• H2 Fructoseintoleranz Test

Fructoseintoleranz-Tests im Überblick

Von |2024-03-18T18:08:03+01:00September 7th, 2020|Kategorien: Fructoseintoleranz|Tags: , , |
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Diese Testverfahren zur Ermittlung einer Fructoseintoleranz gibt es

Einen Fructoseintoleranz-Test zu absolvieren, macht spätestens dann Sinn, wenn der Körper den Genuss von Äpfeln, Kirschen, Birnen, Mangos, Trauben und Kompott mit stets ein und denselben Symptomen quittiert: mit einem Blähbauch, Völlegefühl, Durchfall, Darmgeräuschen oder Bauchkrämpfen. Um herauszufinden, ob sich eine Fructoseintoleranz hinter der Abwehrreaktion des Körpers versteckt oder nicht, wird am häufigsten der H2-Atemtest als Fructoseintoleranz-Test angewandt. Doch es gibt auch andere Fructoseintoleranz-Tests, die in Eigenregie durchgeführt werden können und die Unverträglichkeit von fructosehaltigen Lebensmitteln nachweisen sollen.


Aus Studien weiß man, dass die Fructoseintoleranz in vielen Fällen mit einem Mangel an Zink, Folsäure und Tryptophan einhergeht. Dies kann sich unter anderem durch Antriebslosigkeit, häufige Erkältungen und depressive Verstimmungen bemerkbar machen. Viele Betroffene haben daher das Bedürfnis, sich ausreichend mit diesen Nährstoffen zu versorgen. Das Apothekenprodukt Fructophan Kapseln wurde speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Fructoseintoleranz entwickelt und unterstützt den Körper dabei, diese wichtigen Nährstoffe täglich auf sichere und bequeme Weise zuzuführen. Mehr Info… (gesponsert)


Der H2-Atemtest ist der bekannteste Fructoseintoleranz-Test

Der H2-Atemtest, der von Medizinern auch als Wasserstoffatemtest bezeichnet wird, gibt einem Arzt die Möglichkeit, eine Unverträglichkeit nachzuweisen. Der H2-Atemtest kann als Fructoseintoleranz-Test zum Einsatz kommen und auch, um eine Laktoseintoleranz, also eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker, zu diagnostizieren.

Der H2-Atemtest funktioniert deswegen als Fructoseintoleranz-Test sowie als Nachweis einer Laktoseintoleranz, weil bei beiden Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten der jeweilige Zucker (Fructose bzw. Laktose) unverdaut vom Dünndarm in den Dickdarm wechselt. Bakterien zersetzen nun den Zucker, wobei Wasserstoff entsteht, der dem Test seinen Namen H2-Test beschert hat. Zum H2-Atemtest wurde dieser Fructoseintoleranz-Test, weil der entstandene Wasserstoff ins Blut übergeht und über die Lunge ausgestoßen (sprich: ausgeatmet) wird.

Dieser Mechanismus im Körper macht den H2-Atemtest zum Fructoseintoleranz-Test, denn der Test funktioniert genau nach dem beschriebenen Muster: Um einen Fructoseintoleranz-Test durchzuführen, trinkt die Testperson eine fructosehaltige Lösung (alternativ eine laktosehaltige Lösung, wenn eine Laktoseintoleranz nachgewiesen werden soll). Anschließend wird der Atem getestet – und zwar auf seinen Anteil an Wasserstoff.

Kann der Arzt einen erhöhten Wasserstoffanteil feststellen, kann das ein Indiz dafür sein, dass die Fructose nicht etwa im Dünndarm verarbeitet wird, sondern Bakterien die Fructose im Dickdarm zersetzen. Medizinisch betrachtet sind es GLUT5-Transporter, die im Dünndarm nicht ihre Arbeit verrichten und deswegen Bakterien im Dickdarm die Fructose zersetzen, wobei H2 (Wasserstoff) entsteht.

h2 atemtest auf fructoseintoleranz

Foto: Patientin atmet in ein H2-Atemtestgerät. Ist die Wasserstoffabatmung nach dem Verzehr einer Fruchtzucker-Wasserlösung erhöht, wird eine Fructoseintoleranz diagnostiziert. (c) gastrolab

So funktioniert der H2-Atemtest Schritt für Schritt

Der Fructoseintoleranz-Test muss präzise vorbereitet werden, um valide Ergebnisse zu erzielen. Das heißt für die Testpersonen: 12 Stunden vor dem H2-Atemtest darf nichts mehr gegessen werden. Bereits 24 Stunden vorher sollte auf ballaststoffreiche Kost verzichtet werden. Raucher müssen mindestens sechs Stunden vor dem H2-Atemtest abstinent bleiben.

Wurden all diese Vorkehrungen getroffen und eingehalten, erfolgt der Fructoseintoleranz-Test in mehreren Schritten:

  • Zu Beginn des Testverfahrens wird der Nüchtern-Wert bestimmt. Dazu muss die Testperson lediglich in das Messgerät atmen. Der Wert wird notiert.
  • Nun trinkt die Testperson das speziell für diesen Fructoseintoleranz-Test angemischte Getränk. Nach zehn Minuten beginnt das weitere Testverfahren.
  • Im Abstand von zehn bis 30 Minuten atmet die Testperson nun in das Messgerät. Der Messwert wird jeweils notiert. Insgesamt kann dieser Fructoseintoleranz-Test zwei bis vier Stunden dauern.

Das erste Ergebnis lässt sich nach diesem Prozedere vergleichsweise einfach bestimmen: Steigt der eingangs notierte Nüchtern-Wert nur minimal, kann eine Fructoseintoleranz vermutlich ausgeschlossen werden. Ein Anstieg des H2-Wertes beim würde hingegen auf eine Fructoseintoleranz hinweisen. In wenigen Fällen, beispielsweise wenn im Darm  zu viele oder zu wenige Bakterien leben, oder wenn keine H2-produzierenden Bakterien zur Kolonisation gehören, kann dies zu falschen Ergebnissen führen. Man spricht dann von einem Non-Producer-Status.

In diesen Fällen wird von diesem Fructoseintoleranz-Test abgeraten

Es gibt nur wenige Umstände, bei denen ein Fructoseintoleranz-Test nicht durchgeführt werden darf:

  • Die Einnahme von Antibiotika, eine Operation oder eine Behandlung am Darm könnten die Ergebnisse des Fructoseintoleranz-Tests verfälschen. Deswegen raten Experten dazu, eine Pause von vier Wochen zwischen der Medikamenteneinnahme oder einer Darmbehandlung und einem Fructoseintoleranz-Test verstreichen zu lassen.
  • Wer an der hereditären Fructoseintoleranz leidet, darf keinen Fructoseintoleranz-Test machen, denn: Bei dieser Erbkrankheit könnte die Gabe von Fructose lebensgefährliche Folgen haben. Da es sich bei der hereditären Fructoseintoleranz um eine angeborene Stoffwechselkrankheit handelt, wird diese mithilfe eines Gentests diagnostiziert oder ausgeschlossen. Die Gefahr, unerkannt unter einer hereditären Fructoseintoleranz zu leiden, ist allerdings gering. Diese Krankheit zeigt ihre Symptome bereits deutlich im Säuglingsalter, meist dann, wenn das Baby auf Beikost umgestellt wird.

Wo kann ich einen H2-Atemtest machen?

Fructoseintoleranz-Tests werden in Arztpraxen und Kliniken durchgeführt. Nicht jedem Arzt steht ein Testgerät in seiner Praxis zur Verfügung. In einer gastroenterologischen Praxis sollte ein Fructoseintoleranz-Test jedoch immer möglich sein. Erste Anlaufstelle ist im Zweifel der Hausarzt oder Internist, der entweder einen eigenen Test anbieten kann oder eine Überweisung zum Gastroenterologen oder einer Klink ausstellt. In Kliniken ist die gastroenterologische Ambulanz die erste Anlaufstelle für H2-Atemtests. Da aber nicht jede Klinik eine Gastroenterologie-Abteilung besitzt, sollte man sich vorher erkundigen. Für einen Fructoseintoleranz-Test benötigt man ohnehin einen Termin und in der Regel auch eine Überweisung vom Hausarzt.

Andere Fructoseintoleranz-Tests lassen sich in Eigenregie durchführen

Darüber hinaus können auch diese Fructoseintoleranz-Tests die Befürchtung widerlegen oder erhärten, dass eine Person an Fructoseintoleranz leidet:

Zink Folsäure Tryptophan Fructophan

Ein Ernährungstagebuch als Fructoseintoleranz-Test

Ein Ernährungstagebuch ist grundsätzlich jedem zu empfehlen, der bemerkt oder vermutet, dass bestimmte Lebensmittel eine unangenehme Wirkung auf den Körper haben. Ein Ernährungstagebuch ist ergebnisoffen, kann aber einen Hinweis liefern, inwiefern eine bestimmte Unverträglichkeit besteht.

Anzuwenden ist das Ernährungstagebuch vergleichsweise simpel: Mithilfe eines Blocks, einer Notizfunktion im Handy oder einer App im Smartphone wird über einen Zeitraum von zwei Wochen dokumentiert, was auf den Teller und ins Glas kam. Das heißt: Alles was gegessen und getrunken wurde, wird dokumentiert – im besten Fall sogar mit einer ungefähren Angabe dazu, wie viel davon konsumiert wurde und zu welcher Uhrzeit. Zudem wird notiert, wie der Körper darauf reagiert hat – mit Müdigkeit, Schwindel, Durchfall, Krämpfen oder anderen Symptomen.

Tipp: Es braucht ein bisschen Übung und Zeit, um sich daran zu gewöhnen, das eigene Verhalten akribisch genau zu notieren. Nur wer sich strikt an die Dokumentationspflicht hält, kann nach zwei oder drei Wochen einen Eindruck davon gewinnen, wie der Körper mit Getränken und Speisen umgeht und ob ggf. mit einem Arzt über eine Fructoseintoleranz oder eine andere Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit gesprochen werden sollte.

Selbsttests als Fructoseintoleranz-Tests

Eine Alternative, um eine mögliche Unverträglichkeit erkennen zu können, sind sogenannte Selbsttests. Der gemeinsame Nenner all dieser Tests ist, dass diese Tests zuhause in Eigenregie durchgeführt werden können. Anschließend sind die Ergebnisse in jedem Fall mit einem Arzt zu besprechen.

  • Beim interaktiven Selbsttest dürfen die Testpersonen eine Reihe von Fragen zur Ernährung und zu etwaigen Beschwerden beantworten. Im besten Fall fußen die Antworten auf der Dokumentation in einem Ernährungstagebuch. Wer hier Angaben „aus dem Bauch heraus“ macht, der bekommt in der Regel keine validen Ergebnisse im Fructoseintoleranz-Test.
  • Ein simpler Test ist der Apfelsaft-Test. Dabei muss die Testperson morgens auf nüchternen Magen einen viertel Liter klaren Apfelsaft trinken. Dann heißt es 30 Minuten warten und beobachten, ob der Körper mit Blähungen, Bauchschmerzen, Gurgeln oder gar Durchfall auf diesen Fructose-Schock am Morgen reagiert.

Finger weg von Fructoseintoleranz-Test aus dem Internetversand

Über Internetanzeigen und von Versandhäusern werden vereinzelt Selbsttests angeboten, die angeblich imstande sind, bis zu 900 Nahrungsmittel-Intoleranzen zu erkennen. Diese sogenannten IGG-Tests halten leider nicht, was sie versprechen, sondern weisen lediglich eine normale, nicht aussagekräftige Antwort des Immunsystems auf einen Fremdstoff nach. Nach Meinung aller Experten sind sie nicht dazu geeignet, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten gegenüber Fructose und anderen Stoffen tatsächlich nachzuweisen. Stattdessen ist das Risiko hoch, falsch positive oder falsch negative Ergebnisse zu erhalten. Verwender meiden dadurch womöglich lebenslang Lebensmittel, die sie eigentlich problemlos vertragen, oder übersehen – wie im Falle einer Fructoseintoleranz – eine tatsächlich vorliegende Unverträglichkeit. Allergologen- und Ernährungsberater-Verbände raten daher ausdrücklich von der Anwendung solcher Testsysteme ab.


Fotonachweis: (c) adobe media, female doctor talking to patient, von pikselstock

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AUTORIN

Steffi Brand

KATEGORIE

Fructoseintoleranz

GEPOSTED AM

07. September 2020

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