Milchprodukte, Getreide und andere Lebensmittel ohne Fructose
Es sind vor allem die unbekannten Parameter, die bei fructoseintoleranten Menschen für Bauchkrämpfe und Blähungen sorgen, denn häufig ist gar nicht bekannt, ob ein Produkt Fructose enthält oder nicht. Zwei Beispiele sind das Tomatenmark und das Tomatenketchup, die auf über 12 Gramm Fructose pro 100 Gramm kommen. Zum Vergleich: Das schaffen nicht einmal Weintrauben, die im Schnitt 7,63 Gramm Fructose bei 100 Gramm Frucht enthalten.
Die richtige Nährstoffversorgung spielt eine wesentliche Rolle bei einer Fructoseintoleranz. Viele Betroffene haben daher das Bedürfnis, ihren Nährstoffbedarf mit Hilfe eines Supplements zu ergänzen. Das Kombipräparat Fructophan ist speziell für diese Bedürfnisse entwickelt worden und in Apotheken sowie bei Amazon erhältlich. Es unterstützt den Körper täglich bei der Versorgung mit essentiellen Nährstoffen. (gesponsert)
Zeigen sollen diese Vergleichszahlen und die weiteren des Artikels vor allem eins: Sicherlich sind Früchte fructosereich, aber auch oder gerade in verarbeiteten Lebensmitteln schnellen die Fructosewerte häufig in die Höhe – und das lässt sich gar nicht so schnell erkennen.
Milchprodukte sind in Ordnung – oder etwa nicht?
Diese Wahrnehmung ist durchaus richtig: In reinen Milchprodukten, also beispielsweise in Buttermilch, Joghurt und Trinkmilch ist nur recht wenig Fructose enthalten. Problematisch ist dabei nur, dass kaum ein Hersteller so transparent die Fructose-Werte benennt, wie etwa die Nährwerte zu Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett. Gesetzlich verankert ist diese Kennzeichnungspflicht nämlich nicht. Stattdessen heißt es auf Lebensmitteln mit Fruktose häufig, dass Fruktosesirup, Fruktose-Glukosesirup, Glukose-Fruktosesirup oder Fruchtzucker/Fruktose enthalten seien.
Joghurt ja, Fruchtjoghurt nein!
Wenn von Milchprodukten die Rede ist, dann handelt es sich um ungesüßte Produkte ohne Zusatz. Das heißt, dass weder Zucker noch eine Fruchtkomponente zugesetzt wurde – sonst wäre das Produkt für Menschen mit Fructoseintoleranz schon passé.
Enthalten Backwaren eigentlich Fructose?
Die meisten Backwaren haben einen minimalen Fructosegehalt.
- 100 Gramm Baguette: 0,05 Gramm Fructose
- 100 Gramm Blätterteig: 0,03 Gramm Fructose
- 100 Gramm Laugengebäck: 0,07 Gramm Fructose
- 100 Gramm Reisbrot: 0,05 Gramm Fructose
- 100 Gramm Zwieback: 0,07 Gramm Fructose
Gefährlich wird es für fruktoseintolerante Menschen erst dann, wenn viel Zucker ins Spiel kommt, beispielsweise in Butterkeksen, die auf 9,57 Gramm Zucker pro 100 Gramm kommen. Erfahrungsgemäß werden stark gezuckerte Speisen bei Fructoseintoleranz nicht gut vertragen. In der Apfel-Quark-Torte und der Kirschtorte sind es hingegen auch die Früchte selbst, die die Fructosewerte steigen lassen.
Dürfen Kohlenhydrate auf den Tisch?
Ja, Kohlenhydrate sind im Rahmen einer fructosearmen Ernährung erlaubt. Zumindest besitzen die Kohlenhydrat-Klassiker, etwa Nudeln, Reis, Weizenmehl und Mischbrot Fructosewerte von deutlich unter einem Gramm pro 100 Gramm.
Frisch gekochtes hilft dabei, Fructose zu sparen
Natürlich mag es hier und da einfach sein, mit einem Gewürz-Päckchen dem Essen geschmacklich ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Doch diese Idee ist weder gesund noch darmverträglich bei Fructoseintoleranz. In schmackhaften Marinaden und den Klassikern im Kühlschrank, wie etwa in Senf, Ketchup und Mayonnaise, ist reichlich Fructose enthalten. Auch in Fertigsaucen und Dressings geizen die Hersteller nicht mit Fructose, die dort sowie in Speiseeis und fertigem Gebäck für den Geschmack sorgt.
All diese Beispiele zeigen aber auch: Selbermachen kann Fructose sparen. Wer anstatt gekaufte Keks zu essen, süße Häppchen mit Zuckerersatz selbst kreiert, der spart sich jede Menge an Fructose.
Vorsicht Falle: Darüber hinaus ist es grundsätzlich wichtig und nötig, direkt einen Blick auf die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln zu werfen. Nur weil die Hersteller damit werben, dass anstelle von Haushaltszucker das Produkt „natürlich gesüßt“ wurde, heißt das noch lange nichts Gutes für Menschen mit Fructoseintoleranz.
Wurde anstatt mit Haushaltszucker mit Sirup aus Trauben oder Birnen, mit Agavendicksaft oder mit Honig gesüßt, hilft das Menschen mit einer diagnostizierten Fructoseintoleranz kaum weiter, denn: Der Darm wird rebellieren, weil er mit dem Fructosegehalt nicht umgehen kann – auch wenn er auf der Lebensmittelverpackung so nicht bezeichnet wurde. Maissirup zum Beispiel, der immer häufiger als gesunde Alternative angeboten wird, besteht zu 90 Prozent aus Fruchtzucker.
Was ist eigentlich mit Medikamenten?
Vor allem Medikamente, die eine flüssige bis dickflüssige Konsistenz haben, sind reich an Fructose. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise Hustensirups, aber auch Halssprays, Bonbons und Pastillen. Im schlechtesten Fall mischt sich der hohe Fructosegehalt mit Sorbit und Zuckeralkohol – und wird so zur schmerzhaften Erfahrung für den Darm.
Achtung: Verordnete Medikamente einfach abzusetzen, ist de facto kontraproduktiv. Allerdings sollte nach Rücksprache mit dem Arzt geprüft werden, inwiefern es fructosefreie Alternativen geben kann.
Fotonachweis: Milchprodukte und Getreide fructosearm, (c) Adobe Media, toast, eggs, cheese and milk on a rustic wooden table, von nito
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Fructoseintoleranz
GEPOSTED AM
30. Mai 2021
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