• Heilfasten für das Mikrobiom

Beim Fasten vermehren sich die guten Bakterien

Von |2024-03-18T19:08:45+01:00April 23rd, 2021|Kategorien: Mikrobiom|Tags: , , , , |
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Warum Heilfasten uns gut tut

Von Dr. Evelyn Zientz

Fasten ist wieder voll im Trend. Der freiwillige und vorübergehende Verzicht auf feste Nahrung versetzt unserem Körper den absoluten Gesundheitskick, sagen Anhänger des Nahrungsverzichts. Gefastet wird nicht nur aus spirituellen, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen. Bei verschiedenen Krankheitsbildern wie Stoffwechsel- oder Gelenkerkrankungen, Darmerkrankungen oder Hautproblemen, aber auch psychosomatischen Erkrankungen wird das Heilfasten oft erfolgreich angewandt.


Die Besiedlung des Darms mit nützlichen, probiotischen Bakterien ist von entscheidender Bedeutung für seine Gesunderhaltung. Die regelmäßige Zufuhr von “positiven” Darmbakterien unterstützt das harmonische Gleichgewicht der Bakterienstämme, denn pathogene Bakterien und Pilze werden von nützlichen Darmbakterien aus ihrem Lebensraum verdrängt. Abdigan Kapseln wurden speziell zu diesem Zweck entwickelt. Sie bieten ein großes Spektrum an hochdosierten Lebendkulturen, die in einer gesunden Darmflora vorkommen. Mit nur einer Kapsel pro Tag leisten Sie so einen entscheidenden Beitrag für Ihre Darmgesundheit. Mehr Info… (gesponsert)


Was passiert wenn wir fasten?

Fasten verändert unseren Stoffwechsel grundlegend. Alle Kohlenhydrate, die wir essen, erreichen unseren Stoffwechsel früher oder später in Form von Traubenzucker. Während wir ihm normalerweise reichlich Zucker in Form von Kohlenhydraten anbieten, fallen diese nun komplett weg und er muss sich rasch einen Ersatzlieferanten für seinen Energiebedarf suchen. Bereits nach kurzer Zeit stellt er darum die Verbrennung von Zucker auf so genannte Ketonkörper um, die er aus Fett herstellt.

Ketonkörper dienen in erster Linie als Energielieferant. Aber einer von ihnen, Betahydroxybutyrat, wirkt auch als Signalmolekül, greift in die Genexpressíon ein und aktiviert im Körper etliche Stoffwechselwege, die für Gesundheit und Langlebigkeit wichtig sind.

Da wären zum Beispiel die Sirtuine, die zur Zeit Karriere als Diätwunder machen. Sirtuine sind Enzyme, die die Struktur der DNA verändern und so in die Aktivität der Gene eingreifen. Sie aktivieren Prozesse, die den Alterungsprozess aufhalten und die Verjüngung der Zellen fördern. Ein konstant niedriger Insulinspiegel, wie er beim Fasten vorliegt, trägt ebenfalls zur Verjüngung der Zellen bei und hemmt den Alterungsprozess.

Keine Frage: Fasten ist gesund. Für uns. Denn alle bisher beschriebenen Vorteile für unsere Gesundheit haben wir ganz allein erreicht, mit unserem eigenen Stoffwechsel. Aber wir sind nicht allein. In unserem Darm existiert ein ganzer Kosmos von Milliarden und Abermilliarden und Quadrillionen von Mikroorganismen, die massiv Einfluss auf unsere Gesundheit nehmen. Seine Zusammensetzung entscheidet über unser Wohlbefinden – und wir entscheiden mit unserer Ernährung über seine  Zusammensetzung. Was passiert also, wenn wir unser Darm-Mikrobiom zu einer Fastenkur einladen?

Unser Mikrobiom fastet mit

Forscher sind dieser Frage nachgegangen und haben die unfreiwilligen Hungerkünstler in unserem Darm näher betrachtet. Sie analysierten unter anderem das Darm-Mikrobiom von etwa 50 Probanden, die sich einer einwöchigen Heilfastenkur nach Buchinger mit einer täglichen Kalorienzufuhr von 250 kcal unterzogen.

Dabei konnten sie beobachten, dass das Darm-Mikrobiom sich durch das Fasten veränderte. Vor allem fiel auf, dass der Anteil von Christensenella im Mikrobiom beim Fasten zunahm.

Wer ist Christensenella?

Christensenella ist eine Bakterienart, die in einem engen Zusammenhang mit Gesundheit und Langlebigkeit zu stehen scheint. Schlanke Menschen beherbergen mehr davon in ihrem Darm als dicke. Man fand auch heraus, dass eine dichte Besiedelung mit Christensenella mit geringeren Triglyceridwerten im Blut und einem höheren Gehalt an HDL, dem „guten“ Cholesterin einhergeht. So schützen sie vor den typischen Zivilisationskrankheiten. Bei geringen Christensenella Zahlen entwickeln sich oft entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.

Christensenella gehört zu den Butyratbildnern in unserem Mikrobiom und ist wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass sich durch das Fasten der Gehalt dieser wichtigen Verbindungen erhöht. Kurzkettige Fettsäuren, zu denen auch Butyrat zählt, nähren die Zellen des Darmepithels und stabilisieren die Darmbarriere. 

Butyrat wirkt sich auch positiv auf die Aktivität unserer Mitochondrien aus. Diese Organelle wird oft als Kraftwerk der Zelle bezeichnet, weil sie den Energieträger produziert, der alle energieverbrauchenden Reaktionen unseres Stoffwechsels antreibt.

Im allgemeinen wird die Häufigkeit dieser Bakterien von Alter, Ernährung und sehr stark von genetischen Faktoren bestimmt. Mit dem Alter nimmt ihre Anzahl ab. Aber Christensenella wird häufig im Mikrobiom von hochbetagten Menschen gefunden. Deswegen hat es den Ruf erworben, sich positiv auf die Lebensspanne auszuwirken.

Fasten? Aber gerne doch

Falls Sie Lust bekommen haben, Ihrem Darm-Mikrobiom einen kräftigen Ruck in die richtige Richtung zu geben, steht dem nichts im Wege. Sofern Ihnen aus gesundheitlichen oder physiologischen Gründen nicht abgeraten wird, können Sie mit dem Fasten voller Elan loslegen:

Genießen Sie also täglich, fünf Tage lang, zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Kräutertee, mittags 250 ml frisch gepressten Fruchtsaft und abends eine klare, selbstverständlich frisch gekochte Gemüsebrühe. Körper, Geist und Christenenella werden sich freuen.


Quellen:

Lilja S, Stoll C, Krammer U, Hippe B, Duszka K, Debebe T, Höfinger I, König J, Pointner A, Haslberger A. Five Days Periodic Fasting Elevates Levels of Longevity Related Christensenella and Sirtuin Expression in Humans. International Journal of Molecular Sciences. 2021; 22(5):2331. https://doi.org/10.3390/ijms22052331

Waters, J.L., Ley, R.E. The human gut bacteria Christensenellaceae are widespread, heritable, and associated with health. BMC Biol 17, 83 (2019). https://doi.org/10.1186/s12915-019-0699-4


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AUTORIN

Dr. Evelyn Zientz

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Mikrobiom

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23. April 2021

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