Das darf serviert werden bei Histaminintoleranz
Grundsätzlich ist Grillen eine gute Sache für Menschen mit Histaminintoleranz. Das Fleisch gart nur kurz, was es besonders gut verträglich macht. Allerdings gibt es viele Betroffene, die die Röstaromen nicht so gut vertragen. Hier ist also individuelles Austesten gefragt. Rund ums Grillen gibt es noch ein paar andere Dinge zu beachten, um nicht wieder einen Histaminschub zu bekommen. Wie kann ein Grillabend bei Histaminintoleranz beschwerdefrei gelingen?
Liegt ein Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) vor, kann die Aktivität dieses Enzyms beeinträchtigt sein. Histaminreiche Speisen und Getränke werden dann schlecht toleriert und verursachen Beschwerden. Viele Betroffene haben deshalb das Bedürfnis, ihre Versorgung mit diesen Nährstoffen täglich sicherzustellen. Das Präparat Betadianin Kapseln wurde speziell zu diesem Zweck entwickelt und unterstützt die tägliche Ernährung mit diesen essenziellen Nährstoffen auf bequeme und sichere Weise. Mehr Info… (gesponsert)
Welches Fleisch bei Histaminintoleranz – oder sind alle gleich?
Prinzipiell ist es gerade bei Histaminintoleranz so, dass die Betroffenen sehr individuell auf die verschiedenen Lebensmittel reagieren. Der eine kann fast gar kein Fleisch essen, ein anderer verträgt nur Hähnchen und Rindfleisch.
Es gibt aber auch objektive Richtwerte bezüglich des Histamingehalts von Fleisch oder ob ein Lebensmittel als Histaminliberator fungiert.
Rindfleisch
Schlachtfrisches Rindfleisch ist in der Regel sehr zäh und wird abgehangen bei sehr niedrigen Temperaturen. Dieser Vorgang kann zwischen zwei und sechs Wochen dauern. Bei diesem Prozess kann es zur Histaminbildung kommen und es können biogene Amine entstehen. Am besten ist es, das Rindfleisch so frisch wie möglich beim Metzger zu kaufen und es noch am Tag des Einkaufs zuzubereiten. Fleisch in Dry-Aged-Qualität kann sehr viel Histamin enthalten und eignet sich daher nicht bei einer Histaminintoleranz.
Rinderhackfleisch ist am sichersten, wenn es beim Kauf direkt ganz frisch durch den Fleischwolf gedreht und zu Hause direkt verarbeitet wird. Dann haben die schädlichen Mikroorganismen auf der vergrößerten Fleischoberfläche keine Zeit sich stark zu vermehren. Wichtig ist auch, insbesondere bei Hackfleisch, die Kühlkette nicht zu unterbrechen.
Lammfleisch
Lammfleisch vertragen die meisten sehr gut. Es kommt sehr frisch in den Handel, da es kaum abhängen muss. Bei Lammfleisch ist es ebenfalls am besten, direkt beim Metzger zu kaufen und Tiere aus artgerechter Haltung zu bevorzugen.
Geflügelfleisch
Geflügel ist allgemein besser verträglich als rotes Fleisch. Ente, Gans, Huhn, Maispoularde, Perlhuhn oder Pute eignen sich sehr gut bei Histaminintoleranz. Wichtig ist auf die geschlossene Kühlkette zu achten und das Fleisch frisch zuzubereiten. Bei Tieren aus artgerechter Haltung ist es wahrscheinlicher, dass die Tiere weniger Medikamente bekommen haben und mit Futter ohne Zusatzstoffe gefüttert wurden.
Schweinefleisch
Schweinefleisch zählt zwar zu den histaminarmen Fleischsorten. Da es allerdings leicht verdirbt, kann die Histaminbelastung schnell stark ansteigen. Zudem ist der Gehalt an biogenen Aminen sehr hoch, was zu Beschwerden führen kann, weil Schweinefleisch Histamin freisetzen kann. Außerdem ist Schweinefleisch häufig für Nahrungsmittelallergien verantwortlich und es kann zu einer Kreuzallergie kommen bei Menschen mit Katzenhaarallergie.
Menschen mit Histaminintoleranz sollten Schweinefleisch aus verschiedenen Gründen grundsätzlich meiden.
Wildfleisch
Wildfleisch muss mehrere Tage in einer Beize oder etwas Ähnlichem liegen. Dabei bildet sich meist sehr viel Histamin. Junges Wild kann verträglich sein, da es weniger Histamin bildet. Im Zweifelsfall ist es allerdings besser auf Wild zu verzichten.
Was ist mit Würstchen?
Bei Würstchen kommt es immer auf die Zutaten an. Die meisten enthalten eine ganz Reihe von Zutaten und Zusatzstoffen, die sie für Menschen mit Histaminintoleranz unverträglich machen. Manche Würstchen enthalten zehn und mehr Zutaten. Am besten ist es, genau zu lesen oder in der Metzgerei genau nachzufragen und im Zweifel lieber auf die Würstchen zu verzichten. Auch bei Würstchen gilt: beim Transport die Kühlkette nicht unterbrechen. Am besten zum Einkaufen eine Kühltasche mit Kühlakkus mitnehmen.
Marinaden und Soßen für den Grillabend
Bei Marinaden und Soßen ist es bei Fertigprodukten häufig so, dass sie sehr viele Zusatzstoffe enthalten. Vor allem Glutamat und Aromen kommen häufiger zur Verwendung. Da ist es besser, die Marinade selbst herzustellen. Das ist nicht schwer, geht schnell und vor allem kann dann nichts enthalten sein, das Beschwerden verursacht.
Zu Fleisch passt auch Kräuterbutter sehr gut, die sich ebenfalls sehr einfach selbst herstellen lässt. Sie lässt sich in kleinen Portionen eingefrieren und ist bei Bedarf schnell aufgetaut.
Fertige Grillsoßen eignen sich in der Regel nicht bei Histaminintoleranz. Die meisten Soßen enthalten Tomaten oder es sind Zuckeraustauschstoffe enthalten. Bei den Grillsoßen ist selber machen ebenfalls die bessere Alternative.
Fleischlos grillen geht natürlich auch
Nicht jeder isst gerne Fleisch. Gemüse vom Grill ist ebenfalls sehr lecker und gesund. Bei einigen Gemüsesorten ist es sinnvoll, sie vor dem Grillen zu blanchieren, wie Brokkoli zum Beispiel. Das Gemüse, beispielsweise Zucchini, Spitzpaprika, Spargel oder Kürbis, kommt dann in eine kleine gusseiserne Pfanne mit Butter.
Weitere fleischlose Lieblingsgerichte vom Grill sind gebackener Feta, der sich vielfältig zubereiten lässt, und Halloumi. Auch der Käse gart am besten in einer kleinen gusseisernen Pfanne mit etwas Olivenöl, frischen oder getrockneten Kräutern und Gemüsestückchen. Der Käse ist in wenigen Minuten verzehrfertig.
Pizza und Burger vom Grill
Mit einem Pizzastein lässt sich leckere, knusprige Pizza auf dem Grill zubereiten. Den Belag kann jeder nach den eigenen Vorlieben auswählen.
Burger lassen sich ebenfalls gut auf einer gusseisernen Platte zubereiten. An einer glatten Platte bleiben die Burger nicht so leicht kleben. Wer die Burger selbst aus Hackfleisch herstellt, weiß genau, was drin ist.
Salat als unverzichtbare Beilage
Ein Grillabend ohne Salat, das geht gar nicht. Am besten sind gleich verschiedene Salate. Die kann sich jeder ganz ohne viel Magie histaminarm selber machen. Lecker ist beispielsweise grüner Salat mit Kresse und Ei, ein Salat aus Fenchel und Möhren oder Kartoffelsalat mit Gurke und Paprika.
Wichtig ist, dabei auf die eigenen individuellen Verträglichkeiten zu achten, da jede Histaminintoleranz anders ausgeprägt sein kann.
Fotonachweis: (c) adobe media, histaminarmer Grillabend. Grill on wooden garden patio. Von Photographee.eu
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Histaminintoleranz
GEPOSTED AM
01. Juli 2023
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