Fructoseintoleranz
auch: Fruchtzucker-Malabsorption / hereditäre Fructose-Intoleranz / Fruktose-Intoleranz
Fructoseintoleranz bezeichnet die Unverträglichkeit von fruchtzuckerhaltigen Speisen und Getränken. Als Symptome treten u.a. Bauchschmerzen und -krämpfe, Blähungen, durchfallartige Beschwerden, depressive Verstimmungen, Antriebsschwäche und Nährstoffmangel in Erscheinung. Diagnose, Auslöser, Ernährungstherapie und medikamentöse Maßnahmen werden auf den folgenden Seiten erläutert.
Von Thilo Schleip
Auf dieser Seite:
› Obst – welche Früchte sind erlaubt?
› Tabelle Fructosegehalt Obst
› Gut verträgliche Gemüsesorten
› Tabelle Fructosegehalt Gemüse
› Tierisches mit Fruchtzucker
› Tabelle Fructosegehalt Milchprodukte
› Fructosegehalt von Kohlenhydraten
› Tabelle Fructosegehalt Brot etc.
› Getränke mit und ohne Fructose
› Lebensmittel mit viel Fructose
› Tabelle sonstige Lebensmittel
› Unverträgliche Arzneimittel
› Nährstoffsupplemente: Was hilft?
› Darum Zink, Folsäure und Tryptophan
› High Fructose Corn Sirup (HCFS)
› Resorptionskapazität von Fructose
› Fructoseverdauung: Der Glucose-Effekt
› FODMAP Diät bei Fructoseintoleranz
› Folgen einer unbehandelten FI
Was bedeutet Fructoseintoleranz (Fruchtzucker-Malabsorption)?
• Kurz und bündig: Fructoseintoleranz
Unter Fructoseintoleranz versteht man eine Unverträglichkeit von Lebensmitteln, die Fruchtzucker (=Fructose) enthalten. Nach dem Verzehr fruchtzuckerhaltiger Speisen und Getränke wird die darin befindliche Fructose nicht oder nur unzureichend im Dünndarm absorbiert (aufgenommen). Dadurch gelangen Fructosemoleküle bis in den Dickdarm hinein, wo sie von Darmbakterien fermentiert werden. Bei diesem Gärungsprozess entstehen Gase und Fettsäuren, die Blähungen, Bauchkrämpfe und durchfallartige Störungen verursachen.
Zusätzlich auftretender Nährstoffmangel an Zink, Folsäure, Tryptophan führt zu Antriebslosigkeiten und depressiven Verstimmungen. Man behandelt die Fructoseintoleranz mit einer fructosearmen Ernährungsweise, nährstoffreiche Lebensmittel und durch Supplementierung von Zink, Folsäure und gegebenenfalls Tryptophan.
• Begriffe schnell erläutert
Zu unterscheiden ist die sehr häufige „Intestinale Fructoseintoleranz“ (=Fruchtzucker-Malabsorption) von der „Hereditären Fructoseintoleranz“, einer sehr seltenen, angeborenen Stoffwechselerkrankung. Im Sprachgebrauch hat sich der Ausdruck „Fructoseintoleranz“ als Bezeichnung der intestinalen Fructoseintoleranz eingebürgert. Aus diesem Grund ist auch hier stets die intestinale Fruchtzucker-Malabsorption gemeint, wenn von Fructoseintoleranz die Rede ist. Übrigens: „Malabsorption“ setzt sich zusammen aus „mal“ (schlecht) und „Absorption“ (Aufnahme).
Bakterielle Fermentation von Fructose. Aus: Fructoseintoleranz, Thilo Schleip, TRIAS Verlag 2020
Symptome: Das Beschwerdebild einer Fructoseintoleranz
• Bauchbeschwerden durch Fruchtzucker
Durchfallartige Störungen und manifester Durchfall mit breiigem, saurem Stuhl sind möglich, treten aber nicht zwingend auf. Gasansammlungen in Dünn- und Dickdarm verursachen einen vorgewölbten Oberbauch und Völlegefühl (Blähbauch). Da das erhöhte Volumen des Darms von unten Druck auf den Magen ausübt, kommt es zu Aufstoßen und Übelkeit nach dem Essen, die in seltenen Fällen auch zu Erbrechen führen kann. Fettsäuren erhöhen die Peristaltik, also die Bewegung des Darms und beschleunigen so die Verdauung. Nahrungsbestandteile werden schneller durch den Dünn- und Dickdarm befördert, wodurch es zu Darmgeräuschen („Magengrummeln“), krampfartigen Schmerzen und erhöhter Stuhlfrequenz kommt. Häufiger Harndrang ist möglich.
• Mentale Beschwerden
Aufgrund der veränderten Verdauung sind Zink-, Folsäure- und Tryptophanstoffwechsel gestört, es kommt zu Nährstoffmangel mit seinen Folgeerscheinungen. Müdigkeit, Schwindelgefühl, Antriebsschwäche, depressive Verstimmungen und Depressionen treten vereinzelt auf. Auch Nervosität, Gereiztheit, innere Unruhe, Benommenheit und Konzentrationsstörungen werden beschrieben. Prämenstruelle Störungen sind möglich oder werden verstärkt.
• Folgeerkrankungen der Fructoseinoleranz
Als Folgekrankheiten einer Fructoseintoleranz werden bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO, Small Intestinal Bacterial Overgrowth), Störungen des Mikrobioms (Darmflora), weitere Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Gewichtsabnahme und auch –zunahme sowie manifeste Depressionen beschrieben.
• Abwehrkräfte
Schwache Abwehrkräfte erhöhen die Neigung zu Erkältungskrankheiten und gestörter Wundheilung. Brüchige Haare und Nägel sind möglich. Bei Kindern können Wachstumsstörungen auftreten.
• Weitere Beschwerden durch Fructose
Unspezifische Symptome, die sich nicht direkt durch das Krankheitsgeschehen erklären lassen, treten häufig auf. Dazu zählen das subjektive Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Schwindel, Beklemmungsgefühl in der Brust, Gliederschmerzen, Wetterfühligkeit, unreine Haut, Schlafstörungen und psychosozialer Stress.
• Tryptophanmangel
Niedrige Tryptophan-Konzentrationen sind mit Fructoseintoleranz assoziiert. Eine hohe intestinale (im Darmkanal stattfindende) Fructosekonzentration stört den L-Tryptophan Stoffwechsel, außerdem verringert sie die Verfügbarkeit von Tryptophan für die Biosynthese von Serotonin (5-Hydroxytryptamin). Das „Glückshormon“ Serotonin kann dann nicht in der erforderlichen Menge vom Körper hergestellt werden. Depressive Störungen, Stimmungsschwankungen und Prämenstruelles Syndrom sind die Folge.
Studiendaten bestätigen, dass Fructosemalabsorption gerade bei Frauen eine Rolle bei der Entwicklung einer mentalen Depression spielt. Zusätzliche Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten wie zum Beispiel die Laktoseintoleranz scheinen das Risiko zusätzlich zu erhöhen.
• Zinkmangel
Patienten mit chronischer Diarrhöe (Durchfall) weisen statistisch gehäuft einen Zinkmangel auf. Vermutlich spielt Zink eine Rolle beim Zellumsatz der Darmschleimhaut, was Appetitlosigkeit und Depressionen bei dieser Patientengruppe erklären könnte. Auch Plasma-Eisen und Ferritin zeigten eine leichte Tendenz zu niedrigeren Konzentrationen bei Fruktose-Malabsorbern.
Mangelernährung ist in der westlichen Welt nahezu ausgeschlossen, daher ist der Mangel an Zink bei fructoseintoleranten Personen vermutlich auf eine gestörte Absorption dieses Mineralstoffes zurückzuführen.
Es liegt nahe, dass Zinkmangel bei Fruktose-Malabsorbern auf eine begrenzte Transportkapazität von DMT-1 zurückzuführen ist. Eine schwache Immunabwehr, trockene Haut, gestörte Wundheilung, depressive Verstimmungen und brüchige Haut und Nägel sind typische Symptome eines Zinkmangels.
• Folsäuremangel
Studien zeigen, dass Fructoseintolerante gehäuft einen Mangel an Folsäure (Folat, Vitamin B9) aufweisen. Als Ursache kommt eine unzureichende Absorption dieses Vitamins infolge chronischer Verdauungsstörungen mit einer verkürzten Darmpassagezeit in Frage. Außerdem wird eine ungünstige bakterielle Besiedelung des Darms als möglicher Verursacher diskutiert, da Folsäure zu einem beträchtlichen Teil aus dem bakteriellen Kolonstoffwechsel resorbiert wird. Folsäuremangel kann die Konzentration von Homocystein erhöhen, das als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt ist.
Das Risiko für die Entwicklung von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen ist bei Folsäuremangel der Mutter erhöht. Auch weiß man, dass eine Folsäure-Supplementierung das relative Risiko für die Entwicklung eines Kolonkarzinoms (Dickdarmkrebs) senkt. Somit steht die Frage im Raum, ob eine Fruchtzucker-Malabsorption als Risikofaktor für die Entwicklung dieser Krankheiten anzusehen ist.
Weitere Symptome eines Folsäuremangels sind Depressionen und Reizbarkeit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, erhöhte Blutungsneigung, Appetitlosigkeit, Durchfall, Entzündungen der Schleimhäute (insbesondere der Darmschleimhaut), Zungenbrennen, gerötete Zunge, Blässe und Atembeschwerden.
Alle Symptome auf einen Blick
- Blähbauch
- Völlegefühl
- durchfallartige Störungen
- Durchfall
- breiiger Stuhl
- Darmgeräusche
- Bauchkrämpfe
- vorgewölbter Oberbauch
- erhöhte Stuhlfrequenz
- Übelkeit nach dem Essen
- psychosozialer Stress
- Gliederschmerzen
- Wetterfühligkeit
- Schlafstörungen
- unreine Haut
- brüchige Haare und Nägel
- gestörte Wundheilung
- Zinkmangel
- Folsäuremangel
- Tryptophandefizit
- schwache Immunabwehr
- depressive Verstimmungen
- Müdigkeit
- Schwindelgefühl
- Depressionen
- Gereiztheit
- Antriebsschwäche
- innere Unruhe
- Benommenheit
- Konzentrationsstörungen
- bakterielle Fehlbesiedelung
- Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
- Gewichtsveränderungen
• Prävalenz: Wie häufig tritt die Fructoseintoleranz in der Bevölkerung auf?
Die Frage zur Häufigkeit einer Fructoseintoleranz lässt sich nicht einfach beantworten, da die Unverträglichkeit von Fructose eine Frage der Definition ist. Auch bei ansonsten gesunden Personen treten ab Mengen von mehr als 75 g Fruchtzucker pro Einzelportion Beschwerden auf. Je weniger Fructose-Toleranz der Einzelne besitzt, umso größer ist also seine Unverträglichkeit ausgeprägt.
Ausgehend von verzehrsüblichen Mengen kommt man in der Fachliteratur zu dem Schluss, dass 15 – 30 Prozent der erwachsenen, europäischen Bevölkerung unter einer Fruchtzucker-Malabsorption leiden.
Betroffene verspüren also beim Verzehr von Fruchtzuckermengen, die in üblichen Speisen oder Getränken enthalten sind, bereits Beschwerden. Bei Kindern ist der Anteil deutlich höher. Gleiches gilt für Frauen: Sie sind mit einem Anteil von 2 von 3 überproportional betroffen.
Wann zum Arzt?
Dauert starker Durchfall trotz fructosearmer Kost länger als 1-2 Wochen an, so ist ein Arztbesuch anzuraten. Gleiches gilt für den Fall, dass Blut- oder Schleimbeimengungen im Stuhl zu erkennen sind oder er sich farblich anormal ändert. Auch bei starken Bauchschmerzen oder Krämpfen sowie punktuell stechenden Schmerzen ist eine Arztkonsultation sinnvoll.
Wird aus vereinzelten, depressiven Verstimmungen eine starke oder chronische Depression, so ist auch hier ärztlicher Beistand dringend erforderlich. Gerade zu Beginn einer Behandlung ist das Abklären anderer Erkrankungen, die sogenannte Ausschlussdiagnostik, zu empfehlen. So stellt man sicher, dass keine schwerwiegende Begleiterkrankung übersehen und an der falschen Stelle angesetzt wird.
Die Diagnose der Fructoseintoleranz
• Diagnose: Wie wird die Fructoseintoleranz festgestellt?
Die gesicherte Diagnose einer Fructoseintoleranz erfolgt meist mittels H2-Atemtest beim Hausarzt, beim Facharzt für Innere Medizin, beim Gastroenterologen oder in der gastroenterologischen Ambulanz einer Klinik. Aber Vorsicht: Bei manchen Betroffenen verläuft der Test falsch negativ und Menschen mit Verdacht auf eine hereditäre Fructoseintoleranz dürfen ihn gar nicht ausführen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt, ist allerdings gering. Schließlich wird diese angeborene Form in der Regel bereits im Säuglingsalter festgestellt.
• Der H2-Atemtest
Beim Wasserstoff (=H2)-Atemtest wird die Ausatemluft des Probanden auf den Gehalt von Wasserstoff hin gemessen. Dazu erscheint der Patient morgens mit nüchternen Magen und ohne sich die Zähne geputzt zu haben, in der Praxis oder Klinik. Dort bekommt man eine reine Wasserlösung mit 25 g Fruchtzucker zu trinken und muss danach insgesamt zwei Stunden lang alle 15 Minuten in ein Messgerät pusten. Der Wasserstoffgehalt der Atemluft wird gemessen und präzise notiert. Außerdem werden Symptome, falls welche auftreten, im Bericht festgehalten.
Zu Beginn der Messung sollte der Wasserstoffgehalt nur geringfügig über Null liegen, ansonsten ist keine Testung möglich und der Patient wird direkt wieder mit einem neuen Termin nach Hause geschickt. Steigt der Wasserstoffgehalt bei den folgenden Messungen um mehr als 20 ppm (parts per million) an, so gilt die Diagnose Fructoseintoleranz als gesichert. Warum ist das so?
Schematische Darstellung der H2-Abatmung nach Fructosekonsum.
Aus: Fructoseintoleranz, Thilo Schleip, TRIAS Verlag 2020
Gelangen Fructosemoleküle in größerer Zahl unverdaut bis in den Dickdarm, so werden sie von den dort ansässigen Darmbakterien fermentiert. Hierbei entstehen neben kurzkettigen Fettsäuren die Gase Wasserstoff (H2), Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2). Die Gase diffundieren durch die Darmwand werden vom Blutkreislauf unter anderem in die Lungen transportiert, wo sie abgeatmet werden. Genau diese Wasserstoff-Abatmung wird gemessen. Übrigens: Gase in der Blutzirkulation sind auch für Benommheits- und Schwindelgefühle verantwortlich.
Bezüglich der zu verwendenden Fructosemenge ist man dazu übergegangen, nur noch 25 g anstelle der vor wenigen Jahren üblichen 50 g zu verwenden. Man möchte so vermeiden, dass es zu falsch positiven Ergebnissen kommt. Allerdings gibt es auch Stimmen unter den Wissenschaftlern, die diese Menge für zu gering erachten. Fructosemengen über 25 g seien durch verzehrsübliche Portionen von Fruchtsäften und Süßwaren insbesondere bei Verwendung des mittlerweile auch in der EU gängigen HFCS (High Fructose Corn Sirup = stark fructosehaltiger Maissirup) leicht zu erreichen. Falsch negative Untersuchungsergebnisse seien dadurch nicht ausgeschlossen.
Ernährungstherapie der Fructoseintoleranz
• Ist die Fructoseintoleranz heilbar?
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Zum einen ist die natürlich vorhandene Kapazität zum Abbau von Fructose aus der Nahrung in Form des Fructosetransporters GLUT-5 individuell unterschiedlich und wie Körpergröße und Hautfarbe nicht wesentlich veränderbar. Es gibt zwar Überlegungen, wonach man durch das „Einschleichen“ fructosehaltiger Lebensmittel seine GLUT-5 Produktion stimulieren und so die Fructoseverdauung verbessern kann. Stichhaltige Belege für diese These existieren zur Zeit nicht. Gleichzeitig ist es aber so, dass eine noch vorhandene Restkapazität an GLUT-5 bei Fructosekarenz absinkt. Ein dauerhafter Verzicht auf fructosehaltige Lebensmittel verstärkt die Intoleranz also eher noch. Es wird diskutiert, ob eine milde, fructosehaltige Kost mit erhöhtem Fett- und Proteingehalt die Aufnahme der Fructose im Dünndarm verbessert.
Liegen allerdings ungünstige Kofaktoren vor, welche die Verdauung von Fructose negativ beeinflussen, so besteht Spielraum zur Erhöhung der Fructosetoleranz. Voraussetzung ist natürlich, dass man diese kennt und aktiv daran arbeitet. Zu nennen wäre da beispielsweise das menschliche Mikrobiom (die Darmflora), das wesentlichen Einfluss auf die Fructoseverdauung und den Tryptophan- und Folsäurestoffwechsel hat. Auch zusätzliche Stoffwechselstörungen (Laktose, Histamin), Lebenswandel und Ernährungsgewohnheiten spielen eine Rolle. Nicht zuletzt gibt es eine Reihe von Tipps und Tricks, wie man fruchtzuckerhaltige Lebensmittel besser verträglich macht oder durch gleichwertige Alternativen ersetzt.
• Das Mittel der Wahl: Fructosearme Ernährung
Die Fruchtzucker-Malabsorption ist zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar. An erster Stelle steht hierbei eine fructosereduzierte Kostform, die so wenig Fruchtzucker enthält, dass sie keine Beschwerden verursacht. Gleichzeitig sollte sie ausgewogen und nährstoffreich sein und genügend Abwechslung bieten, damit kein Frust aufkommt.
Jeder Fructose-Malabsorber besitzt noch eine Restaktivität an Fructosetransporter GLUT-5, so dass gewisse Mengen Fruchtzucker beschwerdefrei toleriert werden.
Es ist also nicht erforderlich (und auch kaum möglich), fructosehaltige Speisen und Getränke vollständig zu meiden. Auch richten gelegentliche Diätfehler keinen bleibenden Schaden an, so dass man guten Gewissens bis an seine individuelle Toleranzgrenze und vereinzelt auch darüberhinaus gehen kann.
Der Ausdruck Diät bedeutet „auf die persönlichen Anforderungen zugeschnittene Ernährung“. Eine fructosereduzierte Diät richtet sich nach der persönlichen Toleranz fructosehaltiger Speisen und muss individuell ausgetestet werden. Auf dem Prüfstand steht dabei in erster Linie der wichtigste Fructoselieferant: das Obst und alle daraus hergestellten Speisen und Getränke. Aber auch Gemüse, industriell gefertigte Speisen, Süßwaren, Milchprodukte, Saucen, Marinaden, ja sogar Arzneimittel stehen auf dem Prüfstand, da viele von ihnen einen teils beträchtlichen Fructosegehalt aufweisen können.
1. Die Karenzphase
Während der Karenzphase meidet man fructosehaltige Speisen und Getränke nach Möglichkeit vollständig. Da diese jedoch wichtige Lieferanten lebenswichtiger Nährstoffe sind, sollte diese Phase nicht länger als vier Wochen andauern. Die meisten Betroffenen verspüren bereits nach 1-2 Wochen eine spürbare Verbesserung ihres Gesundheitszustandes und können dann auch bereits zu Phase 2 übergehen.
2. Die Austestphase
In der Austestphase werden fructosehaltige Lebensmittel vorsichtig wieder in den Speiseplan aufgenommen und müssen geduldig ausgetestet werden. Hierbei kommt es auch auf die Menge und begleitende Umstände an: Ein Stück Obst nach einem schwere Mittagessen wird viel besser vertragen als ein Obstsalat zum Frühstück. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Außerdem sollten auftretende Beschwerden geduldig 1-3 Tage abgewartet werden.
In jedem Fall ist das Führen eines Ernährungstagebuches zu empfehlen, da nur so die vielen Einzelportionen, die man über Tage und Wochen zu sich nimmt, mit dem Gesundheitszustand abgeglichen werden können. Die Austestphase kann bis zu 6 Monate andauern und sollte nicht ohne Vorkenntnisse oder begleitende Ernährungsberatung durchgeführt werden.
3. Fructosearm als Normalzustand
Jetzt ist bekannt, welche (Lieblings-)Speisen in kleinen, mittleren oder großen Portionen gut verträglich sind und wo versteckte Fructose-Fallen lauern. Einschränkungen bei der Lebensmittelauswahl sind auf ein Minimum reduziert und für besonders fructosereiche Speisen wurden gleichwertige Alternativen gefunden. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und neu erworbenen Erkenntnissen leben Betroffene trotz Fructoseintoleranz beschwerdefrei und bei nur geringen Einschränkungen bei der Speisenauswahl.
Praxisteil fructosearme Ernährung
• Welche Lebensmittel sind geeignet?
Nicht nur Obst enthält Fruchtzucker, allerdings ist bei Früchten naturgemäß der Fructosegehalt am höchsten. Doch es gibt Ausnahme, die Betroffene kennen sollten. Auch bei Gemüse lohnt sich – aus verschiedenen Gründen – ein sorgsames Austesten. Und Lebensmittel aus der Industrie enthalten oft riesige Mengen Fructose, ohne dass dies dem Laien ersichtlich ist. Fructose spielt in der Lebensmittelindustrie eine große Rolle, und seit einem EU-Beschluss zum Thema HFCS (High Fructose Corn Sirup) aus dem Jahr 2017 ist die Bedrohung durch versteckte Fructosemengen noch viel größer geworden. Mehr dazu auf dieser Seite.
• Obst – welche Früchte sind erlaubt bei Fructoseintoleranz?
Obst ist und bleibt das am schlechtesten verträgliche Lebensmittel bei Fructoseintoleranz. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten. Diese wertvollen Vitaminspender komplett vom Speiseplan zu streichen, ist nicht notwendig. Wird Obst nur in kleinen Mengen über den Tag verteilt verzehrt, so kann die Restaktivität an GLUT-5 voll ausgenutzt werden. Wichtig zu wissen ist auch, dass zeitgleich verzehrte Glucose, also Traubenzucker, die Verträglichkeit von Fructose möglicherweise erhöht. Viele Betroffene streuen deshalb Traubenzucker über ihr Obst oder nehmen mit der Mahlzeit ein Stück Traubenzucker ein. Man kann aber auch gezielt auf besonders glukosehaltige Obstsorten zugreifen.
Ist das Verhältnis zwischen der im Obst enthaltenen Fructose und der Glukose größer als 1, so wirkt sich das unter Umständen positiv auf die Fructoseverdauung aus.
Allerdings sollte der absolute Fructosegehalt dennoch nicht zu groß sein. Verzichten sollte man auf getrocknete Früchte, da ihr Fructosegehalt exorbitant hoch ist. Und: Besonders süße Sorten enthalten meist viel Fruchtzucker.
Zu den vereinzelt besonders gut verträglichen Obstsorten zählen Acerola Kirschen, Himbeeren, Limetten, Avocado, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Limetten, Erdbeeren, Brombeeren, Papaya, Guaven, Kaktusfeige, Stachelbeeren, Wassermelone, Aprikose, Orangen, Klementinen, Pfirsisch, Apfelsinen, Pflaumen, Mandarinen, Rhabarber, Satsuma und Grapefruit. Sie weisen einen vergleichsweise niedrigen Fructosegehalt auf und besitzen ein positives Fructose-Glukoseverhältnis von über 1.
Fructose (g/100g) | Glucose (g/100g) | Verhältnis | |
Ananas | 2,59 | 2,26 | 1 : 0,9 |
Apfel | 5,74 | 2,04 | 1 : 0,4 |
Aprikose | 0,86 | 1,73 | 1 : 2,0 |
Avocado | 0,02 | 0,06 | 1 : 3,0 |
Banane | 3,64 | 3,79 | 1 : 1,0 |
Birne | 6,75 | 1,67 | 1 : 0,2 |
Brombeeren | 1,35 | 1,28 | 1 : 1,0 |
Clementine | 1,69 | 1,53 | 1 : 0,9 |
Erdbeeren | 2,28 | 2,16 | 1 : 0,9 |
Grapefruit | 2,53 | 2,87 | 1 : 1,1 |
Himbeeren | 2,04 | 1,77 | 1 : 0,9 |
Holunderbeeren | 3,55 | 3,58 | 1 : 1,0 |
Kiwi | 4,41 | 4,71 | 1 : 1,1 |
Limette | 0,80 | 0,80 | 1 : 1,0 |
Litchi | 3,40 | 5,10 | 1 : 1,5 |
Mandarine | 1,30 | 1,70 | 1 : 1,3 |
Mango | 2,73 | 0,64 | 1 : 0,2 |
Nektarine | 1,79 | 1,79 | 1 : 1,0 |
Orange | 2,87 | 2,53 | 1 : 0,9 |
Papaya | 0,34 | 1,03 | 1 : 3,1 |
Passionsfrucht | 3,97 | 5,13 | 1 : 1,3 |
Pfirsich | 1,24 | 1,04 | 1 : 0,8 |
Pflaume | 2,02 | 3,38 | 1 : 1,7 |
Preiselbeeren | 3,34 | 3,46 | 1 : 1,0 |
Quitte | 4,29 | 2,67 | 1 : 0,6 |
Rhabarber | 0,39 | 0,41 | 1 : 1,1 |
Satsuma | 1,23 | 1,61 | 1 : 1,3 |
Sauerkirschen | 4,77 | 5,77 | 1 : 1,2 |
Stachelbeeren | 4,01 | 3,63 | 1 : 0,9 |
Süßkirschen | 6,16 | 6,94 | 1 : 1,1 |
Wassermelone | 2,90 | 2,90 | 1 : 1,0 |
Weintrauben | 7,63 | 7,33 | 1 : 1,0 |
Zitrone | 3,45 | 3,58 | 1 : 1,0 |
Zwetschgen | 2,00 | 4,30 | 1 : 2,2 |
auszugsweise aus: Fructoseintoleranz, Thilo Schleip, TRIAS Verlag 2020
• Gut verträgliche Gemüsesorten bei Fructoseintoleranz
Gemüse enthält viel weniger Fructose als Obst, aber aus einem anderen Grund sind viele Sorten mit Vorsicht zu genießen. Fructoseintolerante vertragen leider auch Ballaststoffe meist schlechter als die Durchschnittsbevölkerung. Zu meiden sind daher, insbesondere während der Karenz- und Austestphase, Gemüsesorten mit hohem Gehalt an besonders schlecht bekömmlichen Ballaststoffen. Dazu zählen neben allen Arten von Rohkost auch Kohlgemüse, Lauchsorten sowie Bohnen und Linsen.
Das Gesundheitsmantra, wonach Ballaststoffe generell Bestandteil eines gesunden und gut verträglichen Speiseplans anzusehen sind, gilt für Betroffene mit Fructoseintoleranz also keineswegs.
Zu den besser verträglichen Gemüsesorten bei Fructoseintoleranz zählen Gurke, Tomate, Zucchini, Steckrüben, Kürbis, Knollensellerie, Oliven, Blattspinat, Karotten, Brokkoli, Spargel, Paprika, Rote Bete, Pilze (Pfifferlinge, Champignons, Steinpilze), Endiviensalat und Feldsalat.
Fructose (g/100g) | Glucose (g/100g) | Verhältnis | |
Aubergine | 1,12 | 1,12 | 1 : 1,0 |
Blattspinat | 0,11 | 0,14 | 1 : 1,2 |
Blumenkohl | 0,91 | 1,01 | 1 : 1,1 |
Brokkoli | 0,90 | 1,00 | 1 : 1,1 |
Champignon | 0,03 | 0,07 | 1 : 2,4 |
Chicorée | 0,73 | 1,38 | 1 : 1,9 |
Chinakohl | 0,43 | 0,42 | 1 : 1,0 |
Dicke Bohnen | 2,19 | 1,69 | 1 : 0,8 |
Eisbergsalat | 0,63 | 0,63 | 1 : 1,0 |
Endivien | 0,05 | 0,02 | 1 : 0,4 |
Erbsen | 0,25 | 0,37 | 1 : 1,5 |
Feldsalat | 0,18 | 0,27 | 1 : 1,6 |
Fenchel | 1,34 | 1,14 | 1 : 0,9 |
Fleischtomate | 1,30 | 1,11 | 1 : 0,9 |
Gewürzgurken, sauer | 0,77 | 0,69 | 1 : 0,9 |
Gurke | 0,88 | 0,79 | 1 : 0,9 |
Karotte (Möhre) | 1,13 | 1,40 | 1 : 1,2 |
Kohlrabi | 1,11 | 1,30 | 1 : 1,2 |
Kopfsalat | 0,53 | 0,42 | 1 : 0,8 |
Kürbis | 1,56 | 1,33 | 1 : 0,9 |
Paprika, gelb | 2,17 | 2,65 | 1 : 1,2 |
Paprika, grün | 1,19 | 1,46 | 1 : 1,2 |
Paprika, rot | 3,74 | 2,34 | 1 : 0,6 |
Porree | 1,16 | 0,90 | 1 : 0,8 |
Radicchio | 0,60 | 0,60 | 1 : 1,0 |
Radieschen | 0,64 | 1,38 | 1 : 2,2 |
Rosenkohl | 0,89 | 0,99 | 1 : 1,1 |
Rote Bete | 0,34 | 0,34 | 1 : 1,0 |
Rotkohl | 1,81 | 1,31 | 1 : 0,7 |
Sauerkraut | 0,27 | 0,03 | 1 : 0,1 |
Schwarzwurzel | 0,03 | 0,11 | 1 : 3,2 |
Shiitakepilz | 0,62 | 1,48 | 1 : 2,4 |
Sojabohnen | 1,40 | 1,82 | 1 : 1,3 |
Spargel | 1,16 | 0,57 | 1 : 0,5 |
Spinat | 0,11 | 0,14 | 1 : 1,2 |
Spitzkohl | 0,96 | 0,96 | 1 : 1,0 |
Stangenbohnen | 0,56 | 0,43 | 1 : 0,8 |
Strauchbohnen | 1,93 | 1,49 | 1 : 0,8 |
Tomaten | 1,30 | 1,11 | 1 : 0,9 |
Weißkohl | 1,87 | 1,87 | 1 : 1,0 |
Wirsingkohl | 0,86 | 0,09 | 1 : 0,1 |
Zucchini | 0,70 | 0,60 | 1 : 0,9 |
Zwiebel | 1,08 | 1,72 | 1 : 1,6 |
auszugsweise aus: Fructoseintoleranz, Thilo Schleip, TRIAS Verlag 2020
• Tierische Lebensmittel mit Fruchtzucker
Von Natur aus sind Fleisch und Fisch, Wurst und Käse, Milch und Geflügel vollkommen fructosefrei. Doch im Zuge der Weiterverarbeitung werden auch bei ihnen Fructosemengen eingebracht, die Fruchtzucker-Malabsorber teils nicht mehr tolerieren. Beispiel Milchprodukte: Hier sind Quarks, Molke, Buttermilch, Joghurts mit Fruchtzubereitung wie auch Fruchteissorten mit Vorsicht zu genießen. Wurstwaren enthalten häufig sogenannte „Zuckerstoffe“, zu denen auch die Fructose gehört.
Ein Blick auf die Zutatenliste gibt Aufschluss darüber, ob Fructose im Endprodukt enthalten sein könnte. Marinierte Fleischwaren aus der Kühltheke enthalten meist besonders viel Fruchtzucker. Auch bei Fertiggerichten aus dem Tiefkühlregal sind Fructosebeimengungen nicht auszuschließen. Lediglich beim Käse ist die Zugabe von Fructose (bislang) noch nicht bekannt.
Fructose (g/100g) | Glucose (g/100g) | Verhältnis | |
Buttermilch mit Früchten | 0,34 | 0,12 | 1 : 0,4 |
Buttermilch mit Fruchtzubereitung | 0,24 | 0,08 | 1 : 0,4 |
Fruchtdickmilch | 0,46 | 0,16 | 1 : 0,4 |
Joghurt 10 % mit Früchten | 0,32 | 0,15 | 1 : 0,5 |
Joghurt mit Fruchtzubereitung | 0,34 | 0,16 | 1 : 0,5 |
Joghurt-Dressing | 0,41 | 0,51 | 1 : 1,2 |
Trinkmilch mit Früchten | 0,34 | 0,12 | 1 : 0,4 |
Trinkmilch mit Fruchtzubereitung | 0,24 | 0,08 | 1 : 0,4 |
auszugsweise aus: Fructoseintoleranz, Thilo Schleip, TRIAS Verlag 2020
• Kartoffeln, Reis, Nudeln: Zum Fructosegehalt von Kohlenhydraten
Kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Reis, Nudel, Kartoffeln, Bulgur, Hirse, Quinoa, Couscous und alle daraus hergestellten Speisen enthalten nur sehr geringe Mengen von Fructose. Sie sind bei Fruchtzucker-Unverträglichkeit unbedenklich zu genießen.
Fructose (g/100g) | Glucose (g/100g) | Verhältnis | |
Buchweizengrieß | 0,07 | 0,07 | 1 : 1,0 |
Kartoffeln | 0,14 | 0,21 | 1 : 1,5 |
Nudeln | 0,07 | 0,07 | 1 : 1,0 |
Reis | 0,03 | 0,03 | 1 : 1,0 |
Weizenmehl | 0,07 | 0,07 | 1 : 1,0 |
Baguette | 0,05 | 0,05 | 1 : 1,0 |
Blätterteig | 0,03 | 0,03 | 1 : 1,0 |
Butterkeks | 9,57 | 8,62 | 1 : 0,9 |
Graubrot Roggen | 0,42 | 0,61 | 1 : 1,5 |
Kirschtorte | 1,85 | 2,33 | 1 : 1,3 |
Laugengebäck | 0,07 | 0,07 | 1 : 1,0 |
Mehrkornbrötchen | 0,33 | 0,49 | 1 : 1,5 |
Quark-Apfel-Torte | 2,89 | 1,35 | 1 : 0,5 |
Reisbrot | 0,05 | 0,05 | 1 : 1,0 |
Roggenmischbrot | 0,33 | 0,49 | 1 : 1,5 |
Weizenmischbrot | 0,21 | 0,29 | 1 : 1,4 |
Zwieback | 0,07 | 0,07 | 1 : 1,0 |
auszugsweise aus: Fructoseintoleranz, Thilo Schleip, TRIAS Verlag 2020
• Getränke mit und ohne Fructose
Frucht- und Gemüsesäfte weisen einen hohen Gehalt an Fruchtzucker auf. Da sie in flüssiger Form verzehrt werden, ist ihre Darmpassagezeit vergleichsweise kurz, was die Verstoffwechselung von Fructose zusätzlich erschwert. Noch schlechter verträglich sind Smoothies, deren Fruchtgehalt noch zusätzlich konzentriert ist. Lediglich Gemüsesäfte und –Smoothies aus ausgesuchten Gemüsesorten können hier als empfehlenswert betrachtet werden.
Limonaden und Colagetränke enthalten in der Regel Fructose-Glukose-Sirup (oder Glukose-Fructose-Sirup) oder sogar den neuartigen High Fructose Corn Sirup (HFCS). In den USA macht man diese Getränke für die enorme Vielzahl adipöser Kinder, Jugendlicher und Erwachsener verantwortlich. Grund ist der darin in erheblichen Mengen enthaltene Fruchtzucker.
Übrigens: Fruchtsäfte, die mit dem Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ beworben werden, werden stattdessen mit natürlichem Fruchtzucker gesüßt.
Wird stattdessen künstlich kalorienarm z. B. mit Sorbit gesüßt, ist das Ergebnis das Gleiche: Sorbit ist bei Fructoseintoleranz ebenfalls sehr schlecht verträglich, da es mit der Fructose um den GLUT-5 Transporter konkurriert (Details dazu weiter unten auf dieser Seite). Tee und Kaffee sind – was den Fruchtzuckergehalt angeht – unbedenklich.
Zu alkoholischen Getränken : Je süßer der Wein, umso mehr Fruchtzucker ist darin enthalten. Weinliebhaber sollten daher, wenn überhaupt, auf trockene Sorten zurückgreifen. Ein Glas trockener Weißwein sollte aber für die meisten Betroffenen noch gut bekömmlich sein. Beim Bier ist es nicht die Fructose, sondern der Sorbitgehalt, der zu Problemen führen kann. Auch hier gilt: Kleine Mengen dürften für viele Fructoseintolerante noch tolerierbar sein. Süße Spirituosen enthalten meist einen hohen Anteil an Fructose, bittere bzw. herbe oder naturklare Sorten hingegen nicht.
• Weitere Lebensmittel mit hohem Fructosegehalt
Marmeladen und Konfitüren enthalten naturgemäß Fructose und zusätzlich Glukose und sind eher nicht geeignet bei Fructoseintoleranz. Den höchsten Fruchtzuckergehalt besitzen Honig und Sirupe. Viel Fructose kommt auch bei der Herstellung von Ketchup, Mayonnaisen, Senf und Marinaden zum Einsatz. Gleiches gilt für Dressings und Fertigsaucen. Bei Süßwaren besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass Fruchtzucker im Spiel ist. Ebenso bei Gebäck, Speiseeis, Fertigdesserts und Nuss-Nougat-Cremes.
Fructose (g/100g) | Glucose (g/100g) | Verhältnis | |
Essigmarinade | 0,16 | 0,17 | 1 : 1,1 |
Fruchteis | 1,75 | 0,62 | 1 : 0,4 |
Fruchtschnitten | 17,39 | 4,42 | 1 : 0,3 |
Fruchtsirup | 1,89 | 0,67 | 1 : 0,4 |
Gemüsebrühe | 0,24 | 0,27 | 1 : 1,1 |
Meerrettich-mayonnaise | 0,58 | 0,39 | 1 : 0,7 |
Selleriesalat | 0,11 | 0,08 | 1 : 0,7 |
Senf | 0,42 | 0,66 | 1 : 1,6 |
Sojawürstchen | 1,01 | 3,01 | 1 : 3,0 |
Tomatenketchup | 12,00 | 10,20 | 1 : 0,9 |
Tomatenmark | 12,64 | 10,74 | 1 : 0,8 |
auszugsweise aus: Fructoseintoleranz, Thilo Schleip, TRIAS Verlag 2020
Unverträgliche Arzneimittel bei Fructoseintoleranz
Flüssige Medikamente wie Hustensirup, schmerzlindernde Halssprays sowie generell alle Arzneien mit (dick)flüssiger Darreichungsform enthalten meist Fructose als Hauptträgerstoff. Hier sollte der Arzt oder Apotheker nach einer fructosefreien Alternative befragt werden. Auch Lutschbonbons, Pastillen und viele Tabletten kommen nur selten ohne Fructose aus. Zusätzlich enthalten viele von Ihnen auch noch Sorbit oder andere Zuckeralkohole. Aber Vorsicht: Niemals sollte ein Medikament ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt aufgrund seines Fructosegehalts abgesetzt werden.
• Nährstoffsupplemente: Was hilft bei Fructoseintoleranz?
Ein wesentliches Problem bei einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit ist der damit potentiell einhergehende Nährstoffmangel an Zink, Folsäure und Tryptophan. Weiter oben wurden die Zusammenhänge bereits erläutert und die aus Studien bekannten Zusammenhänge dargelegt.
Betroffene könnten bei der Gestaltung ihres Speiseplans die Anforderungen an ihre Nährstoffversorgung besonders berücksichtigen. Dazu müssten sie die Auswahl von Speisen und Getränken zusätzlich zu den bereits bestehenden Erfordernissen einer Fructoseintoleranz nach ihrem Gehalt an Zink, Folsäure und Tryptophan orientieren. Dies ist zwar prinzipiell möglich, doch selbst für Ernährungsfachleute nicht leicht zu bewerkstelligen. Außerdem wird die Speisenauswahl zusätzlich eingeschränkt und ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Eigenverantwortung vorausgesetzt.
Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, auf Nährstoffsupplemente in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu setzen, welche die benötigten Vitalstoffe in konzentrierter Form beinhalten. Zink, Folsäure und auch Tryptophan können so komfortabel, zuverlässig und täglich in ausreichender Menge zugeführt werden.
• Darum sind Zink, Folsäure und Tryptophan so wichtig bei Fructoseintoleranz
Studien zeigen, dass die Fructose-Malabsorption mit einem Mangel an Zink, Folsäure und Tryptophan assoziiert ist. Tryptophan ist der wichtigste Baustein für die Bildung des Glückshormons Serotonin. Ein fructosebedingter Tryptophanmangel kann mentale Beschwerden wie Depressionen, Antriebsschwäche und Niedergeschlagenheit nach sich ziehen. Auch Folsäuremangel verstärkt die Neigung zu seelischen Problemen. Möglicherweise sind Mangelzustände für einen Großteil des Beschwerdebildes bei Fructoseintoleranz verantwortlich. Neben Folsäure- ist auch Zinkmangel ein typisches Symptom der Fruchtzucker-Unverträglichkeit. Ein geschwächtes Immunsystem mit Neigung zu Erkältungen und Infektionen betrifft viele Betroffene. Probleme mit Haut, Haaren und Nägeln sowie Wundheilstörungen treten bei Zinkmangel in Folge einer Fructoseintoleranz gehäuft auf.
• High Fructose Corn Sirup (HCFS) und Fructoseintoleranz
Seit dem 01. Oktober 2017 gelten EU-weit neue Regelungen der Zuckerquoten, die sich auch auf die Verwendung von Fructose auswirken. Bis dahin wurde auf dem europäischen Markt bis zu 85 Prozent Rübenzucker aus Europa in die Produktion eingebracht sowie 15 Prozent Zuckerrohr für die Raffination importiert. Dies sollte sich mit der Freigabe des Marktes ändern: Seitdem befinden sich auch in europäischen Supermarktregalen immer mehr fructosehaltige Zuckersorten. Das liegt am wachsenden Marktanteil von Maiszucker, der weit billiger zu produzieren ist als Rüben- und Rohrzucker und in Form von Fructose-Glukosesirup vermehrt in verarbeiteten Lebensmitteln zum Einsatz kommt.
Haushaltszucker wurde als Industrieprodukt in der öffentlichen Wahrnehmung regelrecht verteufelt. Gesund klingender Fruchtzucker hingegen wurde bevorzugt, weil er in Naturprodukten wie Obst und Honig natürlicherweise enthalten ist. Daher wird in entsprechenden Rezepten oft empfohlen, „natürlich zu süßen“ mit Honig, Agavendicksaft oder Sirups aus Birnen oder Trauben. Insgesamt bleibt der Konsum von Zucker dadurch also eher stabil, während sich gleichzeitig der Anteil an Fructose am Gesamtzuckeraufkommen erhöht.
Mit der Freigabe des Marktes tauchen aus Maisstärke hergestellte Süßungsmittel immer öfter in Fertigprodukten, Snacks, Süßigkeiten, Getränken wie Limonaden und Shakes oder Smoothies auf, ebenso in scheinbar gesunden Lebensmitteln wie Joghurtzubereitungen, Frühstücksflocken und Müslis, sofern der flüssige Sirup hier verwendet werden kann (z. B. in Knuspervarianten, mit Zucker beschichtete Getreideflocken).
Bis zu 90 Prozent Fruchtzucker kann in den Süßungsmitteln Isoglucose bzw. HFCS (High Fructose Corn Syrup) enthalten sein, die auch als Maissirup oder Fructose-Glucose-Sirup bezeichnet werden. Europäischen Verbrauchern drohen damit Probleme, die die US-Amerikaner bereits kennen: eine bisher nicht gekannte Verbreitung von Fettleibigkeit, Diabetes und dem Metabolischen Syndrom.
• Resorptionskapazität: Wie viel Fructose ist verträglich?
Wieviel Fruchtzucker der Mensch in einer Einzelportion oder über den Tag verteilt beschwerdefrei verzehren kann, lässt sich nicht konkret beantworten. Jedes Individuum hat hier seine eigene Toleranzgrenze, die nicht nur mit der Resorption zusammenhängt, sondern auch mit der Empfindsamkeit auf Reize aus dem Darm. Definitionsgemäß spricht man von einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit, wenn bei einer Menge von 25 g Fructose, aufgenommen bei leerem Magen in einer Wasserlösung, Beschwerden verspürt werden und eine erhöhte Wasserstoff-Abatmung feststellbar ist. Rund zwei Drittel aller Erwachsenen vertragen diese und größere Mengen Fructose beschwerdefrei, das andere Drittel jedoch nicht.
Fructoseverdauung: Der Glucose-Effekt
Aus Studien weiß man, dass die Verträglichkeit fructosehaltige Lebensmittel umso besser ist, je höher die zeitgleiche Zufuhr von Glukose – also Traubenzucker – über die Nahrung ist. Dies kann – wie bei einigen süßen Obstsorten – entweder durch den bereits im Lebensmittel natürlicherweise enthaltenen Glucosegehalt geschehen, wie es bei süßen Obstsorten der Fall ist. Oder aber man verzehrt Traubenzuckertäfelchen vor einer Mahlzeit und streut Traubenzucker auf eine Portion – beispielsweise einen Obstsalat – auf.
Doch über die Methode des zusätzlichen Verzehrs von Traubenzucker scheiden sich die Geister: Viele Menschen mit Fructoseintoleranz schwören darauf und bestätigen die wohltuende Wirkung, andere verspüren kaum einen oder keinen Unterschied.
Es gibt Spekulationen darüber, dass separat zugeführte Glucose zu schnell vom Verdauungstrakt resorbiert wird und daher theoretisch keine Wirkung auf die viel langsamere Fructoseverdauung haben könne.
Ist die Glucose jedoch wie bei Obst und Gemüse fest in einer komplexen Struktur aus Ballaststoffen eingebunden, dann passiert die Nahrung den Verdauungstrakt viel langsamer und mehr Fructosemoleküle können von den GLUT-5 Transportern durch die Darmwand geschleust werden.
Entscheidendes Kriterium für die Verträglichkeit einer Glucose-/Fructoseportion ist das mengenmäßige Verhältnis zwischen diesen beiden Zuckern. Ist der Traubenzuckergehalt einer Lebensmittelportion (in der Regel Obst) gleich oder größer als der Fructosegehalt (größer oder gleich 1), dann ist mit einer verbesserten Verträglichkeit zu rechnen. Ist der Quotient kleiner als 1, dann hat die enthaltene Glucose voraussichtlich keinen Effekt auf die Fructoseverdauung. In der Praxis hilft ein positives Glucoseverhältnis aber auch nur, falls die absolute Gesamtmenge der zugeführten Fructose nicht zu groß wird.
• FODMAP Diät bei Fructoseintoleranz
Studienergebnisse und Praxiserfahrungen zeigen: Eine FODMAP-arme Ernährung hat sich zur Linderung von Reizdarmbeschwerden und bei Magen-Darm Problemen unbekannter Genese bewährt. Bei der FODMAP-Diät handelt es sich um das dreiphasige Umstellen auf eine Ernährungsform, die arm ist an FODMAPs (Fermentable Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide and Polyole). Hierbei handelt es sich um fermentierbare Mehrfach-, Zweifach- und Einfachzucker sowie Zuckeralkohole, zu denen auch Fructose gehört.
Mittels einer Auslassdiät wird zunächst der tägliche FODMAP-Konsum stark reduziert. Das erfordert in der ersten Phase einen weitgehenden Verzicht nicht nur auf Fructose, sondern auch auf den Zweifachzucker Laktose und Mehrfachzucker wie Fruktane (Fructose-Saccharose-Verbindungen, etwa in Weizen, Roggen, Zwiebeln) und Galaktane (z. B. in Bohnen oder einigen Kohlsorten) sowie auf Zuckeralkohole wie Sorbit, Xylit, Mannit und Erythrit. Für viele Betroffene besteht die größte Umstellung im Verzicht auf Getreideprodukte wie Weizen und Roggen. Auch die FODMAP-Diät gliedert sich in drei Phasen: Am Anfang steht eine vorübergehende massive Einschränkungen der Nahrungsauswahl. Daran schließt sich eine lange Phase der Austestung verträglicher Speisen und Getränke an. In der dritten Phase geht man in einen „Normalzustand“ mit nur den nötigsten Einschränkungen bei der Speisenauswahl über.
Wer trotz fructosearmer Kost nicht gänzlich beschwerdefrei wird, sollte über eine FODMAP-Diät nachdenken. Dazu ist es erforderlich, hinreichend mit Informationen versorgt zu sein oder sich direkt an einen Ernährungsberater zu wenden.
Und ganz wichtig: Die Einschränkungen insbesondere der ersten Phase einer FODMAP-armen Kost können sich erheblich auf das Mikrobiom (die Darmflora) auswirken. Daher sollten Karenz- und Testphasen nicht länger als unbedingt nötig andauern.
Folgen einer unbehandelten Fructoseintoleranz
Wird die Ernährung nicht auf ein verträgliches, fructosearmes Maß umgestellt, so drohen mittelfristig Folgeschäden hinsichtlich der Toleranz von Fructose und anderen Lebensmittelbestandteilen wie Laktose, Histamin oder Fruktanen. Chronische Verdauungsstörungen schädigen die in der Darmschleimhaut eingelagerten Enzyme und verändern die Motilität (Bewegung) des Darms. Ein Reizdarmsyndrom wird in seiner Entstehung begünstigt und kann sich dauerhaft manifestieren. In Dünn- und Dickdarm drohen bakterielle Fehlbesiedelungen, welche die vorhandene Verdauungsproblematik zusätzlich verstärken – ein Teufelskreis entsteht. Nährstoffmangelerkrankungen auf Grund von Folsäure- Zink- und Tryptophanmangel sind möglich. Antriebsschwäche, Depressionen und eine Reihe weiterer körperlicher und seelischer Beeinträchtigungen drohen bei unbehandeltem Nährstoffmangel von Zink, Folsäure und Tryptophan.
Mikrobiom, RDS, SIBO, FI und HIT bei Fruchtzucker-Malabsorption
• Die Rolle der Darmflora bei Fructoseintoleranz
Der Darm verfügt über ein einzigartiges Ökosystem, das man auch unter der Bezeichnung Darmflora kennt: das Mikrobiom. Man schätzt die Anzahl der Darmbewohner auf bis zu 100 Billionen Bakterien, also eine unvorstellbar große Menge. Sie setzt sich zusammen aus bis zu 40.000 Arten aus fast 2.000 Gattungen, und immer noch werden regelmäßig neue Stämme entdeckt. Dieser Mix aus nutzbringenden und schädlichen Keimen rückt immer stärker in den Fokus der Forschung, denn ihre Zusammensetzung spielt eine große Rolle für die Gesundheit. Ein gesunder Darm enthält Schätzungen zufolge mindestens 500 – 1000 verschiedene Arten.
Bekannte Störfaktoren, die das gesunderhaltende Milieu massiv durcheinanderbringen und den Artenbestand regelrecht ausrotten, sind die immer noch zu häufig verordneten Antibiotika. Sie greifen nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Bakterien an und vernichten während des Einnahmezeitraumes fast den gesamten Bakterienbestand. Im Rahmen einer internationalen Studie wurde nachgewiesen, dass sich das Mikrobiom etwa ein halbes Jahr nach Einnahme zwar weitgehend erholt hat, besonders sensible Arten jedoch dauerhaft ausblieben. Zudem regenerieren sich zuerst die krankmachenden Stämme, bis wieder genügend gesunde Lactobazillen und Bifidobakterien angewachsen sind, was in der ersten Zeit nach Antibiotikaeinnahme zu massiven Beschwerden besonders bei Darm-sensiblen Personen führen kann.
Beeinflussbare Faktoren für eine funktionierende Darmflora sind die Reduzierung von Stress und eine darmgesunde Ernährung. Doch hier liegt die Krux: Ausgerechnet dem zeitgemäßen Trend einer gesunden, vitaminreichen Ernährung ist es zu verdanken, dass wir heute weit mehr Fruchtzucker aufnehmen, als unser Verdauungssystem vertragen kann: in Form von exotischen Früchten, Smoothies oder Fruchtsäften und mit zahlreichen Lebensmitteln (Müslis, Frühstücksflocken, Energieriegel), die Fruchtzucker in „versteckter Form“ wie Maissirup enthalten. Das hat Folgen auch für die Darmflora, denn die im Dünndarm nicht abgebaute Fructose wird entweder in der Leber verarbeitet, wodurch diese im Extremfall verfetten kann, oder sie gelangt in den Dickdarm, wo sie nicht hingehört. Es kommt zu Gärungen, die gesunde Keimflora „kippt“.
Damit verliert die Darmschleimhaut auch ihre Filter- und Schutzfunktion: Ein funktionierendes Mikrobiom lässt nur die benötigten Nährstoffe und Wasser zur Darmschleimhaut passieren und damit über die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen.
Eine schadhafte Bakterienflora hat Lücken in dieser Barriere, es kommt zum sogenannten Leaky Gut („durchlässiger Darm“) Syndrom: Schad- und Abfallstoffe gelangen in den Stoffwechsel – ein Prozess, der über Darmentzündungen hinaus die Entstehung von Diabetes, Leberverfettung, Rheuma und anderen Krankheiten begünstigen kann.
• Reizdarmsyndrom (RDS) und Fructosemalabsorption
Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine funktionelle Erkrankung mit Beschwerden, die sich auf Dünn- und Dickdarm auswirken. Durchfall, Bauchschmerzen oder Verstopfung, oftmals auch im Wechsel, sind die Leitsymptome eines Reizdarmsyndroms (RDS), das auch als nervöser Darm oder Reizkolon bezeichnet wird. Die Ursachen des RDS sind nicht eindeutig geklärt – doch es gibt viele Theorien. Zu den prominentesten Erklärungsversuchen zählt, dass überempfindliche Darmnerven, Störungen der Darmmuskulatur und Entzündungen der Darmwand eine Rolle spielen.
Fructosebedingte Bauchbeschwerden sind von denen eines Reizdarmsyndroms kaum zu unterscheiden. Deshalb sollte, bevor die Ausschlussdiagnose Reizdarm erfolgt, eine Fructoseunverträglichkeit abgeklärt werden. Chronische Darmbeschwerden durch fructosehaltige Kost können insbesondere ein schmerzbetontes Reizdarmsyndrom in seiner Entstehung begünstigen.
Neben dem Reizdarmsyndrom sind auch Störungen des Mikrobioms, eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms (SIBO) und weitere Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten vom Symptomspektrum einer Fructoseintoleranz nur schwer abzugrenzen. Als gesichert gilt eine statistisch signifikante Koinzidenz von Reizdarmsyndrom und Fructoseintoleranz, sie treten also überproportional oft gemeinsam in Erscheinung.
• Dünndarmfehlbesiedelung (SIBO) und Fructoseintoleranz
Die Prävalenz (Häufigkeit) von SIBO ist bei Patienten mit Fructosemalabsorption im Allgemeinen höher als bei Gesunden. Der Ausdruck SIBO steht für Small Intestinal Bacterial Overgrowth und bezeichnet die Überwucherung des Dünndarms mit Bakterien. Üblicherweise besitzt der Dickdarm eine sehr starke Bakterienbesiedelung, während der Dünndarm keimarm, also nur gering besiedelt ist.
Zwischen Dünn- und Dickdarm befindet sich die Ileozökalklappe, die wie ein Pförtner den Eingang zum Dickdarm schließt und bei Bedarf öffnet, um den Nahrungsbrei durchzuschleusen. Sie verhindert auch, dass Bakterien auf umgekehrtem Wege vom Dickdarm in den Dünndarm gelangen. Liegt eine Störung der Ileozökalklappe vor, so können sich Dickdarmbakterien im unteren Bereich des Dünndarms ansiedeln und von dort aus weiter ausbreiten. Auch bei starker Gasentwicklung im Dickdarm sowie bei erhöhter Volumenbelastung durch einströmendes Wasser in das Darmlumen (zum Beispiel aufgrund einer Laktoseintoleranz) kann die Ileozökalklappe in ihrer Funktion beeinträchtigt sein und die Ausbreitung von Bakterienkulturen im Dünndarm nicht verhindern.
Die Fermentation von Ballaststoffen beginnt dann im dafür nicht vorgesehenen Dünndarm: Bei Gärprozessen entstehende Gase und Fettsäuren verursachen dann bereits im empfindlichen Dünndarmbereich ihre Wirkung. Eine Fructoseintoleranz, bei der es zu Gasbildung und durchfallartigen Störungen kommt, begünstigt diese Entwicklung. Zusätzlich kann die Überwucherung des Dünndarms mit Kolonbakterien den Fructose-Stoffwechselprozess beeinträchtigen.
• Laktoseintoleranz und Fructoseintoleranz in Kombination
Hinsichtlich der Symptomatik sind beide Stoffwechselstörungen nur schwer zu unterscheiden: Sowohl Laktoseintoleranz als auch Fructoseintoleranz verursachen durchfallartige Beschwerden, Blähungen und Bauchkrämpfe. Bei der Laktoseintoleranz sind in direkter Folge keine seelischen Störungen wie Depressionen oder Antriebslosigkeit dokumentiert. Dafür ist die Gefahr wässriger Durchfälle nach dem Verzehr Milchzucker-haltiger Lebensmittel größer. Grund dafür ist das vermehrte Einströmen von Wasser in das Darmlumen. Milchzucker (Laktose), der aufgrund eines Enzymmangels an Lactase nicht im Dünndarm absorbiert wurde, gelangt bis in den Dickdarm hinein. Dort verursacht er einen osmotischen Effekt, der dazu führt, dass das im umliegenden Gewebe befindliche Wasser in den Dickdarm hineinströmt und das Stuhlvolumen erheblich erhöht.
Stuhldrang und heftige Durchfälle können die Folge sein. Sowohl Laktose- als auch Fructoseintoleranz können unbehandelt die empfindliche Dünndarmschleimhaut schädigen. Defizite in der Bereitstellung des Verdauungsenzyms Lactase (Laktoseverdauung) bzw. des Transportmechanismus GLUT-5 (Fructoseverdauung) können die Folge sein. Eine ursächliche Laktoseintoleranz kann also kurz- bis mittelfristig für die Entstehung einer Fructosemalabsorption verantwortlich sein. Ebenso können durch Fructose verursachte Darmbeschwerden die Enzymeinlagerung derart schädigen, dass daraus eine zusätzliche Laktoseintoleranz entsteht.
Das gemeinsame Auftreten von Milchzucker- und Fruchtzuckerintoleranz stellt eine besondere, diätetische Herausforderung dar, für die eine professionelle Ernährungsberatung in Erwägung gezogen werden sollte.
• Histamintoleranz und Fructoseintoleranz in Kombination
Bei der sogenannten Histaminintoleranz handelt es sich um eine Unverträglichkeit histaminreicher Speisen und Getränke, die in erster Linie Bauch- bzw. Verdauungsbeschwerden verursacht, aber auch für eine Reihe weiterer, unspezifischer Symptome verantwortlich ist. Die Histaminintoleranz tritt statistisch gehäuft gemeinsam mit einer Fructoseintoleranz in Erscheinung. Aufgrund der Gleichartigkeit vieler Symptome von Histamin- und Fructoseintoleranz sind beide diagnostisch nur schwer zu unterscheiden. Eine unbehandelte Fruchtzucker-Malabsorption kann die Einlagerung des Enzyms Diaminoxidase (DAO) im Dünndarm reduzieren und so eine Unverträglichkeit histaminhaltiger Speisen und Getränke hervorrufen oder verstärken. In umgekehrter Folge beeinträchtigt auch eine unbehandelte Histaminintoleranz den Fructosetransporter GLUT-5 und verstärkt so die Beschwerden einer Fructoseintoleranz.
Liegen beide Stoffwechselstörungen in Kombination vor, so sind tiefgreifende Kenntnisse hinsichtlich der Speisenauswahl erforderlich. Die Konsultation einer professionellen Ernährungsberatung ist zu empfehlen.
GLUT-Transporter, Sorbit, Tagebuch & mehr
• Das ist Fructose
Fructose (oder auch Fruchtzucker) ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung in Form eines Einfachzuckers (Monosaccharid) und zählt zur Gruppe der Kohlenhydrate. Lange Zeit profitierte Fruchtzucker von seinem guten Image eines natürlichen, gesunden Zuckerstoffs. Doch die Zeiten haben sich geändert: Forschungsergebnisse zeigen, dass ein Zusammenhang besteht zwischen Fructose-Konsum und Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettstoffwechselstörungen. Anders als Glucose, lässt Fructose den Insulinspiegel kaum steigen. Doch dieses Hormon signalisiert dem Gehirn ein Sättigungsgefühl, das beim Verzehr von kalorienreichem Fruchtzucker ausbleibt.
• Fructose- und Glucosetransporter GLUT-2, GLUT-5 und SGLT1
Die Dünndarmschleimhaut beherbergt verschiedene Transportproteine (Carrierproteine), die nach dem Zeitpunkt ihrer Entdeckung mit GLUT-1 bis GLUT-14 benannt sind. Die Aufgabe dieser Proteine ist der Transport bestimmter Stoffe durch die Zellwände. Bei der Verstoffwechselung von Fructose spielen GLUT-5 und GLUT-2 eine Rolle. GLUT steht hierbei für „Glucose-Transporter“. Außerdem ist der Glucose-Transporter SGLT1 (Sodium-Glucose Linked Transporter = Natrium-abhängiger Transporter) bei der Fructoseverdauung von Bedeutung. Die Aktivität der Transportproteine variiert in Abhgängigkeit von Tageszeit, Alter und Notwendigkeit. Wird Nahrung zugeführt, so aktiviert der Organismus die benötigten Absorptionsmechanismen.
GLUT-5 schleust Fructosemoleküle in die Dünndarmzellen (Enterozyten) hinein. Von dort aus entlässt der GLUT-2 Transporter sie in den Blutstrom, der die Fructose als Energielieferant im Körper verteilt. GLUT-2 transportiert nicht nur Fructose, sondern auch Glucose, Mannose und Galaktose. SGLT1 transportiert zwar Glukose, aber keine Fruktose. Sobald das Transportprotein SGLT1 nach dem Verzehr von Traubenzucker viel Glucose transportiert, wandern (translozieren) GLUT-2 Transporter zur dünndarmseitigen Zellwand oder werden dort neu gebildet. GLUT-2 schleust dann, unabhängig von GLUT-5, Fructose in die Dünndarmzellen. Die Anwesenheit (bzw. der Verzehr) von Glucose (Traubenzucker) führt also zur vermehrten Bereitstellung von GLUT-2 und unterstützt so die Schleusung von Fructose aus der Zelle in die Blutbahn.
Anders als bei der Aufnahme von Glucose aus dem Darminneren, bei der die Glucosemoleküle aktiv und damit vollständig über den sogenannten SGLT1-Transporter ins Darmepithel aufgenommen werden, erfolgt die Fructose-Aufnahme lediglich entlang eines Konzentrationsgefälles, was auch als erleichterte Diffusion bezeichnet wird.
Daher wird die Fructose nie vollständig aus dem Darminneren aufgenommen – auch bei gesunden Personen nicht.
Die Transportkapazität wird durch das gleichzeitige Vorhandensein von Sorbit (E420) und Xylit (E967) gehemmt, weil diese Zuckeralkohole ebenfalls den GLUT-5-Transporter nutzen. Ist die Kapazität von GLUT-5 eingeschränkt oder durch andere Nahrungsbestandteile überlastet, so kann Fructose nicht vollständig resorbiert werden. Fructosemoleküle werden dann bis in den Dickdarm weiter transportiert, wo sie von Darmbakterien fermentiert werden und Beschwerden hervorrufen. In diesem Fall spricht man von einer intestinalen Fructose-Intoleranz.
• Sorbit-Unverträglichkeit, Xylit, Mannit & Co.
Sorbit ist ein künstlicher Zuckeraustauschstoff, der auf Zutatenlisten von Lebensmitteln auch als Sorbitol oder E 420 bezeichnet wird. Man bezeichnet Sorbit auch als Zuckeralkohol (Polyol). Sorbit wird in kalorierenreduzierten Lebensmitteln als Süßungsmittel verwendet. Da für seine Resorption kein Insulin benötigt wird, nutzt man Sorbit auch zur Ernährung bei Diabetes. Außerdem kommt Sorbit in der Lebensmitteltechnologie als Feuchthaltemittel und Trägerstoff zum Einsatz. Es besitzt etwa die Hälfte der Süßkraft des Haushaltszuckers und ebenso viele Kalorien.
Sorbit wirkt ab einer gewissen Verzehrmenge abführend, weshalb besonders sorbithaltige Lebensmittel (z. B. zuckerfreier Kaugummi) einen entsprechenden Warnhinweis führen müssen. Wer bereits bei geringen Mengen Sorbit Bauchbeschwerden wie Schmerzen, Blähungen und Durchfall verspürt, der leidet unter einer Sorbit-Unverträglichkeit, die auch als Sorbit-Malabsorption oder Sorbitintoleranz bezeichnet wird. Diese tritt meist in Kombination mit einer Fructoseintoleranz auf.
Da beide Unverträglichkeiten die gleichen Transporter GLUT-5 und GLUT-2 nutzen, konkurrieren sie um deren Kapazitäten. Sorbit wird jedoch von GLUT-5 bevorzugt behandelt, was bei gleichzeitiger Einnahme zu einer Malabsorption von Fructose führt. Bei einer Intoleranz gegenüber Sorbit (E 420) sind auch andere Zuckeralkohole unverträglich. Zu ihnen zählen Mannit (E 421), Xylit (E 967), Maltit (E 965), Isomalt (E 953) und Lactit (E 966).
• Ernährungstagebuch
Einen Großteil unserer Nahrung nehmen wir fast unbewusst auf, so dass wir uns schon einen Tag später nicht mehr daran erinnern können. Bei der Suche nach Unverträglichkeiten und individuellen Toleranzgrenzen ist es jedoch wichtig, sich seine Ernährungsgewohnheiten bewusst zu machen. Das Symptomtagebuch hilft Ihnen dabei. Halten Sie fest, wann, was und wie viel Sie essen und trinken und – besonders wichtig – wie es Ihnen körperlich und seelisch ergeht. Seien Sie penibel beim Erfassen der Einträge, denn auch Snacks, Süßes und Softdrinks zählen. Sie werden staunen, wie viele neue Erkenntnisse Sie aus Ihren Ernährungsgewohnheiten ziehen können, auch wenn Sie sich nur wenige Tage gezielt damit auseinandersetzen.
Und so funktioniert’s: Führen Sie Tagebuch während Karenz- und Austestphase. Notieren Sie akribisch, welche Speisen und Getränke Sie zu welcher Tageszeit zu sich nehmen. Ziehen Sie – soweit möglich – aus Ihren Einträgen ein Fazit. Bei regelmäßiger Anwendung werden Ihnen mit der Zeit Zusammenhänge klar, die Sie ohne Tagebuch nicht gewonnen hätten.
Formen der Fructoseintoleranz
• Intestinale Fructoseintoleranz bzw. Malabsorption
Bei der intestinalen Fructose-Intoleranz handelt es sich um eine Störung des Fructosetransports im Darm (intestinal). Nicht verdauter Fruchtzucker gelangt bis in den Dickdarm und wird dort von Bakterien fermentiert. Dadurch entstehende Gase und Fettsäuren verursachen Beschwerden. Gemäß neuester Terminologie bezeichnet man die intestinale Fructoseintoleranz als Fructose-Malabsorption, wenn dabei keine Beschwerden berichtet werden. Ursache dieser Verdauungsstörung ist ein defektes Transportsystem mit dem Namen GLUT-5 sowie damit einhergehende Veränderungen der Transporter GLUT-2 und SGLT. Man schätzt, dass in unserem Kulturkreis etwa 3 von 10 Personen unter einer mehr oder minder schwer ausgeprägten Form dieser Nahrungsmittel-Unverträglichkeit leiden.
• Hereditäre Fructoseintoleranz
Von einer Malabsorption abzugrenzen ist die hereditäre, also erblich bedingte Form der Fructoseintoleranz, die hereditäre Fructoseintoleranz (HFI). Etwa eines von 20.000 Neugeborenen kommt mit dieser Krankheit zur Welt. Es handelt sich bei der HFI um einen Enzymdefekt, der bei Diätfehlern bereits nach dem Abstillen zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann. Eine streng fructosefreie Kost ist daher dringend anzuraten.
Die hereditäre Fructoseintoleranz wird durch einen Defekt des Enzyms Fructose-1-phosphat-Aldolase verursacht. Dieses zerteilt die Fructose in Leber, Nieren und Darm in kleine Bruchstücke. Dadurch reichert sich Fructose-1-Phosphat in der Darmwand, der Leber und den Nieren an und führt zu Vergiftungserscheinungen und Unterzuckerung. Mit der Einführung von fruchtzuckerhaltigen Speisen in die Nahrung des Säuglings stellen sich die ersten Beschwerden ein, was dazu führt, dass die hereditäre Fructoseintoleranz bereits im Säuglingsalter mittels einer Gewebeentnahme diagnostiziert wird. Betroffenen müssen fructosehaltige Lebensmittel mit wenigen Ausnahmen lebenslang strikt meiden, da durch Diätfehler teils irreversible Schäden hervorgerufen werden.
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Bücher über die Fructoseintoleranz
Gut leben bei Fructoseintoleranz – so funktioniert`s!
Egal, ob Ratgeber, Kochbuch oder Einkaufsführer: Mit den Bestsellern aus dem TRIAS Verlag sind Sie bei Fructoseintoleranz bestens beraten. Bitte informieren Sie sich hier über die Gesundheitsratgeber von Thilo Schleip, die als Pflichtlektüre und Standardwerke für Leser mit Fructoseintoleranz gelten. Mehr dazu
Quellenangaben:
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Wilder-Smith CH, Olesen SS, Materna A, Drewes AM. Predictors of response to a low-FODMAP diet in patients with functional gastrointestinal disorders and lactose or fructose intolerance. Aliment Pharmacol Ther. 2017;45(8):1094‐1106. doi:10.1111/apt.13978
Wilder-Smith CH, Materna A, Wermelinger C, Schuler J. Fructose and lactose intolerance and malabsorption testing: the relationship with symptoms in functional gastrointestinal disorders. Aliment Pharmacol Ther. 2013;37(11):1074‐1083. doi:10.1111/apt.12306
Ozaki RKF, Speridião PDGL, Soares ACF, Morais MB. Intestinal fructose malabsorption is associated with increased lactulose fermentation in the intestinal lumen. J Pediatr (Rio J). 2018;94(6):609‐615. doi:10.1016/j.jped.2017.08.006
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Trelis M, Taroncher-Ferrer S, Gozalbo M, et al. Giardia intestinalis and Fructose Malabsorption: A Frequent Association. Nutrients. 2019;11(12):2973. Published 2019 Dec 5. doi:10.3390/nu11122973
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Davon profitiert Ihr Darm bei Fructoseintoleranz
Fructosefreie Gesundheit von innen Eine Fructoseintoleranz kann zu Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, eine ausgewogene Darmflora zu fördern, die helfen kann, die Symptome zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu unterstützen. Hierbei geht es insbesondere Mehr lesen!
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Neues aus der Industrie: Xevibiom daily
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Sind Eisbergsalat, Chicorée und Co. erlaubt? Ernährungswissenschaftler empfehlen, täglich fünf Portionen Obst, Salat und Gemüse zu essen. Allerdings ist diese Formel in erster Linie für jene anzuwenden, die keine Nahrungsmittelunverträglichkeit haben. Wer an einer Fructoseintoleranz leidet, wird deutlich weniger Obst konsumieren, muss bei Mehr lesen!
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Wer die Diagnose „Fructoseintoleranz“ erhält, verbannt nicht selten im ersten Reflex jegliches Obst vom Speiseplan – verständlich, aber in dieser radikalen Form gar nicht immer nötig. Stattdessen gibt es fructosearme Obstsorten. Zudem kann ausgetestet werden, welche Obstsorten vielleicht – in Kombination mit Fett, Mehr lesen!
Sommerzeit – Fructosezeit
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Wortwegweiser Unverträglichkeiten
Bedeuten Fruktosemalabsorption, Fructose-Allergie und Fruchtzucker-Intoleranz alle dasselbe? Um eine Fructoseintoleranz zu beschreiben, werden mittlerweile ganz unterschiedliche Begrifflichkeiten verwendet, wobei vielen Betroffenen unklar ist, worum es sich dabei im Einzelnen handelt. Im Fokus dieses Wortwegweisers soll die Bedeutung der Fruktosemalabsorption, die Fructose-Allergie und die Mehr lesen!
Avocado bei Fructoseintoleranz
Ist die Avocado-Beere bei Fruchtzucker-Unverträglichkeit erlaubt? Avocados sind eine richtig gute Wahl bei Fructoseintoleranz. Mit nur 0,17 Gramm pro 100 Gramm zählt die Avocado nämlich zu den fructosearmen Obstsorten. Und auch wenn die Avocado aufgrund von Form und Farbe anmutet wie ein Gemüse, Mehr lesen!
Vegetarisch schlemmen bei Fructoseintoleranz
Planzenreich und ohne Fruchtzucker – so gelingt`s Sich vegetarisch zu ernähren bedeutet, komplett auf Fleisch, Fisch und Geflügel zu verzichten, so dass Obst und Gemüse eine größere Bedeutung erlangen. Personen mit Fructoseintoleranz müssen jedoch besonders vorsichtig sein bei deren Verzehr, denn viele Sorten Mehr lesen!
Abnehmen bei Fructoseintoleranz
Welche Diäten sind geeignet? Für eine gesunde Gewichtsabnahme ist es wichtig, weniger Kalorien zu sich zu nehmen als der Körper verbraucht. Viele Ernährungsexperten empfehlen, kalorienarme Früchte und Gemüse in die Ernährung einzubinden und insgesamt gesund und abwechslungsreich zu essen. Nicht alle Diätansätze sind Mehr lesen!