In welchem Alter zeigt sich die Histaminintoleranz?
Es gibt keine Altersgrenze, die Betroffene erreichen müssen, um an einer Histaminintoleranz zu erkranken. Auch gibt es keine Altersschwelle, nach der kein Risiko mehr besteht, eine Histaminintoleranz zu entwickeln. Wann aber tritt eine Histaminintoleranz meist auf?
Liegt ein Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) vor, kann die Aktivität dieses Enzyms beeinträchtigt sein. Histaminreiche Speisen und Getränke werden dann schlecht toleriert und verursachen Beschwerden. Viele Betroffene haben deshalb das Bedürfnis, ihre Versorgung mit diesen Nährstoffen täglich sicherzustellen. Das Präparat Betadianin Kapseln wurde speziell zu diesem Zweck entwickelt und unterstützt die tägliche Ernährung mit diesen essenziellen Nährstoffen auf bequeme und sichere Weise. Mehr Info… (gesponsert)
Bei Babys und Kleinkindern zeigt sich die Histaminintoleranz direkt nach dem Essen
Bei Babys und Kleinkindern stehen die Symptome einer Histaminintoleranz im direkten Zusammenhang mit dem Essen oder Trinken. Bereits bei Babys ist es also möglich, dass das Enzym Diaminoxidase (DAO) in zu geringer Menge vorhanden ist und das in Lebensmitteln enthaltene Histamin nicht abgebaut werden kann. Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Histaminintoleranz nicht selten angeboren ist und eine allergieähnliche Reaktion damit schon im Baby- oder Kleinkindalter denkbar ist. Die Symptome, die bei Babys und Kleinkindern zu beobachten sind, lauten Durchfall, Hautirritationen sowie Glieder- und Kopfschmerzen.
Bereits Dreimonatskoliken, die bei Säuglingen als „normal“ gelten, können Vorboten einer Histaminintoleranz sein. Allerdings reagieren Babys nur selten auf die doch sehr geringen Mengen an Histamin in der Muttermilch. Deutlicher werden die Symptome dann oft erst, wenn Beikost den Abschied von der Milchnahrung einläutet. Die Beikost wird in der Regel ab dem fünften Lebensmonat eingeführt. Die Umstellungsphase endet häufig zum ersten Geburtstag.
Tipp:
Wer den Verdacht hat, dass Hautausschläge oder Durchfall mit dem Essen zu tun haben, sollte mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin diese Bedenken besprechen. Um eine möglichst gute Anamnese-Grundlage zu haben, ist es sinnvoll, Beikost in den verschiedenen Geschmacksvarianten nacheinander auf deren Verträglichkeit zu testen und nicht zu mischen. Auf Histamine zu verzichten, ist hingegen keine gute Idee, erklären Experten.
Bei Erwachsenen kann sich die Histaminintoleranz nach und nach entwickeln
Betroffen von einer Histaminintoleranz sind häufiger Frauen als Männer. Die Frauen sind häufig im mittleren Alter. Für viele kommt eine Histaminintoleranz buchstäblich aus heiterem Himmel. In den selteneren Fällen führt eine Darmerkrankung zu einer Histaminintoleranz, die dann jedoch schnell wieder vorübergehen kann. Bereits eine Magen-Darm-Grippe könnte zu einem Wirrwarr im Enzymhaushalt der Verdauungsenzyme führen und eine Histaminunverträglichkeit bedingen. Oft bedeutet das nur, dass histaminhaltige Lebensmittel Symptome wie Blähungen oder Durchfall hervorrufen.
Hat die Entwicklung einer Histaminintoleranz etwas mit den Hormonen zu tun?
Frauen sind eher von einer Histaminintoleranz betroffen als Männer. Vor diesem Hintergrund tun sich immer häufiger auch Fragen auf, ob eine Histaminintoleranz etwas mit den Hormonen zu tun hat und, wie sich eine Histaminintoleranz bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren verhält.
Die Antwort auf die Frage, ob eine Histaminintoleranz etwas mit Hormonen zu tun hat, lautet Ja! Histamin hat hormonähnliche Wirkungen im Körper. Demnach steht die Histaminintoleranz mit den Hormonen im Körper in jedem Fall in einem Zusammenhang. In 80 Prozent der Fälle zeigt sich die Histaminintoleranz bei Frauen. In diesem Zusammenhang konnten bereits diese Zusammenhänge beobachtet, wenn auch noch nicht wissenschaftlich erforscht und belegt werden:
- Die Einnahme der Pille konnte Berichten einzelner Frauen zufolge die Symptome einer Histaminintoleranz bereits nachhaltig reduzieren. Inwiefern die Pille die Symptome lindern kann, könnte vom Gestagen- und vom Progesteron-Gehalt im jeweiligen Präparat abhalten. Da Progesteron Berichten zufolge Migräne und Zyklusschmerzen lindern kann, liegt die Hoffnung nahe, dass progesteronhaltige Präparate auch die Symptome einer Histaminintoleranz lindern können, da sowohl Migräne als auch Regelbeschwerden mögliche Symptome einer Histaminintoleranz sind.
- Dass eine Schwangerschaft die Symptome einer Histaminintoleranz lindern kann, lässt sich ebenfalls erklären – und zwar mit den Schutzmechanismen, die der weibliche Körper zum Wohle des Embryos einleitet. Eine dieser Schutzmaßnahmen ist der Schutz vor Histamin, das sogar eine Fehlgeburt verursachen kann. Um das zu verhindern, produziert der Körper einer Schwangeren Diaminoxidase (DAO) – davon profitieren Frau und Kind. Studien zufolge kann der DAO-Gehalt in der Plazenta und der Gebärmutter um das 500-Fache erhöht sein im Vergleich zu Frauen ohne Baby im Bauch. Das bedeutet für die werdende Mutter, dass die Schwangerschaft ihr wieder den Genuss von histaminhaltiger Kost erlaubt. Nach der Geburt ist dieser symptomfreie Luxus allerdings wieder passé.
- Auch wenn frau älter wird, das 50. Lebensjahr passiert und in die Wechseljahre kommt, können sich die Symptome einer Histaminintoleranz ändern. Nicht selten tritt die Histaminintoleranz mit ihren Symptomen erst dann auf, obgleich unklar ist, ob die Unverträglichkeit bereits früher bestanden hat. Da mit zunehmenden Alter auch andere Symptome und Krankheitsbilder zu beobachten sind, ist es oft schwer, Juckreiz, Quaddeln, Hautrötungen oder aber auch Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit eindeutig auf eine Histaminintoleranz zurückzuführen. Häufig steht dann die Diagnose „Reizdarmsyndrom“ im Raum. Berichten zufolge verstärken sich die Symptome einer Histaminintoleranz in den Wechseljahren.
Auch andere Hormone spielen bei einer Histaminintoleranz eine Rolle
Berichten zufolge könnte Histamin die Ausschüttung von Adrenalin begünstigen, was zu Unruhe oder gar zu aggressiven Handlungen führen könnte. Bekannt wurden in diesem Zusammenhang bereits Fälle von Kindern, die an ADHS leiden und mit histaminarmer Kost sowohl Unruhe als auch Aggressivität gut in den Griff bekommen haben. Mediziner gehen grundsätzlich davon aus, dass Adrenalin, aber auch Cortisol und Kortison, die umgangssprachlich als Stresshormone bezeichnet werden, bei einer Histaminintoleranz eine Rolle spielen.
Bildquelle: (c) Adobe Stock. Mother taking care of child
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Histaminintoleranz
GEPOSTED AM
15.Oktober 2021
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