Praxistipps für histaminarme Ernährung
Auf den ersten Blick klingt der Umgang mit Histaminintoleranz noch recht simpel: Frische Lebensmittel sollten gekauft und rasch verzehrt werden. Doch wie praktikabel ist das eigentlich in der Praxis? Wer sich streng an die Vorgabe hält, nur frische Produkte zu konsumieren, ist täglich unterwegs – kauft frische Wurst und frisches Fleisch in geringsten Mengen und immer bei dem Metzger, der gerade Schlachttag hat. Hinzu kommt die Jagd nach erntefrischem Gemüse. Wer die Zeit und die Muße dazu hat, hat einen Vorteil: Ein Wochen-Essensplan, wie es ihn in vielen Familien gibt, muss nicht ausgetüftelt werden. Stattdessen beginnt tagtäglich die Suche nach den frischen Lebensmitteln, die abends auf dem Tisch landen sollten. Die Praxis jedoch sieht meist anders aus.
Liegt ein Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) vor, kann die Aktivität dieses Enzyms beeinträchtigt sein. Histaminreiche Speisen und Getränke werden dann schlecht toleriert und verursachen Beschwerden. Viele Betroffene haben deshalb das Bedürfnis, ihre Versorgung mit diesen Nährstoffen täglich sicherzustellen. Das Präparat Betadianin Kapseln wurde speziell zu diesem Zweck entwickelt und unterstützt die tägliche Ernährung mit diesen essenziellen Nährstoffen auf bequeme und sichere Weise. Mehr Info… (gesponsert)
Ein Wochenplan trotz und mit Histaminintoleranz – so geht’s!
Zunächst einmal wird natürlich ebenso wie bei jeder anderen Ernährungsform ein Plan erstellt, was wann gegessen werden soll. Aus diesem Plan resultiert dann ein Einkaufszettel, der zum Alltag passt. Denkbar ist es, einen Einkaufstag auszumachen und an diesem alle nötigen Anlaufstellen abzuklappern oder aber auf dem Weg von der Arbeit nach Hause stets nur eine Adresse anzufahren.
Zu berücksichtigen sind bei der Verarbeitung der frischen Lebensmittel diese Tipps:
- Fleisch sollte vakuumverpackt gekauft und eingefroren werden oder in Eigenregie portioniert, vakuumiert und tiefgefroren werden. Wichtig ist es, unmariniertes Fleisch zu kaufen und dieses in der passenden Portionsgröße einzugefrieren.
- Selbst Wurst kann eingefroren werden, muss aber spätestens nach acht Wochen wieder raus dem Gefrierschrank. Die Gefriertemperatur sollte bei minus 18 Grad Celsius liegen. Idealerweise lässt sich beim Metzger Fleisch und Wurst vorbestellen, die direkt nach dem Schlachten vakuumverpackt wird. Das reduziert den Kontakt mit Sauerstoff.
- Wer sicher sein will, dass wirklich ausschließlich frisches Obst oder Gemüse auf den Tisch kommt, kann frisch erworbene Lebensmittel aus dieser Produktgruppe selbst eingefrieren.
- Milch und Milchprodukte werden im Idealfall direkt und frisch in Käsereien und Hofläden angeboten. Dort lässt sich schnell nachfragen, wann die Produkte hergestellt wurden.
Achtung: Vorkochen ist nicht gut!
Selbst wenn es sehr praktisch wäre, dürfen die Lebensmittel nicht vorgekocht und eingefroren werden, weil diese sonst mehrfach erhitzt würden, was den Histamingehalt deutlich steigert. Besser für Betroffene ist es dann, Lebensmittel in der passenden Portionsgröße einzugefrieren und zur rechten Zeit wieder aufzutauen. Das Kochen an sich sollte dann ohnehin nicht mehr lange dauern, weil lange Kochzeiten den Histamingehalt in Lebensmitteln steigern.
Entwarnung im Getränkemarkt – schweres Schleppen muss nicht sein!
Da die meisten Getränke histaminhaltig sind, könnten sich Menschen mit Histaminintoleranz den Gang in den Getränkemarkt durchaus sparen. Mineralwasser ist die sicherste Wahl bei Histaminunverträglichkeit. Wer gerne Tee trinkt, sollte lediglich Grünen Tee, Mate Tee und Schwarzen Tee meiden, da diese Teearten aufgrund ihres Koffeingehalts als Histaminliberatoren gelten. Wer etwas Abwechslung ins Glas bringen möchte, kann Obst- und Fruchtsäfte trinken, wenn die gewählte Obst- oder Gemüseart nicht gerade in die Rubrik der Histaminbomben fällt. Limonaden und Cola sind dann gut verträglich, wenn sie kein Koffein enthalten, allerdings können gewisse Inhaltsstoffe in Limo und Cola zum Histaminliberator werden. Ein Rest-Risiko bleibt also.
Wer sich hin und wieder ein Gläschen Alkohol genehmigen möchte, dem sei gesagt:
- Rotwein ist tabu, ein trockener Weißwein ist ab und an erlaubt. Im besten Fall stammt der Weißwein nicht aus dem warmen Süden, sondern aus kälteren Anbaugebieten. Das verbessert die Chance, dass der Weißwein trotz Histaminintoleranz gut vertragen wird.
- Auch für Champagner und Sekt gilt: Je säuerlicher das Ausgangsprodukt ist, desto besser ist es für Menschen mit Histaminintoleranz geeignet.
- Für Biertrinker gilt: Untergärige Biersorten, wie etwa Bockbier, Export und Pils, werden besser vertragen als Alt, Kölsch und Weizenbier.
- Der Schnaps zum Anstoßen sollte ein Wodka oder ein Gin sein; Rum und Weinbrand werden sind hingegen sehr histaminreich.
Bildquelle: Histaminfrei essen in Mensa und Kantine. Histaminarm unterwegs. (c) adobe media, Studentin isst in Mensa, von engel.ac
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Histaminintoleranz
GEPOSTED AM
02. Juli 2021
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