Lebensmittelunverträglichkeit oder Fibromyalgie?
Bei einer Fibromyalgie handelt es sich eigentlich um eine Krankheit, deren urtypischste Symptome chronische Schmerzen sind. Häufig treten auch Schlafstörungen auf und außerdem Verdauungsbeschwerden, die stark den Symptomen einer Lebensmittelunverträglichkeit wie Fructoseintoleranz, Glutenintoleranz oder Histaminintoleranz ähneln.
Liegt ein Mangel an Coenzymen der Diaminoxidase (DAO) vor, kann die Aktivität dieses Enzyms beeinträchtigt sein. Histaminreiche Speisen und Getränke werden dann schlecht toleriert und verursachen Beschwerden. Viele Betroffene haben deshalb das Bedürfnis, ihre Versorgung mit diesen Nährstoffen täglich sicherzustellen. Das Präparat Betadianin Kapseln wurde speziell zu diesem Zweck entwickelt und unterstützt die tägliche Ernährung mit diesen essenziellen Nährstoffen auf bequeme und sichere Weise. Mehr Info… (gesponsert)
Aus der „Neurasthenie der nervösen Erschöpfung“ wurde die Fibromyalgie
Und dieser Wandel zeigt auch an, dass die Fibromyalgie mitnichten eine neue Erfindung in der Liste der Krankheiten ist, sondern vielmehr eine Erkrankung, die schon aus dem 19. Jahrhundert bekannt ist. Heute trägt sie den Namen, der mitunter am besten beschreibt, wo die Schmerzen entstehen. „Fibro-my“ kann nämlich als Bezeichnung für Muskelfasern verstanden werden, „algie“ als Schmerzen.
Ist Fibromyalgie eine Frauenkrankheit?
Etwa drei bis vier Prozent der Menschen leben heute mit Muskelfaserschmerzen und anderen Symptomen, die nach einer meist langwierigen Anamnese als Fibromyalgie diagnostiziert werden. Damit sind in Summe bereits mehr Menschen betroffen als von einer rheumatischen Arthritis und zahlenmäßig etwa die Hälfte derer, die Diabetes haben. Ein Großteil jener, die betroffen sind, sind Frauen. Männern mit ähnlichen Symptomen wird hingegen eher die Diagnose gestellt, sie würden unter einem Burnout leiden. Die Schmerzen bei Kindern, die viele als Wachstumsschmerzen missverstehen, könnten ebenfalls ein Indiz für eine Fibromyalgie sein.
Fibromyalgie gilt als Syndrom – doch was bedeutet das eigentlich?
Ein Syndrom bedeutet, dass sich dahinter nicht etwa EIN erkennbares, definierbares Symptom verbirgt, sondern eine ganze Schar an unterschiedlichen Symptomen. Dauerhafte, durch den Körper wandernde Schmerzen sind das bekannteste Symptom einer Fibromyalgie. Die Schmerzen können in Organen, in Muskeln und in Gelenken auftreten und von einer Stelle im Körper an eine andere „wandern“. Zu den erklärten Schmerztreibern gehören starke Belastung, besonders hohe oder niedrige Temperaturen sowie zu viel Stress, Arbeit, Sport oder gar eine Infektion.
Die folgenden Symptome lassen sich rund um eine Fibromyalgie beobachten:
- Temperaturen. Menschen mit Fibromyalgie reagieren besonders extrem auf Wärme und Kälte. Sie frieren sehr schnell und deutlich mehr als gesunde Menschen, wenn die Temperaturen sinken. Auf hohe Temperaturen reagieren Menschen mit Fibromyalgie mit Hitzewallungen oder gar Schweißausbrüchen.
- Reize. Reize, die viele Menschen kaum wahrnehmen, wie etwa helles Licht, Geräusche oder Gerüche, sind für einen Menschen mit Fibromyalgie nur schwer zu ertragen. Bei einem gemeinsamen Essen in einem großen Raum kann das Klappern der Gabel ebenso wie der Hall der Stimmen einen Menschen mit Fibromyalgie überfordern. Auch helles Licht ist für einen Menschen mit Fibromyalgie schmerzhaft, weswegen eine getönte Brille am besten das ganze Jahr über die Augen schützt. Der Geruchssinn ist besonders gut ausgeprägt, was zur Folge hat, dass Menschen mit Fibromyalgie häufig lüften, um Parfüm- und Deo-Geruch, der ihnen Schmerzen bereitet, schnell loszuwerden.
- Schlafprobleme. Einzuschlafen ist für Fibromyalgie-Patienten meist keine große Herausforderung, allerdings kommen sie nur selten in den Genuss, eine Nacht durchzuschlafen. Nach wenigen Stunden Schlaf wachen sie auf und finden nicht mehr zurück in den Schlaf. Daraus resultiert langfristig betrachtet auch der Erschöpfungszustand, der typisch für Menschen mit Fibromyalgie ist.
- Verdauungsstörungen. Die Nähe zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten wurde bereits nachgewiesen, demnach leiden viele Menschen mit Fibromyalgie auch an einer Unverträglichkeit gegenüber Histamin, Gluten und Fructose. Ob es sich um eine Glutenunverträglichkeit handelt oder um Blutzuckerschwankungen, die aus anderen Gründen resultieren, ist im Rahmen der Anamnese zu klären. Zu beobachten ist oft, dass Patienten mit Fibromyalgie gegenüber Kohlenhydraten überempfindlich reagieren. Der Blutzucker gerät aus dem Gleichgewicht und beschert den Menschen Nachtschweiß, Schwindel und Konzentrationsstörungen. Darüber hinaus weisen sie auch ohne eine diagnostizierte Nahrungsmittelunverträglichkeit Verdauungsstörungen auf, wie etwa Durchfall, Verstopfung, Krämpfe, Sodbrennen oder Völlegefühl. Auch das Reizdarmsyndrom ließ sich bereits bei Patienten mit Fibromyalgie diagnostizieren.
Neben diesen Symptomen spielen auch Angstzustände und Depressionen, Atembeschwerden, Tinnitus, Taubheitsgefühle, trockene Schleimhäute und Augen, steife Gelenke, Schwellungen, Neurodermitis, Juckreiz, das Restless-Legs-Syndrom sowie starker Nachtschweiß eine Rolle. Die Fülle an Symptomen, die Menschen mit Fibromyalgie quälen, führen zu Erschöpfungserscheinungen, zu Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit und einer daraus resultierenden erhöhten Unfallgefahr.
Die Diagnose „Fibromyalgie“ ist schwer zu fällen
Die Summe an Symptomen, die ein Mensch mit Fibromyalgie aufweisen kann, führte zu einer durchaus schwammigen Definition der Krankheit.
Wenn sich ein Patient über mehrere Monate hinweg erschöpft und müde fühlt und an einem oder mehreren der benannten Beschwerden leidet, die nicht anderweitig zu erklären sind, liegt der Verdacht nahe, dass der Mensch an Fibromyalgie leidet.
Da klassische Diagnosemaßnahmen, wie etwa Röntgen, ein CT, ein MRT oder eine Endoskopie keine validen Hinweise liefern, müssen Laboruntersuchungen helfen, aus der Summe an Symptomen den Verursacher ausfindig zu machen und gezielt dagegen anzugehen.
Auf einen erhöhten Serotonin- oder Histaminspiegel kann dann mit einer Nahrungsumstellung reagiert werden. Auch hilft dieser Weg, um andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie etwa Glutenintoleranz, Fructoseintoleranz oder Laktoseintoleranz, ihres Einflusses auf die Lebensqualität zu berauben. Mit Blick auf eine umfangreiche Vitalstoffversorgung (besonders wichtig sind Omega-3-Fettsäuren, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe) werden die Lebensmittel reduziert, die zu Unverträglichkeitserscheinungen führen. Eine Sanierung der Darmflora kann in diesem Zusammenhang hilfreich sein. Einige Blutzuckerschwankungen, wie etwa ein erhöhter Insulinspiegel, lassen sich mit einer ausgewogenen Ernährung ebenfalls regulieren. Bei Cortisolmangel hingegen kann die Einnahme eines Hormonpräparats angezeigt sein. Ein Blick auf den Hormonspiegel gibt zudem Auskunft über weitere Ungleichgewichte. Die Untersuchung auf Schwermetalle und Toxine im Blut kann ergänzend durchgeführt werden.
Ist die Fibromyalgie ein Resultat des Lebens?
Mit einem Blick auf die Fülle der einzelnen Symptome, die mit einer Fibromyalgie einhergehen und doch selbstständige Erkrankungen sind, bezeichnen einige Mediziner die Fibromyalgie als Folge der bisherigen Lebenserfahrung. Sprich: Die Summe aus der Ignoranz der körperlichen Bedürfnisse und eine entsprechende Neigung (oder ein Trauma) könnten eine Fibromyalgie begünstigen.
Der Grundstein für diese Neigung könnte bereits im Baby- und Kindesalter gelegt worden sein. Ein Trauma im Kleinkindalter und eine unbedachte Ernährungs- und Lebensweise als Erwachsener können die Entstehung einer Fibromyalgie begünstigen. Reizüberflutung im Hier und Jetzt versetzt die Menschen zusätzlich in Alarmbereitschaft. Eine Kombination aus Bewegungstherapie, Psychotherapie, spezieller Diätform und medikamentöser Behandlung kann die Ausprägung einer Fibromyalgie lindern.
Fotonachweis: (c) adobe media, Fibromyalgie, von thingamajiggs
AUTORIN
Steffi Brand
KATEGORIE
Histaminintoleranz
GEPOSTED AM
12. Februar 2021
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