaftlichen Studien zum Zusammenhang einer Laktoseintoleranz und einer Depression vorliegen, so weisen doch diverse Ärzte bereits heute

  • Niedergeschlagenheit,
  • Depressionen,
  • Antriebsschwäche,
  • Konzentrations- und Schlafstörungen,
  • Müdigkeit,
  • Reizbarkeit
  • und Erschöpfungszustände

als Symptome oder vielmehr Folgeerscheinung einer Laktoseintoleranz aus.

Darüber hinaus können die psychischen Folgen – vor allem dann, wenn sie unbeachtet und unbehandelt bleibt – auch physische Folgen haben, die auf den ersten Blick in keinerlei Zusammenhang mit der Nahrungsmittel-Unverträglichkeit stehen. So kann Laktoseintoleranz zu Kopfschmerzen führen, die entweder durch die falsche Verarbeitung der Laktose direkt oder indirekt durch die Auswirkungen auf die Psyche zurückzuführen sind. Selbst Rückenschmerzen können die Folge einer Laktoseintoleranz sein – und das aus zweierlei Gründen. Zum einen belastet eine nicht-intakte Darmregion das Skelett; zum anderen können Rückenschmerzen auch ein Zeichen einer psychischen (Über-)Belastung sein.

Eine Laktoseintoleranz zu ignorieren, schwächt Körper und Geist

Eine Laktoseintoleranz zu ignorieren, kann niemals eine gute Idee sein, denn das Unvermögen des Körpers, Milchzucker zu verwerten, ohne dass dieser Ignoranz körperliche Einschränkungen folgen, gibt es nicht. Die Folgen einer Laktoseintoleranz – Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Übelkeit, Bauchgeräusche, Darmgasbildung, Blähbauch, Erbrechen, Bauchschmerzen und Krämpfe – reduzieren die Lebensqualität deutlich.

Wer regelmäßig, also nahezu nach jeder Mahlzeit, an diesen Symptomen leidet, wird den geselligen Akt der Nahrungsaufnahme als eher belastend denn schön wahrnehmen. Die Folge könnte sein, dass weniger, nur allein und schon gar nicht in der Öffentlichkeit gegessen wird. Langfristig manövriert die Laktoseintoleranz die Betroffenen so in eine Außenseiterrolle, die sich auch auf die Psyche auswirkt. Aus der Angespanntheit und Nervosität, die mit jeder Mahlzeit in Verbindung steht, wird die Abkehr vom gesellschaftlichen Leben. Dieses Verhalten bahnt depressiven Verstimmungen, chronischer Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Abgeschlagenheit den Weg.

Die Folgen bei Nichtbeachtung einer Laktoseintoleranz sind in diesem Zusammenhang vor allem psychischer Natur, denn aus der Abkehr vom geselligen Miteinander wird schnell eine Vereinsamung oder ein Einzelgängertum. Rein physisch betrachtet bringt eine Nichtbeachtung der Laktoseintoleranz noch weitere Folgen mit sich.

Welche körperlichen Folgen drohen, wenn die Laktoseintoleranz ignoriert wird?

Wer dauerhaft Produkte mit hohem Milchzuckergehalt konsumiert, obgleich die Laktoseintoleranz bekannt ist, schadet der Darmschleimhaut, die mit der Zeit mehr und mehr ihre Abwehrfunktion einbüßt. Ohne funktionierende Abwehr ist sie Krankheitserregern nahezu wehrlos ausgesetzt. Zudem verschlimmern sich die Symptome der Laktoseintoleranz, wenn sie ignoriert werden, denn mit jeder Unverträglichkeitsreaktion auf Milchzucker verringert sich das Laktase-Enzym. Die Folge: Die Symptome werden noch schlimmer.

Praxistipp gegen die Vereinsamung: Selbst Essengehen ist mit Laktoseintoleranz möglich

Wer die Diagnose erhält, an Laktoseintoleranz zu leiden, der wird nach einigen Recherchen herausfinden, dass nicht nur die Klassiker aus dem Milchregal – also Milch, Joghurt und Sahne – zu den schmerzhaften Symptomen der Nahrungsmittel-Unverträglichkeit führen, sondern auch viele weitere Lebensmittel künftig tabu sein sollten. Cremesuppen, Sahnesuppen, helle Saucen, sahnige Salatdressings, Sahnetorten, Kakaogetränke, Milchschokolade und Eis werden höchstwahrscheinlich Durchfall und Darmbeschwerden verursachen. Bei Backwaren, Paniermehl, Kuchen, Fast-Food-Produkten, Tiefkühl- und Konservengerichten sowie Süßigkeiten, Aufläufen, Pfannkuchen und Kartoffelpüree muss getestet werden, inwiefern die Produkte verträglich sind.

Mit Blick auf die doch lange Liste an Lebensmitteln, die zu Symptomen führen können, verliert so mancher Betroffene die Ambition, zum Essen zu gehen. Doch das muss nicht sein, denn selbst für das Auswärtsessen gibt es diese Tipps und Tricks, die das Essengehen trotz Laktoseintoleranz ermöglichen:

  • Wer sich zu Kaffee und Kuchen mit Freunden verabredet, sollte die süßen Teilchen nicht ordern, die auf den ersten Blick bereits Milchzucker enthalten, wie etwa Puddingteilchen oder Cremetorten. Obsttorten und Kekse haben weniger Milchzucker; immer häufiger werden Kaffees mit laktosefreier Milch angeboten.

  • Wer sich zum Eisessen verabredet, sollte auf Frucht-Sorbets setzen oder sich danach erkundigen, ob das Eis ohne Milch und ohne Magermilchpulver hergestellt wurde. Dieses kommt in der Regel zum Einsatz, um die eisig-cremige Konsistenz zu erreichen, sorgt aber bei laktoseintoleranten Menschen im Nu für Durchfall und Bauchschmerzen.

  • Wem es hin und wieder nach Fast Food ist, der kann direkt bei den Fast-Food-Riesen, bei McDonald‘s und Burger King, nachfragen und erhält die Info: Bei McDonald’s sind Pommes und McRib frei von Milchzucker; bei Burger King sind der Whopper, die Pommes sowie Nuggets, Nugget Burger und viele weitere Produkte frei von Milchzucker. Grundsätzlich gilt: Besonders „gefährlich“ sind helle Saucen für Menschen mit Laktoseintoleranz. Auch vollfette Zutaten, wie etwa Mayonnaise, sind ungefährlicher als fettreduzierte Produkte, denen Magermilchpulver zugesetzt ist.

Für den Restaurantbesuch gibt es einige Grundregeln, die die folgende Tabelle deutlich macht:

Das sollten Sie beim Restaurantbesuch besser meiden

 

Ein kleines rotes Kreuz Saucen sind tabu
Ein kleines rotes Kreuz besser keine Suppe bestellen
Ein kleines rotes Kreuz bei Süßspeisen und Desserts genau hinsehen
Ein kleines rotes Kreuz Salatdressings mit Sahne oder Joghurt sind tabu

Diese Gerichte sind trotz Laktoseintoleranz eine sichere Wahl

Grüner Haken, abgehakt deftige/üppige Gerichte (keine Suppen) sind die besser Wahl
Grüner Haken, abgehakt eine Mahlzeit ist besser bekömmlich als ein Häppchen hier und da
Grüner Haken, abgehakt fettreiche Mahlzeiten bekommen Menschen mit Laktoseintoleranz besser
Grüner Haken, abgehakt Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte lassen sich oft gefahrenlos konsumieren
Grüner Haken, abgehakt Beilagen, wie Reis, Nudeln, Kartoffeln und andere, sind meist frei von Milchzucker

Beim Besuch in einem italienischen Restaurant lohnt sich die Nachfrage, ob die Gerichte laktosefrei sind. Sowohl im Teig als auch im Hartkäse ist kein Milchzucker enthalten. Die größte Gefahr stellen hier Gewürzmischungen und Milchzuckerzusätze im Belag dar. Sahnesaucen, beispielsweise über frischer Pasta, sollten gemieden werden. Typisch griechische Kost ist hingegen meist laktosefrei, wenn auf Joghurt, Feta, Kefir und Ayran verzichtet wird. Auch in der französischen und asiatischen Küchen gibt es vergleichsweise wenige Produkte, die für laktoseintolerante Menschen ungeeignet sind.

Fazit:

Insgesamt ist die Datenlage zu den indirekten Einflüssen von SARS-CoV-2 auf das Darm-Mikrobiom und seine Spätfolgen noch sehr dünn, denn die meisten Studien konzentrieren sich auf die Vermeidung von Covid-19 Infektionen und nicht auf die Abwehr der Kinder. Rückblickend waren viele Maßnahmen vielleicht übertrieben. Hier sollte man in Zukunft darauf achten, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten.


Bildquelle: (c) Adobe stock, Milch mit Tafel “ laktosefrei“

Abdigan probiotische Kapseln

AUTORIN

Steffi Brand

KATEGORIE

Mikrobiom

GEPOSTED AM

22. Oktober 2021

Aktuelle Beiträge


2304, 2021

Beim Fasten vermehren sich die guten Bakterien

April 23rd, 2021|Kategorien: Mikrobiom|Schlagwörter: , , , , |0 Kommentare

Warum Heilfasten uns gut tut Von Dr. Evelyn Zientz Fasten ist wieder voll im Trend. Der freiwillige und vorübergehende Verzicht auf feste Nahrung versetzt unserem Körper den absoluten Gesundheitskick, Mehr lesen!

103, 2021

Die besten pro- und präbiotischen Lebensmittel für eine gesunde Darmflora

März 1st, 2021|Kategorien: Fructoseintoleranz, Histaminintoleranz, Mikrobiom|Schlagwörter: , , , , |0 Kommentare

Natürliche Vorkommen nützlicher Darmbakterien und ihrer Nahrungsgrundlage Pro- und präbiotische Speisen im Überblick Als Mikrobiom wird die natürliche Darmflora bezeichnet, die aus einer Vielzahl an Organismen besteht. Wichtigste Bestandteile Mehr lesen!

1902, 2021

Die Rolle des Mikrobioms bei Depressionen

Februar 19th, 2021|Kategorien: Mikrobiom|Schlagwörter: , , |0 Kommentare

Probiotika als Therapeutika gegen Depressionen Da treffen sich zwei, die zur Zeit viel von sich Reden machen: Das Darm-Mikrobiom und Depressionen. Die Bakteriengesellschaft, die in unserem Darm lebt ist Mehr lesen!

2201, 2021

Präbiotika in der Muttermilch

Januar 22nd, 2021|Kategorien: Mikrobiom|Schlagwörter: , , , , , |0 Kommentare

HMO machen Muttermilch zu einem ganz besonderen Stoff „Muttermilch war gestern – den Babys von heute geht’s gut.“ So titelte die Süddeutsche Zeitung vor einigen Jahren. Wenn sie sich Mehr lesen!

201, 2021

Die RDS-Diagnoseleitlinie ändert sich

Januar 2nd, 2021|Kategorien: Mikrobiom|Schlagwörter: , , , |0 Kommentare

Verdacht auf Reizdarmsyndrom? Die Leitlinie, die Medizinern dabei helfen soll, das Reizdarmsyndrom möglichst eindeutig zu diagnostizieren oder auszuschließen, ist ausgelaufen. Ein neues Manuskript wurde bereits von der Deutschen Gesellschaft Mehr lesen!

Nach oben