Fructosefreie Zuckerarten bei Fructoseintoleranz
Fast jeder Mensch nascht gelegentlich gerne, auch Personen mit Fructosemalabsorption. Allerdings sind viele Produkte und bestimmte Gebäckstücke nicht gut verträglich, denn sie enthalten viel Haushaltzucker. Dieser besteht jedoch zu 50 Prozent aus Fructose, bei Fructoseintoleranz braucht es daher einen Zuckerersatz ohne Fructose.
Aus Studien weiß man, dass die Fructoseintoleranz in vielen Fällen mit einem Mangel an Zink, Folsäure und Tryptophan einhergeht. Dies kann sich unter anderem durch Antriebslosigkeit, häufige Erkältungen und depressive Verstimmungen bemerkbar machen. Viele Betroffene haben daher das Bedürfnis, sich ausreichend mit diesen Nährstoffen zu versorgen. Das Apothekenprodukt Fructophan Kapseln wurde speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Fructoseintoleranz entwickelt und unterstützt den Körper dabei, diese wichtigen Nährstoffe täglich auf sichere und bequeme Weise zuzuführen. Mehr Info… (gesponsert)
Doch nicht nur Personen mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten greifen auf Zuckeralternativen zurück. Das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung steigt auch allgemein beständig an. Zuckerhaltige Speisen gelten als Dickmacker und Auslöser für zahlreiche Krankheiten. Viele Menschen möchten sich daher gesünder ernähren und auf Zucker und ungesunde Inhaltsstoffe verzichten. Es ist hilfreich die Zuckermengen zu reduzieren und Gewürze wie Zimt und Vanille zu verwenden, doch es gibt auch zahlreiche, gesündere Zuckeralternativen. Als ein besonders beliebter Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz gilt Agavendicksaft. Aber ist der süße Sirup wirklich so gesund, wie angenommen wird?
Agavendicksaft und Sirupe als Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz?
Agavensirup gilt vor allem bei Veganern als ein beliebter Honigersatz. Der Saft wird aus unterschiedlichen Agavenarten in Mexiko gewonnen. Ein großer Vorteil ist, dass Agavendicksaft im Gegensatz zu Haushaltszucker nicht so stark verarbeitet wird. Das Süßungsmittel enthält nur wenige Kalorien, eine höhere Süßkraft als Haushaltszucker und einen niedrigen glykämischen Index. Allerdings ist der Sirup wegen seines hohen Gehaltes an Fructose für Personen mit Fructoseintoleranz eher ungeeignet. Zudem ist der Zuckersatz nicht besonders nachhaltig, denn die Herstellung kostet einen hohen Energieaufwand und das Endprodukt legt weite Transportwege zurück. Agavendicksaft ist daher keine gute Wahl bei Fructoseintoleranz, doch wie sieht es mit anderen Zuckeralternativen aus?
Früher gab es Zuckeralternativen hauptsächlich in Biomärkten, Drogerien oder Reformhäusern. Inzwischen bieten auch zahlreiche Supermärkte Zuckersatz und Sirupe bei Nahrungsmittelunverträglichkeit an.
Süßungsmittel und ihre Eigenschaften
Folgende Süßungsmittel eignen sich als Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz:
-
Birkenzucker/Xylit
Bei Xylit handelt es sich um Zuckeralkohol, der synthetisch hergestellt wird. Man nennt ihn häufig auch Birkenzucker, Xylit kommt aber nicht nur in Birkenholz vor. Neben Birkenholz und anderem Hartholz werden oft auch Getreidekleie, Maiskolbenreste oder Stroh zur Zuckergewinnung genutzt. Xylit enthält deutlich weniger Kalorien als Haushaltszucker, besitzt aber die gleiche Süßkraft und kann beim Backen daher 1:1 verwendet werden. Personen mit hereditärer Fruktoseintoleranz vertragen den Zucker meist sehr gut. Jedoch sollte der Zucker dennoch niedrig dosiert werden, denn übermäßiger Verzehr führt zu Magen-Darm-Beschwerden. Xylit wird übrigens auch häufig für die Herstellung von Zahnpflegekaugummis genutzt und soll Karies vorbeugen.
-
Dinkelsirup
Dinkelsirup ist ein Getreidesirup mit einem milden, karamellartigen Geschmack. Für eine fructosearme Ernährung ist der Sirup bestens geeignet, denn er besteht aus Maltose, Glucose und Oligosacchariden. Zudem enthält der Sirup natürliche Mineralstoffe und Gluten. Dinkelsirup gilt daher als gesunde Alternative zum Backen, Kochen, Süßen von Getränken und Verfeinern von Desserts.
-
Erythrit
Wie Xylit zählt auch Erythrit zu den Zuckeralkoholen und industriell hergestellten Zuckeraustauschstoffen. Erythrit besitzt etwa 70 Prozent der Süßkraft von raffiniertem Zucker und enthält keinerlei Kalorien. Den Blutzuckerspiegel beeinflusst der Süßstoff ebenfalls nicht, selbst große Mengen verursachen keine Magen-Darm-Beschwerden. Der Zuckersatz wird mitunter auch unter anderen Handelsnamen, z.B. Sukrin, Serapur oder Erylite angeboten.
-
Getreidezucker
Getreidezucker ist ein getrockneter und feinkörniger Glucosesirup und wird aus Mais gewonnen. Er enthält Traubenzucker und Malzzucker und gilt als ideale fructosefreie Zuckeralternative. Der Zucker besitzt eine angenehm leichte Süße und kann auch bei Glutenunverträglichkeit konsumiert werden. Sowohl zum Backen und zum Süßen von Getränken und Desserts eignet sich das Süßungsmittel hervorragend.
-
Reissirup
Reissirup ist eine besonders beliebte fructosefreie Zuckeralternative, man nennt ihn daher spaßeshalber den Honig der Fructoseintoleranten. Reissirup enthält hauptsächlich Maltose, Glukose und Mehrfachzucker und ist ideal für Personen mit Fructoseintoleranz. Mit seinem milden, leicht nussigen Geschmack und einer leichten Karamellnote eignet sich Reissirup gut zum Backen und zum Süßen von Joghurt oder Müsli. Im Gegensatz zu Zucker verfügt der Sirup über eine etwas geringere Süßkraft, anstelle von 50 g Zucker muss man daher etwa 60 Gramm Reissirup verwenden.
-
Stevia
Stevia wird aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen und ist fructosefrei. Das Süßungsmittel weist eine 450-fach höhere Süßkraft als Haushaltszucker auf und hat einen intensiven Eigengeschmack. Auch für Diabetiker ist Stevia eine gute Süßalternative. Zum Backen eignet sich das der Zuckerersatz trotz Hitzestabilität nur bedingt, denn die Volumenmenge ist eine andere als bei Zucker.
-
Tapiokasirup
Dieser Sirup wird aus der Maniokwurzel gewonnen. Das natürliche Süßungsmittel enthält keinerlei Fructose und besitzt einen mild-süßen Geschmack. Zum Backen und zum Süßen von Desserts und Getränken ist Tapiokasirup ideal. Aufgrund der streichfesten Konsistenz eignet sich der Sirup auch als veganer Honigersatz.
-
Traubenzucker / Glucose
Traubenzucker ist weniger süß als Haushaltszucker und kann bei Fructoseunverträglichkeit problemlos konsumiert werden. Beim Backen ist jedoch Vorsicht geboten, denn der Zucker verbrennt schnell. Zu Bedenken ist auch, dass der Blutzuckerspiegel durch Glucose deutlich ansteigt.
Mäßig geeignete und ungeeignete Süßungsmittel bei Fruktoseintoleranz
Einige Sirupe, aber auch Honig werden gern als gesunde Alternative zu Zucker genutzt, allerdings enthalten diese meist viel Fructose. Bei Frucoseintoleranz sind diese Zuckeralternativen daher ungeeignet. Wer Wert auf eine gesundheitsbewusste Ernährung legt, sollte die folgenden Zuckeralternativen ebenso nur in kleinen Mengen genießen.
Auf diese Zuckeralternativen sollten Betroffene von Fructoseintoleranz verzichten:
-
Apfelsirup und Birnendicksaft
Bei Apfelsirup handelt es sich um hochkonzentrierten Apfelsaft, mit ähnlichen Eigenschaften wie Agavendicksaft. Auch Apfelsirup enthält viel Fructose und eignet sich daher nicht als Zuckersatz bei Fructoseunverträglichkeit. Dasselbe gilt für Birnendicksaft, dieser lässt sich zwar flexibel für die Zubereitung von Gebäck, Eis, Desserts und Getränke oder Müsli nutzen, enthält aber sehr viel Fruchtzucker.
-
Ahornsirup
Ahornsirup wird aus dem Zucker-Ahorn-Baum gewonnen und ist ein beliebtes Süßungsmittel für Pancakes, Tee und Desserts. Der Sirup ist jedoch bei Fruktoseintoleranz ungeeignet. Der ist zwar kalorienärmer als Haushaltszucker und enthält einen hohen Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen, er besteht aber hauptsächlich aus Fructose und Saccharose.
-
Honig
Auch der allseits beliebte Honig ist leider kein geeignetes Süßungsmittel bei Fructoseintoleranz. Honig besteht unter anderen aus Pollen, Proteinen, Mineralstoffen, Enzymen und Vitamine, sowie natürlichen Aromen und Farbstoffen. Doch bereits 50 Gramm Honig enthalten etwa 20 g Fruchtzucker. Insgesamt besteht Bienenhonig sogar aus 85 unterschiedlichen Zuckerarten und enthält neben Fructose auch Saccharose, Maltose, Melezitose und Glucose. Honig sagt man zwar eine entzündungshemmende Wirkung nach, allerdings ist er nicht weniger kalorienreich oder gar gesünder als normaler Haushaltszucker. Bereits eine kleine Menge Honig kann schon Beschwerden bei Fructosemalabsorption hervorrufen. Daher gilt es auf Honig besser zu verzichten, ganz unabhängig von der Blütentracht.
Als ungeeignet bei Fructoseintoleranz gelten außerdem folgende Zuckerersatz-Arten:
- Sorbit
- Sobitol
- Mannitol
- Maltitol
Beim Kauf fertiger Produkte gilt es unbedingt auf die angegebenen Inhaltsstoffe zu achten. Viele Lebensmittel, häufig auch Bio-Produkte und Müsliriegel enthalten versteckten Fruchtzucker, wie zum Beispiel Invertzucker, Invertzuckersirup, Fruchtsüße, Maissirup, Fruchtextrakt, Saftkonzentrat und Trockenfrüchte.
Foto: Hausgemachter Sirup, von Zeitgugga6897 (c) adobe media
AUTORIN
Sara Puchelt
KATEGORIE
Fructoseintoleranz
GEPOSTED AM
06. Dezember 2020
Aktuelle Beiträge
Sind Zitrusfrüchte bei Fructoseintoleranz erlaubt?
Zitrusfrüchte gehören zweifellos zu den schmackhaftesten und zugleich gesündesten Lebensmitteln. Sie sind nicht nur ein wahrer Genuss, sondern auch wahre Powerpakete voller Vitamine, Mineralien und Antioxidantien. Diese köstlichen Früchte Mehr lesen!
Davon profitiert Ihr Darm bei Fructoseintoleranz
Fructosefreie Gesundheit von innen Eine Fructoseintoleranz kann zu Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, eine ausgewogene Darmflora zu fördern, die helfen kann, Mehr lesen!
Wie viel Fructose enthalten Äpfel, Birnen, Pflaumen und Trauben?
Fructosearme Herbsternte Zugegeben, der Herbst ist nicht gerade die Jahreszeit, in der Menschen mit Fructoseintoleranz aus den Vollen schöpfen können. Äpfel, Birnen, Pflaumen und Trauben – also all die Mehr lesen!
Neues aus der Industrie: Xevibiom daily
Auf natürlichem Wege zu mehr Wohlbefinden: Probiotika und Multivitamine Gesundheit und Vitalität in allen Lebensabschnitten sicherzustellen ist eine Herausforderung, der wir uns alle jeden Tag aufs Neue stellen müssen. Mehr lesen!
Fructosearme Salate
Sind Eisbergsalat, Chicorée und Co. erlaubt? Ernährungswissenschaftler empfehlen, täglich fünf Portionen Obst, Salat und Gemüse zu essen. Allerdings ist diese Formel in erster Linie für jene anzuwenden, die keine Mehr lesen!
Welche Apfelsorten sind besonders fructosearm?
Wer die Diagnose „Fructoseintoleranz“ erhält, verbannt nicht selten im ersten Reflex jegliches Obst vom Speiseplan – verständlich, aber in dieser radikalen Form gar nicht immer nötig. Stattdessen gibt es Mehr lesen!