Wie gut sind Fructose-Ersatzprodukte wirklich?
Fructose, auch unter dem Begriff „Fruchtzucker“ bekannt, ist in Obst, Gemüse, Honig und vielen anderen Zuckerarten enthalten. Für Menschen, die eine Fructoseintoleranz haben, ist es wichtig, Fructose weitgehend zu vermeiden, da Fructose mit vielen Beschwerden einhergeht. Fructose ist jedoch nicht nur für Menschen mit Fructoseintoleranz kritisch. Auch für Menschen, die zu Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und erhöhten Blutfettwerten neigen, empfiehlt es sich, Fructose durch Zuckerersatzprodukte zu ersetzen. Doch welche fructosefreien Zuckersorten gibt es eigentlich?
Aus Studien weiß man, dass die Fructoseintoleranz in vielen Fällen mit einem Mangel an Zink, Folsäure und Tryptophan einhergeht. Dies kann sich unter anderem durch Antriebslosigkeit, häufige Erkältungen und depressive Verstimmungen bemerkbar machen. Viele Betroffene haben daher das Bedürfnis, sich ausreichend mit diesen Nährstoffen zu versorgen. Das Apothekenprodukt Fructophan Kapseln wurde speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Fructoseintoleranz entwickelt und unterstützt den Körper dabei, diese wichtigen Nährstoffe täglich auf sichere und bequeme Weise zuzuführen. Mehr Info… (gesponsert)
Welche Arten von Süßungsmittel sind am Markt erhältlich?
Dem Konsumenten stehen grundsätzlich drei Arten von Süßungsmitteln zur Verfügung. Diese unterscheiden sich aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer Eigenschaften:
Zucker (Rohrzucker, Honig, Reissirup)
Beim Begriff „Zucker“ denken die meisten an gewöhnlichen Haushaltszucker (Saccharose). Dieser wird aus der Zuckerrübe bzw. dem Zuckerrohr hergestellt. Haushaltszucker setzt sich zu 50 Prozent aus Traubenzucker und zu 50 Prozent aus Fruchtzucker zusammen. Zucker ist in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich. So ist es möglich Honig, Vollrohrzucker oder Dinkelsirup zu erwerben. Bei einigen Zuckerarten findet die Herstellung auf chemisch-technischer Basis statt (raffinierter Zucker). Diese Zuckerarten sind nicht sehr gesund und auch nicht besonders hochwertig.
Süßstoffe (Cyclamat, Aspartam)
Süßstoffe dürfen nicht als Lebensmittel sondern als Zusatzstoffe betrachtet werden. Die Herstellung erfolgt auf chemischer Basis. Süßstoffe haben fast keine Kalorien, dafür aber eine sehr hohe Süßkraft. Dabei sprechen wir von der 30 bis 3000-fachen Stärke im Vergleich zu Zucker. Es ist nicht erwiesen, ob alle Süßstoffe gesundheitlich unbedenklich sind.
Zuckeraustauschstoffe (Xylit, Sorbit, Erythrit)
Zuckeraustauschstoffe bzw. Zuckeralkohole zählen ebenso zu den Zusatzstoffen. Dabei sprechen wir von chemischen Verbindungen, die aus Kohlenhydraten gewonnen werden. Aus chemischer Sicht sind es Alkohole, jedoch wirken sie nicht wie ein alkoholhaltiges Getränk.
Wie gut sind Ersatzprodukte bei Fructoseintoleranz wirklich?
Die folgenden Ersatzprodukte weisen entweder keine Fructose oder weniger als 0,1 Gramm Fruchtzucker auf 100 Gramm auf. Alle angeführten Süßungsmittel sind auch in der Schwangerschaft oder in der sogenannten Karenzzeit geeignet:
- Acesufarm K (E950): synthetischer Süßstoff
- Aspartam (E951): synthetischer Süßstoff
- Cyclamat (E952): synthetischer Süßstoff
- Dinkelsirup: Getreidesirup aus Glucose und Maltose
- Erythrit (E968): Zuckeraustauschstoff
- Getreidezucker: Getrockneter Glukosesirup auf Basis von Mais
- Glucose: Dextrose, Traubenzucker
- Laktose: Milchzucker
- Malzzucker: Abbauprodukt gewonnen aus Stärke
- Maltodextrin (Dextrin): aus Stärke hergestellt
- Reissirup: der aus Reiskörnern gewonnene Saft
- Saccharin (E954): synthetischer Süßstoff
- Tapioka Sirup: aus der Maniokwurzel hergestellt
Diese Zuckeralternativen eignen sich zum Kochen und Backen bei Fructoseintoleranz
Menschen mit einer Fructoseintoleranz benötigen ein fundiertes Wissen über die Zuckerarten, die zum Kochen und Backen geeignet sind. Doch wie wirken sich die Zuckeralternativen beim Backen und Kochen eigentlich aus?
Traubenzucker, auch Glucose genannt
Der pure und reine Traubenzucker ist in jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich und stellt eine günstige Alternative zu konventionellem Haushaltszucker dar. Der reine Traubenzucker sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel schnell ansteigt und in der Folge schnell abnimmt. Traubenzucker hat zirka 30 Prozent weniger Süßkraft als gewöhnlicher Haushaltszucker. Da Traubenzucker schnell bräunt, muss beim Backen darauf geachtet werden, eine Maximaltemperatur von 160 Grad Celsius nicht zu übersteigen. Beachtenswert ist außerdem, dass die Teigmasse durch den Traubenzucker häufig flüssiger wirkt. Die Konsistenz nach dem Backen wirkt leicht „speckig“, da Glucose zirka zehn Prozent an gebundenem Wasser enthält.
Malzzucker (Maltose)
Für eine fructosefreie Ernährung ist auch Malzzucker sehr gut geeignet. Maltose besteht aus zwei Molekülen Glucose. Der Malzzucker enthält dafür keine Fructose. Diese Alternative zu konventionellem Haushaltszucker ist im Einzelhandel jedoch sehr schwierig zu bekommen. Die Süßkraft ist mit etwa 40 Prozent im Gegensatz zu normalem Zucker sehr gering.
Getreidezucker / Maiszucker
Bei diesem Zuckerersatz handelt es sich um getrockneten Glucosesirup, der aus Weizen oder Mais gewonnen wird. Getreidezucker und Haushaltszucker haben beim Backen annähernd dieselben Eigenschaften. Getreidezucker süßt jedoch nicht so dominant wie Haushaltszucker. Die fehlende Süße kann jedoch durch Erhöhung der Menge um zirka 30 Prozent ausgeglichen werden. Aber Achtung: So steigen auch Kosten und Kalorien! Das Gewichtsverhältnis des Kuchens kann nicht mehr stimmig sein und muss entsprechend angepasst werden. Da Getreidezucker kein gebundenes Wasser enthält, gelingt der Teig sicher und das Resultat wirkt nicht speckig.
Reissirup
Reissirup entsteht durch Fermentieren und Kochen von Reis. Dieser Sirup besteht fast zur Gänze aus Glucose bzw. Maltose. Beim Reissirup unterscheiden sich zwei Sorten voneinander. Die erste Sorte ist braun und hat einen malzigen Geschmack. Der braune Reissirup weist eine leichte Süßstärke auf. Der weiße, helle, klare Reissirup ist eher geschmacksneutral und etwas süßer als der braune Reissirup.
Reissirup weist etwa 70 Prozent Süßkraft von klassischem Haushaltszucker auf. Wer die fehlende Süße kompensieren will, kann dies mit Stevia ausgleichen.
Reissirup eignet sich zum Süßen von Naturjoghurt, Müsli, Desserts oder als Brotaufstrich. Mit Reissirup ist es möglich, vorzüglich zu backen und zu kochen. Herrscht eine Histaminintoleranz vor, sollte kein Reissirup verzehrt werden.
Stevia (Steviolglycoside E960)
Stevia ist sowohl in Pulverform als auch als Liquid erhältlich und ist kalorienfrei. Reines Steviapulver hat die 480-fache Süßkraft gegenüber konventionellem Haushaltszucker. Je süßer das Produkt ist, desto mehr Rebaudiosid A ist darin enthalten.
Da für den Ersatz von 100 g Zucker lediglich 0,2 g Stevia benötigt werden, ist es häufig schwierig mit Stevia zu kochen oder zu backen. Durch den fehlenden Zucker und dem damit einhergehenden Gewicht ist es beinahe unmöglich ein zufriedenstellendes Backergebnis auf Basis alter Rezepte zu erhalten. Allerdings gibt es mittlerweile spezielle Rezepte mit Stevia, die gut gelingen, auch wenn der veränderte Geschmack bleibt: Stevia bietet einen leicht metallischen und bitteren Abgang. Je höher der Rebaudiosid-A-Gehalt im Präparat ist, desto weniger bitter schmecken die Speisen. Stevia ist eine gute Möglichkeit, fehlende Süße in einer Speise oder in einem Kuchen zu kompensieren. Flüssiges Stevia ist leicht zu dosieren.
Fazit
Wer eine Fructoseintoleranz hat, muss auf die süßen Seiten des Lebens nicht verzichten. Dank Traubenzucker, Getreidezucker, Maiszucker, Reissirup, Maltose und Stevia können die eigenen Speisen – beginnend vom Frühstück bis zum Mitternachts-Snack – herrlich gesüßt werden. Aber Achtung: Es gilt auszutesten, was ganz individuell vertragen wird.
Fotonachweis: (c) adobe media, Süßstoffe und Speisen bei Fructoseintoleranz. AI-generated Image Of A Delicious Raw Vegan Blueberry Cashew Mini Cake. Von Andredi
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Fructoseintoleranz
GEPOSTED AM
15. April 2023
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