Fructoseintoleranz – neue Perspektive auf den Verzicht
Die Symptome bei Fructoseintoleranz sind vielfältig. Oft haben Betroffene eine wahre Odyssee hinter sich, bis der Arzt endlich die Diagnose Fructoseintoleranz stellt. Bis es so weit ist, leiden die Betroffenen. Sie verursacht teilweise massive Verdauungsbeschwerden mit starken Blähungen und heftigem Durchfall, Bauchschmerzen nach dem Essen und manchmal auch erst Stunden später, sodass sich die Beschwerden gar nicht richtig zuordnen lassen. Hinzu kommen gehäuft Erkältungen, ständige Erschöpfung, Mineralstoffmangel, Probleme mit rissiger Haut, Muskelschmerzen, Magenschmerzen, Kopfschmerzen bis hin zu Depressionen. Ist der Verzicht auf Fructose der einzige Ausweg?
Nach der Diagnose – was ist jetzt noch erlaubt?
Wenn die Diagnose gestellt ist, geht es daran, die Ernährung umzustellen. Wo ist überall Fructose drin? Liegen vielleicht noch andere Unverträglichkeiten vor? Häufig haben Menschen mit Fructoseintoleranz gleichzeitig eine Laktoseintoleranz oder es gesellt sich eine Histaminintoleranz dazu.
Zunächst bedeutet die Diagnose eine Ernährungsumstellung und Verzicht. Dazu ist viel Selbstdisziplin notwendig, um auch tatsächlich nicht schwach zu werden. Doch eine Lebensmittelunverträglichkeit ist kein Weltuntergang. Betroffene können sich diesen Verzicht wesentlich erleichtern, indem sie ihr Mindset ändern. Verzicht bedeutet nämlich auch, bewusster zu essen. Es fällt vieles weg, was bisher selbstverständlich auf dem Speiseplan stand und vielleicht zu den Lieblingslebensmitteln gehört hat. Aber der Verzicht schärft auch den Blick für andere, neue Lebensmittel, die bislang nur wenig Beachtung fanden. Neue Zutaten laden zum Experimentieren ein.
Ohne Fruchtzucker zu leben, bedeutet nicht auf Geschmack zu verzichten. Es bedeutet, sich von Beschwerden zu befreien, die bei Fructoseintoleranz auftreten und das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Das Falsche zu essen, bedeutet bei Fructoseintoleranz Kopfschmerzen. Es bedeutet bei Fructoseintoleranz Muskelschmerzen. Wer das Falsche isst, leidet bei Fructoseintoleranz unter Müdigkeit und Depressionen oder bekommt schlimme Magenschmerzen von der Fructoseintoleranz.
Viele Betroffene haben eine gewisse Toleranzgrenze
Wer empfindlich auf Fructose reagiert, darf nicht zwangsläufig gar keine Fructose mehr essen. Wichtig ist, für eine gewisse Zeit, die sogenannte Karenzphase, vollständig darauf zu verzichten. Nach der Karenzphase kommt die Testphase, in der jeder selbst ausprobieren muss, wie viel Fruchtzucker er verträgt. Die individuelle Toleranzgrenze kann ganz unterschiedlich sein. Sobald diese Toleranzgrenze gefunden ist, ist es nicht mehr notwendig, vollständig auf Fruchtzucker zu verzichten.
Unangenehme Folgen in Kauf nehmen
An manchen Tagen fällt der Verzicht – trotz geändertem Mindset – sehr schwer. Dann kommt es sicher vor, dass Betroffene einfach etwas genießen, von dem sie genau wissen, dass sie hinterher Beschwerden bekommen. Diese Beschwerden nehmen sie gelegentlich gerne in Kauf, um einfach mal wieder im Hier und Jetzt zu leben.
Fructoseintoleranz – wie weit darf die Einschränkung gehen?
Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit muss jeder Betroffene selbst entscheiden, inwieweit er sich einschränken lässt. Bestimmte Lebensmittel verursachen zum Teil massive Beschwerden. Dann ist die Frage, ob das Verzichten wirklich eine Einschränkung ist. Denn durch den Verzicht erreichen die Betroffenen eine ganz andere Freiheit.
Wer unter Fructoseintoleranz leidet und plötzlich heftige Durchfälle bekommt, traut sich teilweise nicht mehr aus dem Haus oder traut sich nicht außer Haus etwas zu essen.
Zu verzichten gibt den Betroffenen ihre Freiheit zurück. Ein Perspektivwechsel kann hier wesentlich zu einer Besserung der Beschwerden bei Fructoseintoleranz beitragen.
Klar ist es schwieriger, im Restaurant essen zu gehen. Aber es ist nicht unmöglich. Am Anfang ist es sicher unangenehm, wenn Betroffene dem Kellner viele Fragen stellen müssen. Doch viele Menschen reagieren sehr verständnisvoll. Mit der Zeit wird auch das einfacher. Es gibt keinen Grund sich dabei komisch zu fühlen oder sich zu schämen.
Es ist wichtig, selbstbewusst mit der Nahrungsmittelunverträglichkeit umzugehen, um glücklich und beschwerdefrei leben zu können. Die Fructoseintoleranz verändert das Essverhalten, sollte das Mindset verändern, aber es verändert nicht die Betroffenen als Person. Das ist sehr wichtig.
Fotonachweis: (c) adobe media, Fructoseintoleranz, Diet, healthy mindset and health food. Von Kay Abrahams
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Fructoseintoleranz
GEPOSTED AM
01. Januar 2023
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